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Formel 1: Wieder ein Rückschlag für Sebastian Vettel

Formel 1

Wieder ein Rückschlag für Sebastian Vettel

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    Nach einem Defekt an seinem Aston Martin im freien Training düste Vettel auf dem Motorroller zurück in die Garage. Ein teurer Spaß. Die Rennkommissare verhängten 5000 Euro Strafe.
    Nach einem Defekt an seinem Aston Martin im freien Training düste Vettel auf dem Motorroller zurück in die Garage. Ein teurer Spaß. Die Rennkommissare verhängten 5000 Euro Strafe. Foto: Carl Bingham, Imago

    Nein, Sebastian Vettel kommt in der Saison 2022 einfach nicht in Fahrt. Zumindest nicht mit seinem Formel-1-Renner. Eine launige Tour im Motorroller in Melbourne brachte dem 34-Jährigen zwar reichlich Sympathien im Internet, doch der Anlass war ärgerlich. Im Freien Training zum Großen Preis von Australien (Start: Sonntag, 7 Uhr/Sky) musste der Pilot am Freitag seinen Aston Martin mit rauchendem Motor abstellen.

    Der Heppenheimer sprang als Feuerwehrmann ein versuchte mit einem Feuerlöscher den abrauchenden Motor zu kühlen. Anschließend schnappte er sich den Motorroller eines Streckenpostens und fuhr beschwingt zurück zur Garage. Teils freihändig und den Helm nur leicht festgezurrt drehte er eine Ehrenrunde und fuhr sich damit Ärger ein. Die Rennkommissare baten ihn zum Rapport. "Ich bin ja langsam gefahren. Da fahre ich ja mit dem Fahrrad schneller", verteidigte sich der Heppenheimer. Eine Strafe von 5000 Euro brummten ihm die Rennkommissare dennoch auf.

    Sebastian Vettel kann nur zusehen

    Langsam ist das Stichwort auch für sein Dienstfahrzeug. Während andere Hinterbänkler-Teams wie Haas von Mick Schumacher das neue Reglement für einen Entwicklungssprung nutzten, fährt Aston Martin hinterher. Die beiden Auftaktrennen verpasste Vettel wegen seiner Corona-Infektion. Anstatt mit Verspätung durchzustarten, begann das Rennwochenende in Australien wieder mit einer Enttäuschung. Die zweite Session verpasste der vierfache Weltmeister komplett, weil das Auto nicht so schnell repariert werden konnte.

    "Ich wäre gerne mehr gefahren. Es war gut im Auto zu sitzen, und ich kam schnell wieder rein", sagte der Heppenheimer beim übertragenden Sender Sky: "Leider haben wir es nicht geschafft, das Auto fertig zu bekommen." Anstatt seinen Rückstand aufzuholen, musste der 34-Jährige untätig in der Garage sitzen. Sein Team sei nicht da, wo sie sein wollten. Der Kurs liegt ihm. Bereits drei Mal konnte er dort gewinnen, doch mit dem Aston Martin wären schon WM-Punkte eine kleine Sensation. Dafür müsse der Wagen erst noch etwas schneller fahren, scherzte Vettel und und fügte ernster an: "Wir brauchen ein bisschen mehr Zeit als sonst." Wenn ein Gut extrem knapp ist in der Formel 1, dann ist es Zeit.

    Volkswagen auch bei den Fahrern ein Thema

    Vettel und Mick Schumacher sind die beiden einzigen deutschen Fahrer in der Königsklasse, wo vor einigen Jahren gleich sieben Piloten aus Germany um den WM-Titel fuhren. Nun sorgt die Ankündigung eines Volkswagen-Einstiegs für Wirbel im PS-Zirkus. Am Donnerstag hatte der Volkswagen-Aufsichtsrat die Ampel auf Grün gestellt. Die VW-Töchter Audi und Porsche dürfen ihre Pläne weiter verfolgen, ab 2026 in der Formel 1 Gas zu geben (wir berichteten). Porsche soll bereits mit Red Bull Racing eng verbandelt sein.

    Nach dem Ausstieg von Motorenlieferant Honda könnten die Stuttgarter in die Bresche springen. Auf den möglichen Porsche-Einstieg angesprochen meinte Max Verstappen in Melbourne: "Es ist sehr aufregend und auch sehr wichtig für die Formel 1. Natürlich haben wir schon zehn großartige Teams, aber es ist auch schön, wirklich große Marken im Rücken zu haben." Der Holländer dürfte die Zukunft seines Rennstalls im Hinterkopf haben, schließlich besitzt der aktuelle Weltmeister einen Vertrag mit den Bullen bis 2028.

    Verstappen freut sich auf Hersteller

    Auch der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton hieß die deutschen Marken willkommen: "Es ist großartig, dass wir neue Hersteller im Sport bekommen, vor allem, weil es viele Teams gibt, die das Potenzial haben, Top-Teams zu sein." Audis Pläne gehen untere anderem in eine Übernahme der britischen Marke McLaren, die in der Formel 1 mit einem Mercedes-Motor fährt. Als weiterer Kandidat für die Ingolstädter gilt das Schweizer Sauber Team. Der ehemalige BMW-Partner aus Hinwil ist derzeit als Alfa Romeo mit Ferrari-Motoren unterwegs und möchte so schnell wie möglich das graue Mittelfeld verlassen.

    Gerüchte besagen, dass auch Vettels Team Aston Martin bei Audi nachgefragt haben soll. Bis 2026 wird der 37-Jährige aber kaum noch in der Königsklasse fahren. Wenn der vierfache Weltmeister mit seinem Boliden nicht bald in die Gänge kommt, sagen zumindest einige Beobachter, dann könnte für Vettel bereits nach dieser Saison Schluss sein in der Formel 1.

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