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Fußball: DFB-Pokal und eine Hochzeit: Wenn der Spielmacher zum Trauzeugen wird

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DFB-Pokal und eine Hochzeit: Wenn der Spielmacher zum Trauzeugen wird

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    Etienne Portmann (links) war für Schott Mainz im Pokal im Einsatz - nach einer Stunde hatte er aber andere Verpflichtungen.
    Etienne Portmann (links) war für Schott Mainz im Pokal im Einsatz - nach einer Stunde hatte er aber andere Verpflichtungen. Foto: Sportfoto Zink/MeZi , Imago

    Das Beste am DFB-Pokal ist eigentlich immer die erste Runde des Wettbewerbs. Es ist der Zeitpunkt, an dem sich die hochpolierte Glitzerwelt der Bundesliga mit der rauen Ungeschliffenheit des (nominellen) Amateursports vermischt. Es gibt – auch das ist für Puristen eine gute Nachricht – noch keinen Videobeweis. Auf den Trikots der Underdogs stehen keine Global Player, sondern der Getränkemarkt von nebenan oder das Versicherungsbüro des Präsidenten. In den Trikots stecken Menschen, die in jenen Getränkemärkten oder Versicherungsbüros arbeiten – und die trotzdem ab und an den vermeintlich großen Favoriten ein Bein stellen. Um es auf einen einfachen Satz zu bringen: Es ist herrlich.

    Am Rande dieser seltenen Schnittstelle zwischen Bling-Bling und Wir-müssen-doch-alle-am-Montag-wieder-in-die–Arbeit ereignete sich in Mainz eine Geschichte, die belegt: Kann schon sein, dass Pokal ist, manche Dinge sind dann doch noch wichtiger. Für den Oberligisten TSV Schott Mainz stand das Match gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth an. Für den Mainzer Spielmacher Etienne Portmann war das eine Zwickmühle.

    Herausforderung für Etienne Portmann in Mainz: Mittelfeldspieler und Hochzeitsgast

    Denn für den Samstag war auch die Hochzeit seines besten Kumpels terminiert. Der sagte zudem auch noch Ja zur Zwillingsschwester von Portmanns Freundin. Was also tun? Der 26-Jährige schaffte es am Ende, sowohl seinem Verein als auch seinen familiären Verpflichtungen gerecht zu werden. Das vom Verein abgesegnete Job-Sharing-Modell hatte zur Folge, dass Portmann sich 60 Spielminuten für Schott Mainz abmühte – und dann ausgewechselt wurde. Danach ging es per energischem Zwischenspurt vom Feld und zur Hochzeit des besten Freundes.

    Das einzige, was dann nicht so richtig ins Currywurst-und-Pommes-Narrativ der Geschichte passen will: Zur Trauung ging es nicht im Dreier-Golf, sondern laut Medienberichten per Hubschrauber, der direkt neben dem Stadion bereit stand. Das mag jetzt weder umweltschonend noch amateurgerecht sein, die Zeit drängte aber offensichtlich und der beste Freund heiratet (hoffentlich) auch nicht so häufig, noch dazu die eigene Schwägerin in spe.

    Passend wäre es gewesen, wenn sich Portmann im Mission-Impossible-Stil direkt per Fallschirm aus dem Helikopter auf die Feier eingeschwebt wäre. Spektakulärer als das Spiel war der Auftritt auch so: Zum Zeitpunkt seiner Auswechslung stand es 0:1 aus Mainzer Sicht, am Ende stand eine 0:2-Niederlage. Dann doch lieber per Hubschrauber auf die Hochzeits-Party.

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