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Formel 1: Warum Ferrari wieder eine enttäuschende Saison erlebt

Formel 1

Warum Ferrari wieder eine enttäuschende Saison erlebt

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    In Zandvoort musste Charles Leclerc seinen Ferrari frühzeitig abstellen.
    In Zandvoort musste Charles Leclerc seinen Ferrari frühzeitig abstellen. Foto: Tim Goode, dpa

    Es sind diese besonderen Momente. Auch Sebastian Vettel hat immer davon geschwärmt, als er noch Fahrer bei Ferrari war. Das Heimrennen in Monza ist das Ereignis des Jahres für den italienischen Rennstall. In Zeiten, in denen die Scuderia wenig zu feiern hat, muss zumindest an diesem Wochenende die Begeisterung hochgehalten werden. Auch wenn es schwerfällt.

    Die Tifosi strömen an die Strecke und sind so zuversichtlich, als würde nicht Max Verstappen die Formel-1-Weltmeisterschaft mit großem Vorsprung anführen, sondern ihr Pilot Charles Leclerc. Der aber blickt aus großer Ferne auf die Spitze, weil sein Auto nicht schnell genug für die Konkurrenz ist. Aber auch weil er nicht fehlerfrei fährt. Eine weitere Saison. Dabei waren die Hoffnungen doch groß gewesen, dass der Monegasse Ferrari zurück in den Titelkampf würde führen können. Wenigstens das. Geklappt hat es bislang nicht.

    Am vergangenen Wochenende in Zandvoort war Leclerc nicht ins Ziel gekommen, er hatte schon sehr früh im Rennen eine Berührung mit dem Rennwagen von Oscar Piastri. Der Schaden am Auto war so immens, dass ein frühzeitiges Ende nötig war. Sein Teamkollege Carlos Sainz wurde immerhin Fünfter, was ihn und das Team zufriedenstellte. Die Ansprüche bei der Scuderia sind gesunken.

    Ferrari fährt in Monza mit einer Sonderlackierung

    Der Begeisterung, zumindest beim Heimrennen, schadet das nicht. Die Fans werden Monza wieder bevölkern. Sie werden an die Strecke strömen und ihr Team anfeuern. Nach Rennende werden sie die Start- und Zielgerade fluten. Wenn sich die Tore öffnen, marschieren sie in Richtung Siegerehrung. Dort kann es vorkommen, dass der Gewinner nicht ganz so viel Begeisterung abbekommt wie einer ihrer Fahrer. Es sind schon Piloten ausgepfiffen worden. Weil sie eben nicht in einem roten Renner saßen.

    Rot ist Ferrari. In Monza werden die beiden Autos aber wieder eine Sonderlackierung aufweisen. Neben viel Rot werden einige gelbe Farbtupfer auf die Wagen gemalt. Neben dem weltbekannten Rot ist das die zweite Farbe, die mit Ferrari in Verbindung gebracht wird. Gelb ist der Hintergrund des markanten Logos, zudem die Farbe der Stadt Modena. Auch waren schon gelbe Ferraris in der Formel 1 am Start. Das aber ist lange her. Noch länger als Erfolge des Rennstalls.

    Seit etlichen Jahren kämpft Ferrari um den Anschluss an die Spitze. Sebastian Vettel schaffte es nicht, um den WM-Titel zu kämpfen, er musste sein Cockpit enttäuscht räumen. Charles Leclerc und Carlos Sainz sind seitdem nicht erfolgreicher. Mit einem Heimsieg dürfte es also auch am Sonntag wieder nichts werden, was zum einen natürlich an der Überlegenheit von Verstappen liegt, zum anderen aber auch an einer erneut enttäuschenden Saison von Ferrari.

    Siege aus eigener Kraft sind für Ferrari nicht möglich

    Natürlich ist die Vorfreude der beiden Piloten groß. Das betonten sie schon vor der Abreise aus Zandvoort. Sie könnte aber noch größer sein – mit dem Wissen, dass aus eigener Kraft ein Sieg möglich ist. Das ist er derzeit nicht, weshalb es für Ferrari momentan darum geht, sich statt mit dem Weltmeisterteam eher mit dessen Verfolgern zu duellieren. Um den Platz direkt hinter den Besten. Doch auch davon ist Ferrari mit den Gesamtplätzen fünf und sechs in der WM-Wertung weit entfernt. Fernando Alonso im Aston Martin liegt ebenso wie Mercedes-Pilot Lewis Hamilton noch vor Sainz und Leclerc. Die beiden Red-Bull-Fahrer ja ohnehin.

    Spitzenplatzierungen gelingen auch in dieser Saison nur selten. Ab und an gelingen Ferrari ein paar Ausreißer nach oben, wirkliche Kontinuität aber ist nicht zu erkennen. Anders als eben bei Max Verstappen. Gewinnt der Niederländer auch am Sonntag, hätte das Folgen. Zum einen für die Tifosi, die wieder eine Enttäuschung erleben würden. In erster Linie aber für ihn selbst, er wäre mit dann zehn Siegen in Folge alleiniger Rekordhalter.

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