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Formel 3: «Immer Gas geben»: Tramnitz und der Traum von der Formel 1

Formel 3

«Immer Gas geben»: Tramnitz und der Traum von der Formel 1

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    Führt sein Weg einmal in die Formel 1? Nachwuchsfahrer Tim Tramnitz.
    Führt sein Weg einmal in die Formel 1? Nachwuchsfahrer Tim Tramnitz. Foto: Hasan Bratic/dpa

    In Fuschl am See im Salzkammergut konnte sich Tim Tramnitz seinem Traum von der Formel 1 schon recht nahe fühlen. Die Beförderung in das Nachwuchsprogramm von Red Bull bringt einen Besuch im Hauptquartier des milliardenschweren Getränkekonzerns mit sich. Schon zuvor in Graz traf der Hamburger, seit Oktober 2023 Junior des Weltmeisterteams von Max Verstappen, auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko, der bereits Sebastian Vettel oder eben Verstappen gefördert hat.

    «Es war auf jeden Fall ein Aha-Erlebnis. Es ist besonders, das erste Mal bei Dr. Marko zum Gespräch in Graz zu sein, sich dann in Fuschl am See im Headquarter das erste Mal umzugucken und das erste Mal die Kappe und die Klamotten von Red Bull anzuhaben. Darauf ist man natürlich auch stolz», erzählte Tramnitz der Deutschen Presse-Agentur.

    Tramnitz und die «harte Schule»

    Der 19-Jährige ist in diesem Jahr in die Formel 3 aufgestiegen und liegt vor dem Saisonfinale an diesem Wochenende in Monza mit dem niederländischen Rennstall MP Motorsport auf Platz elf. Die Top fünf wären eigentlich sein Ziel gewesen. Die Renn-Pace dafür hatte er. Es fehlt bei Tramnitz aber noch im Qualifying, also eine optimale Runde wie auf Knopfdruck abzuliefern.

    Das wird ihm auch Marko gesagt haben, der für seinen Klartext bekannt ist. Das Verhältnis mit ihm sei gut, betonte Tramnitz. «Aber es ist auch eine harte Schule.» Es habe ihm «schon immer geholfen, wenn man mir direkt die Meinung gesagt hat und was ich besser machen soll», erzählte Tramnitz, der eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker vorerst auf Eis gelegt hat. «Das habe ich so schon in der Formel 4 erlebt. Es ist manchmal hart, aber auch sehr hilfreich.»

    «Es ist leider ein extrem teurer Sport»

    Ohne die Unterstützung von Red Bull hätte sich Tramnitz den Aufstieg in die Formel 3 nicht leisten können. Der Unterbau der Formel 1 ist extrem teuer, ohne Sponsoren geht es nicht. Für eine Saison in der Formel 4 muss man mindestens 500.000 Euro zusammenkriegen, in der Formel 3 bewegt man sich jenseits einer Million Euro. «Es kommt natürlich auch immer aufs Paket an, in welchem Team man unterwegs ist. Es ist leider ein extrem teurer Sport», sagte Tramnitz, der Red Bull mit seiner Leistung überzeugt hat.

    Der Konzern kann ein Karrierebeschleuniger sein, er duldet aber keine Tiefs. «Immer Gas geben», habe ihm Marko bei dem Treffen in Graz geraten. Das versucht Tramnitz umzusetzen. Dafür bekommt er auch regelmäßig Feedback von Guillaume Rocquelin, genannt «Rocky», der früher Vettels Renningenieur war und mittlerweile die Nachwuchsakademie von Red Bull leitet.

    Übers Feld des Nachbarn gerast

    «Die Arbeit in Milton Keynes mit den Ingenieuren im Simulator und mit Rocky ist so hilfreich. Man kann schon aus einem normalen Gespräch viel für sich rausziehen, was einen Wahnsinnsunterschied ausmachen kann», erzählte Tramnitz, selber ein riesiger Vettel-Fan. «Vorher hatte ich so eine Art Support ja nicht. Das ist schon Wahnsinn.»

    Tramnitz ist in Hamburg-Bergedorf groß geworden. Mit fünf Jahren bekam er ein richtiges Quad - und raste damit über das Feld des Nachbarn. Vater Jürgen erfuhr dann über den Ortsclub des ADAC von einem Kart, das keiner benutzte. So fuhr Tramnitz dann auf dem Parkplatz um Hütchen herum, ehe die Fahrzeuge größer und leistungsstärker wurden.

    Klappt's 2027 mit der Formel 1?

    Ralf Schumacher kennt Tramnitz von früher, weil dieser in seinem Kart-Team und später in der Formel 4 gefahren ist. Er habe «sicher Potenzial», brauche aber auch immer, um seine Leistungen dann konstant zu zeigen.

    Viel Zeit, um sich zu beweisen, hat man im Formel-Sport aber nicht. Vor allem, wenn man ganz nach oben will. «Mein Plan wäre 2027 in der Formel 1 zu sein. Am liebsten so früh wie möglich», sagte Tramnitz, dessen Mutter Stephanie aus Sorge um den Sohn nur selten an der Strecke ist. «Man muss aber auch realistisch sein. Sobald man in der Formel 2 ist, hat man ein oder maximal zwei Jahre, Performance abzuliefern. Wenn man ein drittes Jahr braucht, ist es eigentlich schon fast unmöglich, einen Platz zu kriegen, wenn man ehrlich ist. Also hoffentlich 2027, allerspätestens 2028.»

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