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Formel 1: Rücktritt von Sebastian Vettel

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Sebastian Vettel passt nicht mehr in die Formel 1

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    Sebastian Vettel aus Deutschland vom Team Aston-Martin kniet vor dem Rennen auf der Rennstrecke zur Unterstützung der Black-Lives-Matter-Bewegung nieder und trägt eine T-Shirt in Regenbogenfarben.
    Sebastian Vettel aus Deutschland vom Team Aston-Martin kniet vor dem Rennen auf der Rennstrecke zur Unterstützung der Black-Lives-Matter-Bewegung nieder und trägt eine T-Shirt in Regenbogenfarben. Foto: Florion Goga, AP/dpa

    Nun als ist es raus und darüber wird Sebastian Vettel selbst am meisten froh sein: Nach dieser Saison ist Schluss mit dem Kreisfahren für den 35-Jährigen. Er hat seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt. Überraschend kommt die Entscheidung nicht. Sie ist nur eine logische Folge der Entwicklung, die der Heppenheimer in den vergangenen Monaten und Jahren genommen hat. Vettel hat sich für Menschenrechte, für Bienen und den Umweltschutz engagiert. Hartnäckig und zäh ist der Bursche aus Hessen. Anders hätte er es allerdings auch nicht zu vier Weltmeistertiteln im Red Bull geschafft.

    Vettel hat das Erbe von Michael Schumacher, seinem großen Vorbild, angetreten und ist ein großartiger Mensch und Sportler. Doch nicht die Formel 1 hat sich von ihm wegbewegt. Nein, der vierfache Weltmeister passt nicht mehr in die Welt der Egomanen, in der sich alles um PS, Punkte und Platzierungen dreht. Trotz aller grünen Mäntelchen, die sich die Königsklasse des Motorsports gerne umhängt, ist es auch immer noch die organisierte Vernichtung fossiler Brennstoffe, wie eine linksalternative Zeitung einst geschrieben hat. Hinzu kommt der klimapolitische Wahnsinn, einen riesigen Tross mit Material und Menschen fast wöchentlich von einem Punkt der Erde zum nächsten fliegen oder fahren zu lassen.

    Für Vettel ging es seit 2013 sportlich bergab

    Zudem ging es sportlich für Sebastian Vettel seit seinem letzten Titelgewinn 2013 sportlich stetig bergab. Sein letzter Grand-Prix-Erfolg ist bald drei Jahre alt. Im Aston Martin hat er kein siegfähiges Auto. Zudem hat er mit 35 Jahren auch nicht mehr viel Zeit, ein Hinterbänkler-Team auf Vordermann zu bringen, um irgendwann, vielleicht auch nie, wieder um den Titel zu fahren.

    Und vor allem anderen: Als dreifacher Familienvater sieht er die Welt mit anderen Augen. Wozu Jahr für Jahr, Monat um Monat, Woche für Woche rund um den Erdball hetzen, wenn sportlich wenig Zählbares herausspringt und zu Hause die Kinder und seine Frau warten.

    Nach Formel-1-Aus: Vettel hat die richtige Entscheidung getroffen

    Vettel hat die einzig richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt getroffen getroffen. Wir können uns freuen auf einen weiterhin kritischen Sebastian, den bohrenden und manchmal nervenden Vettel. Nun eben nicht mehr auf dem Asphalt, sondern im Einsatz für die Umwelt oder für andere Projekte. Der Planet kann mehr Sebastian Vettels vertragen.

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