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Formel 1: Lewis Hamilton wird disqualifiziert – und Mercedes räumt den Fehler ein

Formel 1

Lewis Hamilton wird disqualifiziert – und Mercedes räumt den Fehler ein

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    Weil der Unterboden seines Mercedes zu stark abgenutzt war, wurde Lewis Hamilton aus Großbritannien in Austin nach seinem zweiten Platz disqualifiziert.
    Weil der Unterboden seines Mercedes zu stark abgenutzt war, wurde Lewis Hamilton aus Großbritannien in Austin nach seinem zweiten Platz disqualifiziert. Foto: Darron Cummings, dpa

    Wenn die Zielflagge geschwenkt ist, mag zwar das Rennen beendet sein. Das Resultat jedoch muss noch lange nicht stehen. Die bittere Erfahrung machte nun Lewis Hamilton nach dem Großen Preis der USA in Austin. Beim Sieg des alten und neuen Weltmeisters Max Verstappen war der Brite auf Platz zwei gerast und hatte ausgiebig die Rückkehr auf das Podium gefeiert. Es war ein besonderer Moment für den siebenfachen Weltmeister. Fast zwei Jahre schon hat der 38-Jährige nicht mehr die oberste Stufe des Formel-1-Podests erklimmen dürfen, seit jener kontroversen Niederlage gegen Verstappen im WM-Finale von Abu Dhabi 2021. Der Niederländer hat seitdem 30 der 40 Rennen gewonnen. Mercedes dagegen war mehr mit den eigenen Krisen beschäftigt denn mit den Gegnern.

    Die Rennkommissare machten Hamilton einen Strich durch die Rechnung. Dreieinhalb Stunden nach dem Rennende disqualifizierte das Team des Automobilweltverbandes Fia um den technischen Delegierten Jo Bauer den Briten. Der Grund: Die Bodenplatte seines Mercedes wies nicht mehr die erforderliche Dicke von neun Millimetern auf. Auf der holprigen Strecke von Austin hatte sich der Dienstwagen mit dem Stern auf der Nase den Unterboden zu stark abgenutzt. Der Hintergrund: Mercedes hatte einige Neuerungen gebracht, die offensichtlich gut funktionierten und den Mercedes wieder konkurrenzfähig machten. Doch der Bolide lag zu tief. Ein tief liegendes Auto kann sich insbesondere in den Kurven besser an den Asphalt ansaugen und ist dadurch schneller. Deshalb wird die Abnutzung der Bodenplatte nachgemessen.

    Mercedes-Teamchef Wolff: "Die Regeln lassen keinen Spielraum"

    Mercedes räumte den Verstoß in einer Anhörung ein. "Die Regeln lassen keinen Spielraum", erklärt Teamchef Toto Wolff. Der holprige Asphalt in Austin und die fehlende Zeit nach dem Sprint am Samstag, das Auto neu einzustellen und zu prüfen, nannten die Teamvertreter als Grund für den Fauxpas. Das gleiche Missgeschick kostete auch Ferrari-Pilot Charles Leclerc seinen sechsten Platz.

    Teamchef Wolff suchte erst gar nicht nach Entschuldigungen: "Andere haben es hinbekommen, wir haben einen Fehler gemacht … Wir müssen es hinnehmen, daraus lernen und nächstes Wochenende gestärkt zurückkommen." Trotzdem saugt der Mercedes-Rennstall aus dem starken Auftritt in den USA Hoffnung für die Zukunft. Die Disqualifikation sei zwar enttäuschend. "Aber das schmälert nicht die Fortschritte, die wir dieses Wochenende gemacht haben", sagte Lewis Hamilton. Im zweiten von drei USA-Auftritten fehlte dem Briten nicht mehr allzu viel, um den Dominator Verstappen einzubremsen. Trotz eines durchwachsenen Starts, einer falschen Boxenstopp-Strategie und eher durchschnittlichen Reifenwechseln betrug der Rückstand von Hamilton auf den Sieger lediglich 2,2 Sekunden. 

    Max Verstappen zieht einsam seine Kreise

    Verstappen feierte dagegen den 50. Grand-Prix-Erfolg seiner Karriere. Mit seinem 15. Saisonsieg stellte der Niederländer seine Bestmarke aus dem vergangenen Jahr ein, und vier Läufe stehen noch im Terminkalender. Auch nach seinem dritten Titelgewinn vor drei Wochen in Katar ist seine Motivation riesig, wie der 23-Jährige im Sprintrennen von Austin unter Beweis stellte. Der Red-Bull-Pilot fuhr im fünften Sprint der Saison am Samstag der Konkurrenz davon und feierte seinen dritten Erfolg in dem verkürzten Rennformat. 

    Hamilton warf die Disqualifikation im Rennen um Platz zwei in der Gesamtwertung wieder zurück. Statt seinen Rückstand auf Verstappen-Kollege Sergio Perez auf 19 Zähler zu reduzieren, liegt der Brite vor den verbleibenden vier Grand Prix nun 39 Punkte hinter dem Mexikaner. Das Austin-Rennen dürfte jedoch frische Kräfte in Hamilton wecken für den nächsten Saisonlauf am Sonntag (21 Uhr/live auf Sky) in Mexiko.

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