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Formel 1: Verstappen greift Vettels Rekord an

Formel 1

Verstappen greift Vettels Rekord an

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    Der deutsche Formel-1-Rennfahrer Sebastian Vettel vom Team Red Bull hält mit neun Siegen in Serie noch einen Rekord in der Formel 1.
    Der deutsche Formel-1-Rennfahrer Sebastian Vettel vom Team Red Bull hält mit neun Siegen in Serie noch einen Rekord in der Formel 1. Foto: Jens Büttner, dpa

    Immer dann, wenn ein Fahrer in der Formel 1 schier übermächtig erscheint, kommt Kritik an der Königsklasse auf. Die Spannung fehlt, die Luft ist raus, wer will das noch sehen – wobei in der Fußball-Bundesliga die jahrelange Dominanz des FC Bayern größtenteils klaglos hingenommen wird. Die unterlegenen Formel-1-Teams lamentieren nie. Sie wissen, dass diese Traumposition durch die kluge Arbeit der Konstrukteure in den Wintermonaten und den Einsatz der Renningenieure während der Läufe nicht vom Himmel fällt. Es sieht leicht aus, wie Max Verstappen und Red Bull mit der Konkurrenz zu spielen scheinen. Doch es gilt die alte Rennfahrerregel: Um als Erster anzukommen, muss man erst mal ankommen. Schnell UND zuverlässig zu sein ist die Kunst, die der Rennstall aus dem englischen Milton Keanes derzeit in Perfektion zeigt.

    Die Zahlen und Fakten sprechen eine deutliche Sprache im Titelrennen. Wer sein Geld nicht auf Verstappen als nächsten Weltmeister setzt, kann es auch gleich verbrennen. Die schier erdrückende Überlegenheit des Niederländers mit acht Saisonsiegen, davon sechs nacheinander, hat dem Titelrennen für 2023 früh das Spannungsmoment genommen. Acht seiner mittlerweile 43 Rennerfolge fuhr er allein in dieser Saison ein.

    Für Konkurrenz bleibt nur das Rennen: "best of the rest"

    Teamkollege Sergio Pérez schwächelt massiv und liegt im WM-Klassement als Zweiter bereits demütigende 99 Punkte zurück. Verstappen degradiert alle zu Nebendarstellern. Mit weiteren 19 Zählern Rückstand liegt Altmeister Fernando Alonso auf Rang drei. Längst geht es darum, "best of the rest" zu werden. 

    Saisonübergreifend reiten die Bullen allen anderen davon und haben elf Läufe hintereinander gewonnen. Die Bilanz vor dem 11. Saisonlauf am Sonntag in Budapest (Start: 15 Uhr/live auf Sky): Seit dem Rennen in Abu Dhabi 2022 gewannen Verstappen (neun Rennen) und sein Garagenkollege Perez (zwei Läufe) durchgehend elfmal in der Formel 1. Bisher gelang das nur einer Mannschaft, und das liegt bereits 35 Jahre zurück. 1988 fuhren Ayrton Senna und Alain Prost für McLaren und siegten zwischen Brasilien und Belgien elfmal in Folge. Es ist die bislang längste Siegesserie eines Teams in der Formel 1. Beim Großen Preis von Ungarn können die Red-Bull-Piloten den Rekord knacken.

    Verstappen baut auf sein Heimspiel in Zandvoort

    Mit sechs persönlichen Siegen in Folge fehlt dem WM-Spitzenreiter noch ein gutes Stück zur Bestmarke. Neun Rennsiege in Serie schaffte Sebastian Vettel im Jahr 2013 ebenfalls im Red Bull. Es folgte der vierte WM-Titel des Heppenheimers nach 2010, 2011 und 2012. Damals störte sich zumindest in Deutschland niemand an der Dominanz von Vettel. Rechnerisch könnte Verstappen seinen einstigen Fahrerkollegen ausgerechnet beim Oranje-Stimmungsgipfel daheim in Zandvoort einholen. Hinter dem neunfachen Seriensieger Vettel folgen Rekordweltmeister Michael Schumacher (2004 – Ferrari), Nico Rosberg (2015/2016 – Mercedes) und der Italiener Alberto Ascari (1952/1953 – Ferrari) mit sieben Erfolgen nacheinander. Weitere sechsmal in Serie blieb Schumacher im Ferrari auch noch saisonübergreifend 2000/2001 unbezwungen. 

    Die Erfolgsära von Schumacher Senior in den Jahren 2000 bis 2004 mit fünf Meisterschaften mit der Scuderia war gefühlt eine endlose Triumphfahrt. Nach seinen ersten beidem WM-Titeln im Benetton (1994 und 1995) hatte der Kerpener nach seinem Wechsel 1997 zu Ferrari vier harte Jahre Aufbauarbeit bei den Italienern geleistet und die zuvor als schlampige Genies geltende rote Garagenmannschaft mit seiner Akribie und seinem Ehrgeiz angesteckt. Ähnlich wie sein Schüler Sebastian Vettel fuhr Michael Schumacher in seinem letzten Titeljahr mit Ferrari am erfolgreichsten. 13 Saisonsiege stehen 2004 in seiner Statistik. Davor genügten 2003 (sechs Saisonerfolge), 2002 (elf), 2001 (neun) und 2000 (neun) weniger Siegfahrten zum Gesamttriumph.

    Die Gegner hoffen auf ein Ende der Erfolgssträhne

    Max Verstappen kann nach zehn Siegen 2021 und 15 Erfolgen im zweiten Titeltriumph 2022 im aktuellen WM-Jahr seine persönliche Bestmarke von Saisonerfolgen steigern. Bei aktuell acht Siegen kann der Niederländer noch zwölfmal bis zum Finale am 26. November in Abu Dhabi auf dem obersten Treppchen stehen. Vielleicht nährt diese Statistik die Hoffnung der Konkurrenz auf ein baldiges Ende der Erfolgssträhne von Verstappen. Nach ihren jeweils besten WM-Jahren wurden Sebastian Vettel und Michael Schumacher abgelöst. Mit Ausnahme der niederländischen Formel-1-Fans dürfte vielen Anhängern des PS-Zirkus dieses Szenario gefallen. 

    Formel 1 im TV

    Der Bezahlsender Sky zeigt das Rennen der Formel 1 am Sonntag in Ungarn kostenfrei im Internet. Die Übertragung kann nach Sky-Angaben auf "skysport.de" sowie über die App und den Youtube-Kanal von Sky Sport gesehen werden. Es ist das zweite Rennen nach dem Großen Preis von Barcelona im Mai, das Sky auf diesem Weg überträgt. Der Bezahlsender zeigt seit 2021 als einziger Anbieter in Deutschland alle Rennen der Formel 1. 

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