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Fußball-Bundesliga: Von Hermann Hesse und der Hühnerkacke

Bundesliga

Von Hermann Hesse und der Hühnerkacke

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    Hermann Hesse wäre ein Freund von Ausstiegsklauseln gewesen.
    Hermann Hesse wäre ein Freund von Ausstiegsklauseln gewesen. Foto: Fondazione Hermann Hesse Montagnola, dpa

    So ist es eben mit großer Poesie: Sie lässt sich wunderbar in sämtlichen Lebensbereichen anwenden. Jener appellative Ausruf „Zickezacke“ beispielsweise bedingt bei Alt und Jung das freudvoll komplettierende Nomen „Hühnerkacke“. Funktioniert immer. Gerne ausprobieren in Schulstunden, Arbeitskonferenzen oder Gesprächen mit dem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht davon absehen bei Beerdigungen. Gesellschaftlicher Normen wegen sind Hühnerkacke und Pietät nur schwerlich in Einklang zu bringen. Hermann Hesse maß dem Vernehmen nach gesellschaftlichen Normen keine allzu große Bedeutung bei. Zumindest lässt das seine Anhängerschaft vermuten, die zu gewissen Zeiten vornehmlich aus Hippies und anderen Freigeistern bestand. Über die Beziehung von Hesse zur Hühnerkacke ist wenig bekannt.

    Dafür allerdings ist davon auszugehen, dass Hesse viel von Anfängen hält. Jedenfalls schrieb er nieder, dass jedem Beginn ein wie auch immer gearteter Zauber innewohnt. Hesse scheint nur selten morgens in die Dusche gestiegen zu sein, um dort zu bemerken, dass der Warmwasserspoiler defekt ist. Ansonsten liegt der Mann aber natürlich vollkommen richtig. Anders ist ja auch nicht zu erklären, weshalb er gar so oft zitiert wird.  

    Christian Ilzer und der anfängliche Zauber

    Christian Ilzer dürfte ein Anhänger Hesses sein. Bei seinem ersten Auftritt als Hoffenheimer Trainer holte sein Team erst dreimal einen Rückstand auf und schoss dann auch noch das Siegtor. Also so was Zauberhaftes.

    Eine Premiere feierte auch Justin Diehl. Dem Stuttgarter gelang nicht einmal eine Minute nach seiner Einwechslung gegen Bochum sein erster Bundesligatreffer. Gut erzogener junger Mann, der er zu sein scheint, setzte er nach dem Spiel die richtigen Prioritäten. „Feiern tue ich jetzt nicht wirklich. Ich werde jetzt gleich noch mal meine Mutter anrufen“, sagte der 19-Jährige. Vor der Saison war er unter Getöse vom 1. FC Köln zum VfB gewechselt. Das sorgte im Rheinland für wenig Freude, allerdings hätte man sich auch hier mit ein wenig Hesse behelfen können. Man solle nämlich „heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen“, rät er im selben Gedicht, das auch mit dem anfänglichen Zauber daherkommt. Nur wer bereit zu Aufbruch und Reise sei, „Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen“. Hesse wäre wohl ein Freund von Ausstiegsklauseln gewesen. Das sind Vereinsbosse eher nicht. Sie empfinden diese als Hühnerkacke.

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