Das mal vorab: Es liegt uns fern, Diego Armando Maradona (Weltstar, Traumtorschütze, Neapel-Legende) und Niklas Süle (Innenverteidiger, laufender Wandschrank, BVB-Profi) miteinander zu vergleichen. Dennoch muss ein kleiner Verweis an dieser Stelle sein. Während der mittlerweile verstorbene Maradona sein Tor im WM-Viertelfinale 1986 gegen England irregulärerweise mit der Hand erzielte und dies mit der "Hand Gottes" erklärte, lieferte Süle nun die "Grätsche Gottes".
Zugetragen hat sich diese im Champions-League-Spiel von Süles Verein Borussia Dortmund gegen Paris St. Germain. Nach einer Viertelstunde Spielzeit war Frankreichs Superstar Kylian Mbappé frei vor dem BVB-Tor, ließ Torwart Kobel aussteigen und beförderte den Ball in Richtung Kasten. Als jeder den Ball schon in den Maschen zappeln sah, geschah es: Aus der Tiefe des Raumes rauschte jener eingangs erwähnte Süle heran. Schon am Boden liegend, riss der 28-Jährige sein Bein noch hoch und verhinderte so den 0:1-Rückstand. Am Ende stand es 1:1, Dortmund steht als Gruppensieger fest.
Süles Monstergrätsche: "Die ganze Fußball-Welt hat sich in diese Grätsche verliebt"
Falls jemals eine Grätsche das Potenzial hatte, als Foto im Louvre aufgehängt zu werden, dann diese. Selbst Paris-Verteidiger Lucas Hernández gratulierte Süle. Auch das oft zitierte Netz ist völlig aus dem Häuschen: "Die ganze Fußball-Welt hat sich in diese Grätsche verliebt", schrieb einer. Und die Kollegen der Bild titelten eben von der "Grätsche Gottes". Das alles ist Balsam für die Seele von Süle, der nicht die leichteste Zeit seiner Karriere hat. Oft wurde der bekennende Fast-Food-Fan Süle wegen seiner Fitness angezählt. Das ist die zweite und wohl letzte Gemeinsamkeit mit Maradona.