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Fußball: Absage der Bayernliga-Relegation: Das Hochwasser stoppt Türkspor

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Absage der Bayernliga-Relegation: Das Hochwasser stoppt Türkspor

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    Die Werbebande schaut gerade noch aus dem Wasser, doch der Pegel stieg weiter. Im Gundelfinger Schwabenstadion war nicht an Fußball zu denken.
    Die Werbebande schaut gerade noch aus dem Wasser, doch der Pegel stieg weiter. Im Gundelfinger Schwabenstadion war nicht an Fußball zu denken. Foto: Walter Brugger

    Die Fußballer von Türkspor Augsburg können nur abwarten und der Dinge harren, weil die Frage nach der künftigen Spielklassenzugehörigkeit weiterhin ungeklärt ist. Eigentlich war am Wochenende das Relegationsrückspiel beim FC Gundelfingen geplant, den die Türken im ersten Aufeinandertreffen durch den Treffer von Mehmet Fidan mit 1:0 geschlagen hatten. Der Samstag sollte die Entscheidung bringen, wer in der Bayernliga bleibt und wer in die Landesliga runter muss. 

    Alle Gundelfinger Sicherungsmaßnahmen waren vergeblich

    Doch das Wetter spielte nicht mit. Der Dauerregen der vergangenen Tage hatte den Pegel der Donau stetig ansteigen lassen. Was Folgen für das Luftlinie nur rund 400 Meter vom Flussufer entfernte Schwabenstadion hatte. Die Gundelfinger hatten am Samstagmorgen noch vergeblich versucht, entsprechende Sandbarrieren zu errichten. Mit Unterstützung der Feuerwehr legten selbst die FCG-Spieler Hand an, türmten Sandsäcke auf. Dass die Relegationspartie nicht stattfinden kann, war zu dem Zeitpunkt schon klar. Nebenher wurden Telefongespräche geführt, bis die Handy-Akkus heiß liefen. Fieberhaft wurde nach einem Ersatzort gesucht, doch alle infrage kommenden Stadien sind aufgrund der Wetterlage gesperrt.

    Vorbereitungsmaßnahmen gegen das drohende Hochwasser rund um das Schwabenstadion des FC Gundelfingen. Bayernliga-Relegation FC Gundelfingen - Türkspor Augsburg muss abgesagt werden.
    Vorbereitungsmaßnahmen gegen das drohende Hochwasser rund um das Schwabenstadion des FC Gundelfingen. Bayernliga-Relegation FC Gundelfingen - Türkspor Augsburg muss abgesagt werden. Foto: Walter Brugger

    Ein Problem, das hinzukommt: Bei beiden Vereinen drängt die Zeit, fast die gesamte Konkurrenz ist bereits seit zwei Wochen in der Sommerpause, und bei vielen ist schon bald wieder Trainingsauftakt für die neue Saison. Denn bereits am 20. Juli wird die Saison 2024/25 in Bayern- und Landesliga angepfiffen. Und ein paar Tage sollten die Kicker nach der kräftezehrenden Relegation schon noch pausieren.

    Jahrhundert-Hochwasser von 1999 übertroffen

    Der Plan B, das Relegationsspiel schon 24 Stunden später auf dem nicht überfluteten Gelände des TV Gundelfingen auszutragen, platzte jäh. Was allerdings nicht daran lag, dass die eigentlich vom Verband geforderten Sicherheitsrichtlinien dort nicht erfüllt sind, da drückte der BFV durchaus ein Auge zu. Vielmehr wurde in der Gärtnerstadt von Samstag auf Sonntag – wie in der ganzen näheren Umgebung – der Katastrophenfall ausgerufen. Der Donau-Pegel steigt und steigt, das Gundelfinger Stadion stand zu dem Zeitpunkt bereits rund einen Meter unter Wasser.

    "Die Situation ist schlimmer als beim sogenannten Jahrhunderthochwasser von 1999. Besserung ist in den nächsten Tagen nicht in Sicht, wir werden so schnell nicht zu einem Relegationsspiel antreten können. Weder zu Hause noch auf einem neutralen Platz", ist Gundelfingens Abteilungsleiter Christian Renner überzeugt. Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbands, beobachtet die Entwicklung gebannt und verspricht, "dass wir auf die Vereine keinen Druck ausüben, sondern zunächst einmal die Entwicklung der ganzen Katastrophe abwarten." 

    Türkspor-Kicker brauchen Urlaub

    Die Warterei wiederum verschlechtert die Personalsituation auf beiden Seiten. Sowohl bei Türkspor Augsburg als auch beim FC Gundelfingen haben Spieler, die nicht direkt von der Naturkatastrophe betroffen sind, Urlaube gebucht. In Bestbesetzung wird somit keiner antreten können – egal, wann und wo die sportliche Entscheidung letztlich herbeigeführt wird. Auf Gundelfinger Seite werden Kicker und Verantwortliche zusätzlich beschäftigt sein, die Schäden zu beheben. Welche das sind, lässt sich unter den ganzen Wassermassen noch gar nicht absehen.

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