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Frauen-WM: Deutschland verliert WM-Generalprobe gegen Sambia: Euphorie sieht anders aus

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Deutschland verliert WM-Generalprobe gegen Sambia: Euphorie sieht anders aus

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    Vergurkte WM-Generalprobe: Die deutschen Fußballerinnen mit Lina Magull (links) haben den letzten Test vor der WM gegen Sambia mit Spielerin Agness Musesa (rechts) 2:3 verloren.
    Vergurkte WM-Generalprobe: Die deutschen Fußballerinnen mit Lina Magull (links) haben den letzten Test vor der WM gegen Sambia mit Spielerin Agness Musesa (rechts) 2:3 verloren. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Ehe Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Samstag ihren endgültigen WM-Kader benennen wird, durften die Nationalspielerinnen ein letztes Mal vorspielen. Zugleich sollten von der Generalprobe gegen Sambia deutliche Signale ausgehen: Der Konkurrenz aus Brasilien, Frankreich oder England wollte das DFB-Team zeigen, dass beim Turnier in Australien und Neuseeland mit ihm zu rechnen ist; den Fans zuhause wollte es zeigen, dass es sich lohnt, in den nächsten Wochen WM-Spiele live zu verfolgen. 

    Weder das eine noch das andere gelang so richtig. Die deutsche Mannschaft präsentierte sich beim 2:3 (0:0) vor 11.404 Zuschauerinnen und Zuschauern in einem unfertigen Status und enttäuschte eineinhalb Wochen vor Turnierbeginn abermals in einem Testspiel. Nach dem mühsamen 2:1 gegen Vietnam nun sogar in Form einer Niederlage.

    Deutschland startet im WM-Test gegen Sambia mit starker Besetzung

    Die Anfangsformation in Fürth dürfte zu großen Teilen jener entsprechen, die beim WM-Auftakt gegen Marokko (24. Juli) eine Chance erhält. Merle Frohms wird das Tor hüten, die Innenverteidigung bilden Marina Hegering und Kathrin Hendrich. Während hinten links Felicitas Rauch gesetzt ist, scheint Voss-Tecklenburg auf der rechten Verteidigerposition noch nicht die Ideallösung gefunden zu haben. Giulia Gwinn verpasst wegen einer Kreuzbandverletzung die Weltmeisterschaft, gegen Sambia besetzte Svenja Huth die Außenbahn. Sie mag es eigentlich bedeutend offensiver. 

    Im zentralen Mittelfeld wird Lena Oberdorf die spielgestaltende Abräumerin geben, neben ihr soll Sara Däbritz dem Spiel Struktur geben. Offensiv sollen Lina Magull und Kapitänin Alexandra Popp Durchschlagskraft erzeugen, die Flügel im Angriff, die Klara Bühl und Jule Brand besetzten, sind allerdings weniger zementiert. Voss-Tecklenburg hatte davor gewarnt, Sambia zu unterschätzen. Nicht einmal mehr im Frauenfußball scheint es noch kleine Nationen zu geben, im Fußball entwickelt sich selbst Außenseiter zu betonharten Prüfsteinen.

    Wiederholt machten die deutschen Verteidigerinnen mit der schnellen Babra Banda Bekanntschaft, die mehrmals einer Gästeführung nahekam. Mit blendender Stimmung, begleitet von wehenden Fahnen in Schwarz-Rot-Gold, die der DFB-Fanklub ans Publikum verteilt hatte, waren die Nationalspielerinnen ins Spiel gestartet, doch Ende der ersten Hälfte war von anfänglicher Euphorie wenig geblieben. Voss-Tecklenburg stand nachdenklich am rechten Ende ihrer Coaching-Zone, während ihre Mannschaft nach spielerischer Linie suchte. Bühl, Rauch und Popp hatten sich zwischendurch einem Tor angenähert, darüber hinaus hatte das DFB-Team viel Stückwerk kredenzt.

    Deutschland gegen Sambia: Drei Tore fallen in der Nachspielzeit

    Besserung sollten die Einwechslungen von Melanie Leupolz und Sjoeke Nüsken bringen. Doch nach einem Ballverlust von Brand erzielte Banda für die aggressiv verteidigenden Gäste das 1:0 (48.). Dem nicht genug, folgte wenige Minuten später das 0:2 durch Racheal Kundananji (54.).

    Zwar trieben die deutschen Fans die Gastgeberinnen nochmals mit rhythmischem Klatschen an, doch Nüsken köpfte den Ball nur an den Pfosten und die eingewechselte Sydney Lohmann bugsierte die Kugel übers Gebälk. Sophia Kleinherne donnerte den Ball noch an die Latte (75.). Die Chancenverwertung war eines etlicher Problemfelder an diesem lauen Sommerabend. Lea Schüller (90.) und Popp (90.+8) glichen sogar noch aus, doch die starke Banda traf noch zum 2:3 (90.+9).

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