Ein Großer ist abgetreten: Max Kruse hat seine Karriere als Profi-Fußballer beendet. Zugegeben: Groß in rein sportlicher Hinsicht war er zuletzt nicht mehr, auch wenn Kruse mal Nationalspieler und bis vor einem Jahr noch Spitzenverdiener beim VfL Wolfsburg war. Als letzte Station steht Zweitligist Paderborn in der Vita, für den Kruse fünfmal auflief. Aber fast noch besser als die Tore (immerhin 97 alleine in der Bundesliga) waren die Geschichten, die der bekennende Nutella-Fan Kruse in all den Jahren geliefert hat.
Unvergessen wird etwa das Rucksack-Gate bleiben. Poker-Fan Kruse hatte während seiner ersten Zeit in Wolfsburg einen äußerst erfolgreichen Zock-Abend mit Freunden hinter sich. Heißt: In seinem Rucksack befanden sich etwa 75.000 Euro. Eigentlich eine runde Sache – wenn Kruse den Rucksack nicht in dem Taxi verloren hätte. Der tauchte nie wieder auf. Im ZDF-Sportstudio bestätigte Kruse die Geschichte und fügte an, dass auch der Rucksack einen gewissen Gegenwert hatte: "Der ist auch noch weg, also kannst du noch einen Tausender draufrechnen."
Whirlpools, Fitness-Uhren, Extra-Touren: Max Kruses Vermächtnis
Finanziell nahm es Kruse aber selten ganz genau – etwa, als er sich kurz vor Ende seiner Zeit in Freiburg noch einen Whirlpool in seine (Miets-)Wohnung einbauen ließ. Als SC-Trainer Christian Streich dazu befragt wurde, konstatierte er nur achselzuckend: "So ischer, der Max."
Also einer, der sich immer bestens mit den Schlupflöchern des Profi-Fußballs auskannte. Während eines Poker-Turniers in Las Vegas in der Winterpause beschäftigte Kruse etwa zwei Helfer, die wechselweise die für ihn gedachte Fitness-Uhr trugen und damit Runden um den Block liefen.
Neue Folgen von "Die Kruses"?
In seinem Youtube-Kanal erzählte der Striezi aus der letzten Bundesliga-Reihe freizügig von seiner Ausbildung zum Fitness- und Sportkaufmann – und dass er dabei ein wenig Glück hatte: "Wenn’s nach meinen Noten gegangen wäre, wäre ich durchgefallen." Schlecht für den jungen Max. Gut für Teenie Kruse war hingegen, dass sein Ausbildungsleiter im Prüfungsausschuss saß. "Der hat mir dann gesagt: Das und das könnte in der mündlichen Prüfung drankommen – und das ist dann auch drangekommen." Und schriftliche Prüfung? "Komplett abgeschrieben!", prustete es aus Kruse heraus.
Nun ist also aus, Schluss und vorbei. Die einzig gute Nachricht, die das Aus von Kruse als Profi-Sportler beinhaltet: Nun hat er deutlich mehr Zeit, um mit seiner Frau neue Folgen von "Die Kruses" aufzunehmen. Die haben hohen Unterhaltungswert – unabhängig davon, ob Kruse nun Profi-Fußballer ist oder nicht.