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Fußball: Afrika- und Asien-Cup: Leverkusen und der FC Bayern haben ein Problem

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Afrika- und Asien-Cup: Leverkusen und der FC Bayern haben ein Problem

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    Leverkusens Victor Boniface ist einer von 20 Spielern von deutschen Klubs, die beim Afrika- Cup im Einsatz sind.
    Leverkusens Victor Boniface ist einer von 20 Spielern von deutschen Klubs, die beim Afrika- Cup im Einsatz sind. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Eine Verletzung von Victor Boniface wäre für Bayer Leverkusen bis vor Kurzem noch eine Nachricht gewesen, die die Alarmglocken tiefrot hätte leuchten lassen. Schließlich ist der Stürmer mit zehn Toren und acht Vorlagen der gefährlichste Angreifer beim ungeschlagenen Tabellenführer. Die Meldung, dass sich der 23-Jährige nun eine Muskelverletzung zugezogen hat, ist nun etwas anders zu bewerten. Denn eigentlich war vorgesehen, dass Boniface ab Samstag mit Nigerias Nationalmannschaft beim Afrika-Cup im Einsatz ist. Der findet noch bis zum 11. Februar in der Elfenbeinküste statt. Ob Boniface das Turnier aber nur als Zuschauer erleben wird, sollen Untersuchungen in den kommenden Tagen zeigen. Der Afrika-Cup wird für Leverkusen ohnehin eine entbehrungsreiche Zeit werden: Neben Boniface sind mit Stürmer Amine Adli (Marokko) sowie dem Innenverteidiger-Duo Edmond Tapsoba (Burkina Faso) und Odilon Kossounou (Elfenbeinküste) drei wichtige Stammspieler im Einsatz für ihre Länder.

    Wie wichtig die beiden Verteidiger sind, zeigt alleine ein Blick auf die Einsatzzeiten: Kossounou kam in 15 von 16 Hinrundenpartien zum Einsatz, Tapsoba hat nur ein Spiel weniger auf dem Konto. Das Fachmagazin Kicker, das jedes halbe Jahr die Rangliste des deutschen Fußballs erstellt, kürte Kossounou zum besten Innenverteidiger der Liga. Tapsoba sei hingehen der "beste Aufbauspieler" der Liga, er rangiert auf Rang vier. Gründe genug, um für Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro eine Reform des Afrika-Cups zu fordern. Grundsätzlich muss das geändert werden", sagte der 59-jährige Spanier der Bild am Sonntag. "Ich hoffe, dass wir mit der Klub-Vereinigung ECA eine Abmachung mit der Fifa hinbekommen."

    Eigentlich hätte der Asien-Cup im Sommer in China stattfinden sollen

    Im Gegensatz zur Europameisterschaft, die vom 14. Juni bis zum 14. Juli in Deutschland und damit in der Sommerpause stattfindet, wird die beste Mannschaft Afrikas traditionell zu Beginn des Jahres ermittelt. Doch damit nicht genug: Parallel dazu sucht auch der asiatische Kontinent seinen Meister. Vom 12. Januar bis zum 10. Februar findet das zweite große Kontinentalturnier in Katar statt. Eigentlich war China als Gastgeber der Spiele vorgesehen. Das Turnier sollte im Juni und Juli des vergangenen Jahres dort ausgetragen werden, das Land gab die Austragung aber im Mai 2022 infolge der damals immer noch grassierenden Corona-Pandemie zurück. 

    Katar, dessen Stadien und Infrastruktur noch von der WM 2022 datieren, sprang ein – und damit blieb es auch beim Asien-Cup beim Termin im Januar und Februar. Auch die nächsten Asien-Spiele werden 2027 zu Beginn des Jahres ausgetragen. Gastgeber wird dann Saudi-Arabien sein, das schon nahezu sicher als Austragungsort der WM 2034 feststeht. Carro, der auch bei der European Club Association (ECA) im Vorstand sitzt, sagte dazu: "Die Vereinheitlichung eines internationalen Spielkalenders hat für mich eine hohe Priorität."

    Bayern Münchens Minjae Kim spielt für Südkorea beim Asien-Cup.
    Bayern Münchens Minjae Kim spielt für Südkorea beim Asien-Cup. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Der FC Bayern hat in seiner Defensive große Probleme

    Der einzige Trost für Leverkusen: Auch die anderen Spitzenteams der Bundesliga haben schmerzhafte Abstellungen. Beim FC Bayern fehlen Innenverteidiger Min-jae Kim (Südkorea) und Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (Marokko) ebenfalls und vergrößern so die ohnehin schon enormen Sorgen der Münchner in der Defensive, weswegen Trainer Thomas Tuchel nun statt eines Mittelfeldspielers vor allem einen Profi fordert, der rechts und in der Mitte verteidigen kann. Auch der VfB Stuttgart hat bittere Ausfälle zu beklagen: Neben Silas ( Kongo), Hiroki Ito (Japan) und Woo-Yeong Jeong (Südkorea) ist eigentlich auch Serhou Guirassy (Guinea) eigentlich für sein Nationalteam im Einsatz. Im Spiel gegen Nigeria wurde der zweitbeste Stürmer der Bundesliga-Hinrunde (17 Tore) bereits in der 26. Minute ausgewechselt, humpelte vom Platz. Wie schwer die Verletzung ist, ist bislang nicht bekannt. Die Partie erlebte Leverkusen Victor Boniface bereits von der Zuschauerperspektive aus. Möglich, dass beide Stürmer früher als gedacht zurück sein werden.

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