Mit Schiedsrichtern gut auszukommen, war meist leicht. Die wichtigste Regel: viel kommunizieren. Dann klappt es auch mit dem Pfeifenmann. Im besten Fall rief der Eishockey-Referee schon auf dem Eis: "Runter mit dem Stock, runter!! Sonst musst raus!" Wer Ohren hatte zu hören, der hatte verstanden. Längst sollte sich die Erkenntnis durch gesetzt haben: Ohne den Mann oder die Frau mit der Pfeife geht es nicht. Besonders in den Amateurklassen müssen die Spieler froh sein, wenn sich Freiwillige für den Dienst an der Pfeife melden.
Im Fußball bedeutet der Job echte Maloche. Nur mit einem Pfeifchen und ein paar farbigen Kartons ausgerüstet muss ein Unparteiischer unter 22 Parteiischen für Ruhe und Ordnung sorgen. In Sekundenbruchteilen muss der Bundesliga-Schiedsrichter über Szenen urteilen, über die die Oberschlaumeier im heimischen Ohrensessel bei Chips und Bier selbst nach der fünften Super-Zeitlupe noch rätseln. Bleibt es nach dem Schlusspfiff ruhig, gilt das als höchstes Lob. Ansonsten wird eher das grobe Vokabular ausgepackt.
Tabellenführer der häufigsten Beschimpfungen ist "schlecht"
Am liebsten schimpfen die Fans im Internet, was die Finger und Emojis hergeben. Die Informationsplattform Wettfreunde hat nun rund 12.000 Tweets ausgewertet, um die häufigsten Schimpfwörter zu ermitteln. Eines vorweg: An Kreativität mangelt es den Besserwissern. Tabellenführer der häufigsten Beschimpfungen mit 32,1 Prozent ist "schlecht", gefolgt von "Fehler" (11,4) und "Pfeife" (5,9). Auf den billigen Plätzen dahinter folgt die Alliteration mit "A..." , "Affe" und "Amateur". Für die Untersuchung wurden alle Tweets überprüft, in denen der Name der offiziellen Bundesliga-Schiedsrichter erwähnt wurde.
Fußballspiel in Zwickau: Bierbecher mitten ins Gesicht
Ausgewertet wurde auch, wer am häufigsten Beleidigungen ertragen musste. Das Ranking führt Bundesliga-Schiedsrichter Nicolas Winter mit 13 Prozent vor Felix Zwayer und Sascha Stegemann (je acht) an. Den Spitzenplatz hatte Winter schon inne, noch bevor er in der Halbzeitpause des Drittligaspiels zwischen dem FSV Zwickau und Rot-Weiß Essen einen Bierbecher mitten ins Gesicht geschüttet bekam. Der Täter ist bekannt: ein Werbepartner des FSV Zwickau. Wie solche Stützen der Gesellschaft tituliert werden sollten, bleibt jedem selbst überlassen.