Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Fußball: Die "Löwen" stürzen weiter ab

Fußball

Die "Löwen" stürzen weiter ab

    • |
    Die Fans vom TSV 1860 München zünden Pyrotechnik.
    Die Fans vom TSV 1860 München zünden Pyrotechnik. Foto: Daniel Karmann dpa

    Vielleicht hatte die Choreographie im Gästeblock der Nürnberger Grundig-Arena eine zweite Botschaft. Die erste jedenfalls war offensichtlich: Ein etwas träge dreinblickender Löwenkopf kommt zum Vorschein. Mit dem selbstironischen Spruchband: "Aufstieg? Vielleicht nächste Saison" wandert das Wappentier des TSV 1860 München mit goldener Ananas in der Krone und der Aufschrift "Könige der Zweiten Liga" über die Köpfe der eigenen Fans hinweg. Unten auf dem Platz verlieren ihre "Löwen" 2:1 beim 1. FC Nürnberg.

    Löwen warten auf Weihnachten, Bescherung bleibt aus

    Aber dann war da noch das Lametta. Grün-gold wie die Vereinsfarben - nicht zu verwechseln mit dem Weiß-Blau der Fußballabteilung - rahmt das Christbaumglitzer den Löwenkopf und Spruchband ein. Bedeutung: Zeit wird's, dass endlich Weihnachten ist. Dann müssen die Fans nicht Woche für Woche einen um den anderen Tiefschlag einstecken, sondern die Auszeit nutzen um Kraft für die Rückrunde zu sammeln. Dass es in München-Giesing einmal mehr brennt, beweisen die Pyro-Feuer in der zweiten Halbzeit. Soviel zur Interpretation des Fantreibens.

    Am Ende verloren die Münchner sichtlich knapp, aber die symbolische Bedeutung dieser Niederlage wiegt schwer. Oder umgekehrt: Was ein Sieg gegen den anderen großen bayerischen Traditionsclub mit ebenso großen Problemen hätte retten können, erahnen Fans, Verantwortliche und Spieler lediglich am Tag danach.

    Der TSV 1860 München steht da, wo er niemals sein wollte

    Die Löwen sind kurz vor Ende der Hinrunde dort angelangt, wo sie nie sein wollten. Im Keller, im Abstiegskampf, Platz 16 mit zwei Punkten Abstand zum FC St. Pauli und dem direkten Abstieg in die Dritte Liga. Ein Punkt auf den VfR Aalen, ans rettende Ufer. Vor der Saison, als der Trainer noch Ricardo Moniz, der Spielführer noch Julian Weigl und einer der potenziellen Aufstiegsstars Leonardo hießen, hatte die Fußballwelt da draußen tatsächlich noch etwas Glitzerndes, ein bisschen was von Aufbruch und Entspannung in München. Alles andere als der Aufstieg schien vor der Saison undenkbar. Zwei der drei Namen sind weg, einer ist noch da, aber die Binde hat Weigl an Christoph Schindler abgetreten.

    Am letzten Spieltag geht es gegen den Karlsruher SC

    Und dann das: Relegationsplatz am vorletzten Spieltag der Hinrunde, am falschen Ende der Tabelle. Sicher, es gab einige spektakuläre Auswärtssiege, wie das 1:4 bei Union Berlin, aber Konstanz und Glück haben sich aus dem Spiel der "Löwen" verabschiedet. Vielleicht können die "Könige der Zweiten Liga" immerhin am letzten Spieltag ihren Fans ein kleines Weihnachtsgeschenk bereiten. Dann geht es am Samstag Zuhause gegen den Karlsruher SC und mit einem Sieg vielleicht weg vom Relegationsplatz. Aber Aufstieg? Vielleicht nächste Saison.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden