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Fußball: Ein Schwabe wird zum mächtigsten Mann im bayerischen Fußball

Fußball

Ein Schwabe wird zum mächtigsten Mann im bayerischen Fußball

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    Christoph Kern (links) ernannte Rainer Koch umgehend zum Ehrenpräsidenten des BFV.
    Christoph Kern (links) ernannte Rainer Koch umgehend zum Ehrenpräsidenten des BFV. Foto: Alexandra Beier/Bayerischer Fußball-Verband, dpa

    Drei Kandidaten, dazu ein langjähriger Präsident, der vor wenigen Monaten eine herbe Wahlschlappe erlitten hatte: Es gab schon Verbandstage, die mit weniger Spannung erwartet wurden. Nachdem Rainer Koch im März als Vize-Präsident des DFB abgewählt worden war, stellte er kurz darauf auch sein Amt als Boss des Bayerischen Fußball-Verbandes zur Verfügung. Nach 18 Jahren als Präsident des BFV trat er nun nicht mehr zur Wahl an.

    Dass mit dem Schwaben , dem Vizepräsidenten Robert Schraudner und Landesliga-Betreuer Christian Bernkopf gleich drei Männer um das Amt kandidierten, war eine wirkliche Neuerung in dem in der Vergangenheit auf Koch zugeschnittenen Verband. Am Samstag setzte sich überraschend deutlich der mit 39 Jahren jüngste Kandidat durch. Der bisherige Vorsitzende des Fußballbezirks Schwaben, Christoph Kern, gewann bereits im ersten Wahlgang die Mehrheit der 257 Delegierten-Stimmen für sich.

    Christoph Kern will BFV kollegialer führen als Rainer Koch

    "Es war spürbar, dass ein Generationswechsel vollzogen werden soll", resümierte der 63-jährige Koch nach der Wahl. Kern selbst ernannte Koch umgehend zum Ehrenpräsidenten des BFV und würdigte das "immense Lebenswerk" des ehemaligen Multi-Funktionärs. Die dargestellte Einigkeit aber kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kern die Führung des Verbandes anders als sein Vorgänger angehen wird. So strebt er beispielsweise vorerst keine Ämter im DFB an. "Ich bin ein Teamplayer und wir haben tolle Leute in unseren Reihen. Wir wollen, dass diese Leute Verantwortung übernehmen, nur dann können wir den Verband voranbringen", so Kern gegenüber unserer Redaktion.

    Seine Ziele sind unter anderem der Bürokratieabbau innerhalb des Verbands sowie der Vereine und die Aufbesserung des Images. Bevor er aber konkrete Maßnahmen einleite, wolle er sich erst einmal ein genaues Bild machen.

    Christoph Kern ist an einem besseren Image des BFV gelegen

    Das wird der promovierte Jurist auch und vor allem in der Verbandszentrale in München machen. Das Präsidentenamt des BFV wird ehrenamtlich ausgeführt, weshalb Kern auch weiterhin am obersten Rechnungshof arbeitet. Neben Job und Funktionärslaufbahn widmet er sich hauptsächlich seinen beiden Söhnen und seiner Frau. Bis vor zwei Jahren war er zudem noch als Schiedsrichterbeobachter zuständig, davor pfiff er selbst für den SSV Wildpoldsried. "Da war ich aber eher kein Läufer, sondern habe es versucht, mit dem richtigen Stellungsspiel zu lösen", so Kern. Mittlerweile aber haben sich seine sportlichen Aktivitäten geändert. Nahezu täglich joggt er im nördlichen Augsburger Landkreis. Er sei erst während der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Homeoffice zum Lauffreund geworden, sagt der 39-Jährige. Am liebsten aber verbringe er seine Zeit auf den Fußballplätzen der Region.

    Seinen ältesten Sohn wird er dort in absehbarer Zeit nicht sehen. Der Neunjährige hat sich lieber für Taekwondo entschieden, während der Zweijährige noch ein wenig zu klein ist für den organisierten Spielbetrieb.

    Mit dem Anfang seiner Tätigkeit als Präsident des 1,6 Millionen umfassenden Verbandes endet seine Zeit als schwäbischer Bezirksvorsitzender. Bei der Nachfolgeregelung ist er gerne behilflich – es muss ja nicht so spannend werden wie beim BFV.

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