Sein oder Nichtsein? Der, die oder das Nutella? Soll ich's wirklich machen oder lass‘ ich's lieber sein? Das Leben erwartet tagein, tagaus vom Menschen die Beantwortung elementarer Fragen. Das ist anstrengend. Auch deshalb sucht der moderne Homo ludens Zerstreuung im Spiel. Selbstverständlich gilt es auch hier, wichtige Fragen zu beantworten. Möglicherweise die bedeutendste der Menschheitsgeschichte, geht es doch immer um Sieg oder Niederlage. Im übertragenen Sinne: Leben oder Tod. Für alles dazwischen aber gibt es den Schiedsrichter. Abseits oder gleiche Höhe, Verbreiterung der Körperfläche oder nichtballorientiertes Wegdrehen. Vernünftigerweise haben Sportlerinnen und Sportler die Bewertung an Unparteiische ausgelagert. Das Outsourcing ward geboren.
Und immer noch: Der, die oder das Nutella?
Die Evolution hat es aber nicht auf möglichst richtige Entscheidungen abgesehen, sondern auf Perfektion. Wie sonst lässt sich ein Wesen wie das Schnabeltier erklären? Perfekte Entscheidungen lassen sich aber auf dem Feld vom Schiedsrichter mit der lächerlich niedrig anmutenden Zahl von nur zwei Augen nicht fällen. Menschlicher Makel. Deswegen lagerten die Offiziellen die Entscheidungsfindung ein weiteres Mal aus. Wer mal ein Haus gebaut hat, kennt das Prinzip des Subunternehmers. Die Qualität wird nicht besser, immerhin aber fühlt sich keiner verantwortlich. So ist das heute mit dem Video-Assistenten.
Im Spiel der Augsburger gegen Mainz hatte er erneut einen großen Auftritt. Toll, dass er die Tätlichkeit von FCA-Stürmer Samuel Essende erkannt hat! Weniger toll, dass ihm für den vorangegangenen Ellbogenschlag von Dominik Kohr die Wahrnehmung gefehlt hat. Weil er außerdem noch mithalf, einen Foulelfmeter für den FCA wieder einzukassieren, zürnten die Augsburger aus verständlichen Gründen. „Harry Kane hätte den Elfmeter siebenmal bekommen“, mutmaßte Sportdirektor Marenko Jurendic. Der zu Fall gebrachte Keven Schlotterbeck ist aber eben nicht Harry Kane. Wenn zwei das Gleiche tun, ist es nicht Dasselbe. Oder, ein wenig gravitätischer: Quod licet Iovi, non licet bovi. Und die elementare Frage: mit Videoassistent oder ohne Videoassistent? Während man sich der ob dieser Frage das Hirn zermartert, bleibt die Beantwortung ähnlich bedeutender Rätsel offen. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wenn man den Verschluss eines Glases zudreht und dann nicht mehr auf bekommt, ist man dann zu stark oder zu schwach? Der, die oder das Nutella?
Nur kurz zur Info....der offensichtlich Pro-Mainz eigestellte VAR-Assistent Hr. Pickel kommt aus Rheinland-Pfalz...ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Nobby - Die Stimme der Rosenau
Falsch, Herr Hübner. Der übereifrige VAR war Pascal Müller, und der kommt aus dem Landkreis Ludwigsburg. Der VAR-Assistent Mike Pickel kommt aus Rheinland-Pfalz, aus Mendig im Rheinland. Die landsmannschaftlichen Unterschiede zwischen Rheinland und Rheinhessen sind ähnlich wie zwischen Altbaiern und Schwaben oder Franken. Da einen Zusammenhang zu konstruieren ist schon sehr gewagt. Ich käme nicht auf die Idee, dass beispielsweise ein Schiedsrichter aus München oder Nürnberg dazu taugt, den Augschburger Fußball zu bevorzugen.
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