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Formel-1: Lewis Hamilton: "Wollte nicht, dass die Leute meine Tränen sehen"

Formel-1

Lewis Hamilton: "Wollte nicht, dass die Leute meine Tränen sehen"

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    Lewis Hamilton ist erneut Formel-1-Weltmeister. In der Türkei fährt der Brite im Mercedes schon wieder zum Sieg. Im Interview verrät er seine Emotionen.
    Lewis Hamilton ist erneut Formel-1-Weltmeister. In der Türkei fährt der Brite im Mercedes schon wieder zum Sieg. Im Interview verrät er seine Emotionen. Foto: Tolga Bozoglu, POOL EPA/AP/dpa

    Nach seinem zehnten Saisonsieg beim Großen Preis der Türkei am Sonntag in Istanbul beantwortete der alte und neue Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton diese Fragen in der Online-Pressekonferenz:

    Was haben Sie nach diesem historischen Sieg zu sagen?

    Lewis Hamilton: Mein Vater hat immer gesagt, dass ich Taten auf der Strecke sprechen lassen soll. Ich hoffe, diese Leistung hat für sich gesprochen. Ich habe mit fünf Jahren die Formel 1 im Fernsehen gesehen und habe davon geträumt, auch dabei zu sein. Es hat lange gedauert, um hier zu sein. Ich bin unendlich dankbar, hier zu sein.

    War das das beste Rennen in Ihrer Karriere?

    Hamilton: Ich fahre schon sehr lange. Da ist es schwer, Vergleiche zu ziehen. Jedes Rennen fühlt sich irgendwie wie das erste an. Sie alle sind einzigartig, aber dieses hat sich sehr, sehr gut angefühlt. Gerade unter diesen schweren Bedingungen. Viele haben heute die Kontrolle verloren und das war ein großer Test für mich. Ich fühle, ich habe heute etwas Großes erreicht. Viele haben das nicht erwartet, auch ich selbst habe das nicht unbedingt erwartet. Aber ich fühle mich mit jedem Rennen besser, das scheint nicht aufzuhören.

    Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton: "Nie aufgeben und immer an seine Fähigkeiten glauben"

    Sie haben mit Michael Schumacher nach WM-Titeln gleichgezogen. Wie fühlt sich das an?

    Hamilton: Es ist kein Geheimnis, dass ich diesen Weg als Schwarzer hier alleine gegangen bin. Als ich jünger war, gab es niemandem in diesem Sport, der aussah wie ich. Es war einfach zu denken, dass es für mich unmöglich ist, dort dabei zu sein. Ich hoffe, dass meine Leistungen zeigen, dass es egal ist, wo man herkommt und man groß träumen sollte. Man soll seinen eigenen Weg beschreiten. Es war sehr hart. Hart beschreibt es eigentlich gar nicht. Ich hoffe, dass ich diese Botschaft jedem Kind geben kann, dass man nie aufgeben darf und immer an seine eigenen Fähigkeiten glauben soll.

    Die Formel-1-Weltmeister seit 1950

    1950 Giuseppe Farina

    1951 Juan Manuel Fangio

    1952 und 1953 Alberto Ascari

    1954 bis 1957 Juan Manuel Fangio

    1958 Mike Hawthorn

    1959 und 1960 Jack Brabham

    1961 Phil Hill

    1962 Graham Hill

    1963 Jim Clark

    1964 John Surtees

    1965 Jim Clark

    1966 Jack Brabham

    1967 Denny Hulme

    1968 Graham Hill

    1969 Jackie Stewart

    1970 Jochen Rindt

    1971 Jackie Stewart

    1972 Emerson Fittipaldi

    1973 Jackie Stewart

    1974 Emerson Fittipaldi

    1975 Niki Lauda

    1976 James Hunt

    1977 Niki Lauda

    1978 Mario Andretti

    1979 Jody Scheckter

    1980 Alan Jones

    1981 Nelson Piquet

    1982 Keke Rosberg

    1983 Nelson Piquet

    1984 Niki Lauda

    1985 und 1986 Alain Prost

    1987 Nelson Piquet

    1988 Ayrton Senna

    1989 Alain Prost

    1990 und 1991 Ayrton Senna

    1992 Nigel Mansell

    1993 Alain Prost

    1994 und 1995 Michael Schumacher

    1996 Damon Hill

    1997 Jacques Villeneuve

    1998 und 1999 Mika Häkinnen

    2000 bis 2004 Michael Schumacher

    2005 und 2006 Fernando Alonso

    2007 Kimi Räikkönen

    2008 Lewis Hamilton

    2009 Jenson Button

    2010 bis 2013 Sebastian Vettel

    2014 und 2015 Lewis Hamilton

    2016 Nico Rosberg

    2017 Lewis Hamilton

    2018 Lewis Hamilton

    2019 Lewis Hamilton

    2020 Lewis Hamilton

    Was haben Sie gedacht, als Sie über die Ziellinie fuhren?

    Hamilton: Ich verliere sehr selten die Kontrolle. In den letzten Runden musste ich mir aber sagen, dass ich durchhalte. Alle diese Emotionen kamen auf und ich habe versucht, sie zu stoppen. Ich habe an meine ganze Karriere gedacht. Als ich fünf Jahre alt war und die erste Meisterschaft gewonnen habe. Als ich über die Linie gefahren bin, hat es mich erwischt und ich bin in Tränen ausgebrochen. Ich konnte das einfach nicht begreifen. Ich bin sehr stark, aber ich konnte das ohne Leute wie meinen Vater gar nicht schaffen. Ich habe an ihn gedacht oder auch an meine Mutter. Ich wollte nicht, dass die Leute meine Tränen sehen, aber es war einfach zu viel.

    Noch haben Sie keinen Vertrag für die kommende Saison. Gehen Sie jetzt in die Verhandlungen?

    Hamilton: Das ist etwas, das wir jetzt angehen. Ich wollte warten, bis der Job getan ist. Jetzt wird es etwas ruhiger. Wir werden es hinbekommen, da bin ich mir sicher. Aber es sind auch noch drei Rennen, noch ist nicht alles vorbei. (Thomas Wolfer, dpa)

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