Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

RB Leipzig verliert viel Qualität

Fußball

Bundesliga-Serie: Der Pokalsieger verliert viel Qualität

    • |
    Leipzigs Trainer Marco Rose hat seinen Vertrag beim sächsischen Club verlängert.
    Leipzigs Trainer Marco Rose hat seinen Vertrag beim sächsischen Club verlängert. Foto: Jan Woitas, dpa

    In der Bundesliga nach einem missglückten Start noch auf Platz drei gerettet und zum zweiten Mal in Folge den DFB-Pokal gewonnen: Für RB Leipzig endete die vergangene Saison – trotz des blamablen Achtelfinal-Aus in der Champions League gegen ManCity – erfolgreich. Nach den Pokalfeierlichkeiten folgte jedoch schnell die Ernüchterung, weil mehrere Leistungsträger ihren Wechselwunsch anmeldeten. 

    Ist die Mannschaft nach den prominenten Abgängen noch titelreif?

    Mit Christopher Nkunku (FC Chelsea), Dominik Szoboszlai (FC Liverpool), Josko Gvardiol (Manchester City), Konrad Laimer (Bayern München) und Marcel Halstenberg (Hannover 96) haben die Leipziger fünf Stützen verloren. Ohne sie scheint der Kampf um die Meisterschaft aussichtslos. Oder doch nicht? Fakt ist: RB hat solche Situation in der Vergangenheit immer wieder gemeistert – mit Neuzugängen, die wenig erfahren und kaum prominent waren. Aber das waren Nkunku,Szoboszlai, Gvardiol und Laimer auch, als sie nach Leipzig kamen. Kampfansagen hört man nicht, die gesetzten Ziele scheinen realistisch zu sein. "Wir möchten wieder in die Top 4, dazu in der Champions League möglichst weit kommen. Und dreimal in Folge den DFB-Pokal gewinnen – da wären wir der erste Klub", erklärte Kapitän Willi Orban. 

    Waren die Verkäufe aus finanzieller Sichtalternativlos?

    Zumindest hatte Sportdirektor Max Eberl den Auftrag, einen Transferüberschuss zu erzielen. Das gelang. Allein Gvardiol wurde für 90 Millionen Euro veräußert, eine weltweite Rekordsumme für einen Verteidiger. 160 Millionen Euro Ausgaben stehen 250Millionen Euro Einnahmen gegenüber. Das Geld wurde aber auch dringend gebraucht. 60 Millionen Euro kostete der Umbau des vereinseigenen Stadions, derzeit wächst die neue Geschäftsstelle in die Höhe. Hinzu kommen die Schulden, die Ende Juni laut veröffentlichtem Jahresabschluss bei 203 Millionen Euro lagen. Größter Gläubiger ist der 99-prozentige Gesellschafter Red Bull, der 2020 den Leipziger Rasenballern 100 Millionen Schulden erlassen hatte. 

    Sind die neun Neuzugänge erfahren genug für dieDreierbelastung?

    Das ist schwer einzuschätzen. In der Vergangenheit hatte RB meist ein glückliches Händchen bewiesen. Die vorwiegend jugendlichen Neuzugänge drücken das Durchschnittsalter auf 24,5 Jahre – so jung war die Truppe zuletzt 2016, als der Bundesliga-Aufstieg glückte. Der 21-jährige Lois Openda, der für den RC Lens vergangene Saison 21 Tore geschossen hatte und Nkunku ersetzen soll, ist mit einer Ablöse von 38 Millionen Euro der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Der erst 18-jährige ElChadaille Bitshiabu, für 15 Millionen Euro von Paris Saint-Germain gekommen, soll die Gvardiol-Lücke schließen. 

    Welche Rolle spielt der Trainer Marco Rose im Verein und im Umfeld?

    Er ist als gebürtiger Leipziger die Identifikationsfigur des Vereins, in dem sonst kaum sächsischer Dialekt gesprochen wird. Sein bis Saisonende laufender Vertrag wurde noch vor dem Start bis 2025 verlängert. Mit "Leipzig ist meine Stadt" kommentierte der 46-Jährige die Verlängerung knackig. Werden die Frauen bald erfolgreicher sein als die Männer? Das wird zumindest noch ein bisschen dauern. Sieben Jahre nach der Gründung des Frauen-Teams gelang erst einmal der Aufstieg in die 1. Bundesliga. In den ersten beiden Jahren soll es sich in der höchsten Klasse etablieren, mittelfristig ist – wie bei den Männern – die Champions League das Ziel.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden