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Formel 1: Max Verstappen bleibt Hollands Held

Formel 1

Max Verstappen bleibt Hollands Held

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    Sieg vor dem Heimpublikum: Max Verstappen hat das Rennen in den Niederlanden gewonnen.
    Sieg vor dem Heimpublikum: Max Verstappen hat das Rennen in den Niederlanden gewonnen. Foto: Peter Dejong, AP

    Max Verstappen hatte es eilig. Kurz ließ er sich aufhalten von zwei Fans, die unbedingt ein Bild mit ihm wollten. Das aber musste im Laufen passieren. Verstappen hatte keine Zeit zu verlieren. Soeben war die Fahrerparade beendet, wie die anderen Piloten auch kam Verstappen aus einer unscheinbaren Tür zurück von der Strecke ins Fahrerlager. Knapp zwei Stunden waren es noch bis zum Rennstart, der Countdown zum großen Triumph lief.

    Um kurz vor halb drei folgte ein weiterer Gänsehautmoment für den Niederländer. Die holländische Nationalhymne wurde gesungen, begleitet von mehr als 100.000 Fans auf der Tribüne. Es waren Momente, die Verstappen nicht mehr vergessen wird. Keine Viertelstunde später schwenkten alle Fans auf der Haupttribüne ihre Fähnchen. In den Farben rot, weiß und blau ergab sich die Nationalflagge der Niederlande. Der Höhepunkt war das Feuerwerk nach Rennende. Oranger Rauch zog bis ans nahe Meer. Es waren beeindruckende Bilder, die in die Welt gesendet wurden. 305.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sind über das Wochenende verteilt an den Kurs gekommen – Rekordkulisse.

    Max Verstappen steht mit großem Vorsprung an der Spitze

    Sie alle fieberten mit ihrem Max. Die Orange Army, wie sie sich nennt, reist mit Verstappen um die Welt. Es ist der harte Kern der enthusiastischen Fans. Am Sonntag hatten sie den nächsten Grund für eine lange Party. Ihr Held gewann sein Heimrennen. Verstappen triumphierte vor Mercedes-Pilot George Russell und Charles Leclerc im Ferrari. Verstappen baute seine Führung in der WM-Wertung aus, er hat nun einen Vorsprung von 109 Zählern. Es droht eine langweilige Saisonschlussphase.

    Der Sieg in Zandvoort führt nur über Max Verstappen.
    Der Sieg in Zandvoort führt nur über Max Verstappen. Foto: Hasan Bratic, dpa

    „Das war eine Megafahrt“, lobte sein Teamchef Christian Horner direkt nach der Zieldurchfahrt. Und Verstappen meinte überglücklich: „Es ist immer etwas ganz Besonderes, das Heimrennen zu gewinnen. Vergangenes Jahr war es schon toll, aber diesmal musste ich noch härter dafür arbeiten.“ Der Holländer und sein Red-Bull-Team hatten alles richtig gemacht. Mal wieder. Schon in Spa hatte er klar dominiert, diese Überlegenheit war aber in Relation mit der belgischen Strecke gezogen worden. Die liege dem Red-Bull-Wagen einfach. In Zandvoort dagegen, wo mehr Kurven zu fahren sind, hatte selbst Verstappen größere Probleme erwartet. In der Qualifikation setzte er sich schon hauchdünn durch, im Rennen war er letztlich wieder überlegen.

    Bei Mick Schumacher dauerten die Boxenstopps zu lang

    Die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und George Russell wagten eine riskante Taktik. Sie blieben lange mit ihrem ersten Reifensatz auf der Strecke – Hamilton kam erst in Runde 30 in die Box. Das führte dazu, dass er längere Zeit das Feld anführte. Hamilton hätte mit seiner Strategie gewinnen können – es kam jedoch anders. Wegen zweier Safety-Car-Phasen wurde es spannend. Nachdem Yuki Tsunoda seinen Alpha Tauri ungünstig wegen technischer Probleme auf der Strecke abgestellt hatte, kam das virtuelle Safety-Car zum Einsatz. Hier blieb Verstappen noch vorne. Als später Valtteri Bottas seinen Alfa Romeo auf der Strecke parkte, wurde das richtige Safety-Car gebraucht. Plötzlich lag Hamilton vorne, da er einmal weniger die Reifen gewechselt hatte als Verstappen. Der Niederländer aber schlug beim Neustart mit der nun weichsten

    Er wurde in Zandvoort nur Vierter: Lewis Hamilton.
    Er wurde in Zandvoort nur Vierter: Lewis Hamilton. Foto: Joan Monfort/AP, dpa (Archivbild)

    Die beiden deutschen Piloten verließen die Niederlande enttäuscht. Mick Schumacher hatte immerhin mit einer starken Qualifikation und Startplatz acht Werbung für sich im Kampf um ein Cockpit für 2023 gemacht. Im Rennen aber missrieten seine ersten beiden Boxenstopps. Der erste dauerte gut zehn Sekunden, der zweite knapp fünf, was deutlich zu viel war. Ihm blieb Rang 13. Damit landete er direkt vor Sebastian Vettel im Aston Martin. Der Heppenheimer war in der Qualifikation von der Strecke gerutscht und als Vorletzter gestartet. Richtig weit nach vorne kam er im Rennen nicht mehr, auch weil bei ihm der erste Boxenstopp zu lang dauerte.

    Am Samstag hatten sich die Schattenseiten der Euphorie um Verstappen gezeigt. Bei der Qualifikation flogen zwei Fackeln, die orangen Rauch verbreiten, auf die Fahrbahn. Die Qualifikation wurde unterbrochen. Verstappen hatte den Wurf kritisiert. „Es ist einfach sehr dumm, das zu tun“, sagte er. Immerhin ist der Täter identifiziert und abgeführt worden.

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