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Fußball: Bayern holt Kämpfer Vidal als Schweinsteiger-Ersatz

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Bayern holt Kämpfer Vidal als Schweinsteiger-Ersatz

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    Der Wechsel von Arturo Vidal zum FC Bayern München rückt näher.
    Der Wechsel von Arturo Vidal zum FC Bayern München rückt näher. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Auf dem Mannschaftsfoto für die Saison 2015/16 fehlt der Chilene, auch nach China reiste der Mittelfeldstar von Juventus Turin noch nicht mit dem FC Bayern. Aber Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bestätigte vor dem Abflug am Abend in München den mit

    "Details wie Transfervereinbarung oder Spielervertrag, so weit sind wir noch nicht. Da wird man noch Geduld haben müssen. Ich hoffe, dass am Ende des Tages der Spieler zu uns kommt", erklärte Rummenigge und hieß Vidal schon mal willkommen: "Er ist ein Mittelfeldspieler mit großen Qualitäten." Nur wenige Tage nach dem Verkauf des Fan-Idols Bastian Schweinsteiger hätte der Verein sportlich einen mehr als adäquaten Ersatz bekommen, zumal der 28 Jahre alte

    "Durch Bastian Schweinsteiger haben wir einen wichtigen Spieler verloren. Es war klar, dass wir einen Typus dieser Art sehr gerne haben wollen. Wenn das mit Vidal klappt, würden wir einen guten Mann dazu kriegen", erläuterte Rummenigge.

    Vidal ist der nächste Multi-Millionen-Transfer der Bayern in diesem Sommer. Vor Weltmeister Schweinsteiger, der für rund 15 Millionen Euro zu Manchester United ging, hatten die

    Eingefädelt hatte den Transfer Bayerns Sportlicher Direktor Michael Reschke während seines Aufenthaltes bei der Copa América. Vidal gewann dabei jüngst in seinem Heimatland mit Chile den Titel. Reschke hatte Vidal als Jungprofi entdeckt und 2007 nach Leverkusen gelotst.

    Vidal bestritt bis 2011 für Bayer Leverkusen 117 Bundesligaspiele (15 Tore). Bei der Südamerika-Meisterschaft hatte der mit Tattoos übersäte Mittelfeld-Kämpfer zuletzt aber nicht nur mit Top-Leistungen für Furore gesorgt. Nach einem Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss mit einem Sportwagen entschuldigte sich der Spieler mit Tränen in den Augen öffentlich bei seinen Landsleuten. "Ich habe das Leben meiner Frau und das von vielen Menschen riskiert. Es tut mir sehr leid", erklärte Vidal. Trotzdem durfte er in Chiles Team verbleiben.

    Das Engagement des Heißsporns beim FC Bayern hat auch eine pikante Note. Vidal hatte die Bayern vor vier Jahren mit seinem Wechsel nach Turin brüskiert. Ex-Coach Jupp Heynckes wollte den Mittelfeldmann damals unbedingt mit nach München nehmen und hatte bereits die Zusage des Spielers. Weil dieser seine Meinung änderte und nach Italien ging, warf ihm der damalige Bayern-Präsident Uli Hoeneß Wortbruch vor. "Solche Spieler möchte ich nicht bei Bayern haben", erklärte Rummenigge damals. Längst vergessen. Zumal der Ex-Leverkusener Reschke ihm inzwischen "die ganze Wahrheit" geschildert habe. "Leverkusen wollte einfach total verhindern, dass Vidal vor vier Jahren bei Bayern München landet", berichtete Rummenigge. Der Spieler habe schon damals nach München gewollt, Bayer verhinderte das.

    Mit Vidal erhöht sich die Qualität im Münchner Mittelfeld weiter. Der Chilene ist explosiv, kampf- und laufstark, aber auch technisch beschlagen und sehr präsent auf dem Platz. "Es ist kein Zufall, dass Juventus Turin mit ihm in den letzten vier Jahren viermal Meister geworden ist", sagte Rummenigge. Mit Juve verlor Vidal im Juni in Berlin das Champions-League-Finale gegen Barcelona. "Wenn er kommt, ist er sicher eine Verstärkung", sagte Weltmeister Jérôme Boateng.

    Nach China soll Vidal nach Abschluss des Transfers nicht nachreisen. Auf der einwöchigen Marketing-Reise mit drei Testspielen fehlen auch die verletzten Franck Ribéry, Holger Badstuber, Dante, Jan Kirchhoff und auch Arjen Robben, der über muskuläre Probleme klagt. Ribéry musste beim Foto-Shooting am Donnerstag zur Schonung seines rechten Fußes sogar von Station zu Station gefahren werden. Beim Franzosen wird es noch länger dauern, bis er erstmal mit Vidal zusammenspielen wird. (dpa)

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