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Formel 1: Lewis Hamilton ist der Anführer von Mercedes – aber wie lange noch?

Formel 1

Lewis Hamilton ist der Anführer von Mercedes – aber wie lange noch?

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    Lewis Hamilton fällt auch durch seine Kleidung auf.
    Lewis Hamilton fällt auch durch seine Kleidung auf. Foto: AP / Peter Dejong / Peter Dejong

    Lewis Hamilton kennt das. Er hat mehr als 300 Rennen in der Formel 1 gefahren, da überrascht ihn nichts mehr. Der Ablauf ist immer gleich. Fahren, sich kurz besprechen und umziehen, danach vor die Kameras. An jeder Rennstrecke sind die nach genauen Vorgaben im Fahrerlager aufgebaut. Jeder Pilot muss hier durch.

    Hamilton kommt am Samstag als einer der Letzten. Er steigt die wenigen Stufen aus der Mercedes-Kommandozentrale hinunter. Er trägt das Team-Shirt und eine weite, helle Jeans. Nicht so auffällig wie häufig.

    Lewis Hamilton muss Titel-Träume begraben

    Hamilton ist der Anführer von Mercedes. Einer, der das Team geprägt hat und mit seinen sieben Titeln zum Rekordweltmeister wurde. In dieser Saison fährt Mercedes aber von einer Krise in die nächste, weshalb von Beginn an die Konkurrenz enteilt war. Hamilton musste mitansehen, wie sich seine Hoffnungen auf Titel Nummer acht schneller zerschlugen, als in den Niederlanden ein perfekter Pfannkuchen gebacken ist.

    „Es ist schwer zu verstehen“, sagt Hamilton am Samstag. Manchmal sei sein Auto konkurrenzfähig, manchmal wieder nicht. Am Samstag ist er der ersten Startreihe ganz nahe, ehe ihn Dreher von Red-Bull-Pilot Sergio Perez zum Bremsen zwingt. Hamilton wird Vierter in der Qualifikation. Im Rennen am Sonntag zeigt sich, dass der Mercedes viel Liebe für die Strecke in Zandvoort entwickelt. Zwischenzeitlich kämpft der 37-Jährige um den Sieg, am Ende wird er aber nur Vierter. Hamilton hadert mit Entscheidungen des Teams. In den Kurven zeigt der Mercedes-Rennwagen sein Potenzial, auf den Geraden kommt er Red Bull und Ferrari kaum hinterher. Es bleibt eine Aufgabe für die Ingenieure, das zu ändern. Leicht wird das nicht.

    Karriereende? Was passiert, wenn Lewis Hamilton aufhört?

    Hamilton weiß das. In seiner britischen Heimat wird mehr und mehr über ein Karriereende spekuliert. Weder die Rennserie noch der Mercedes-Rennstall würden das ohne Weiteres verkraften. Hamilton hat sich zu einer prägenden Figur entwickelt – auch neben der Strecke. Kürzlich war er in Afrika unterwegs. Er war auf der Suche nach seinen Wurzelen. Seine Erfahrungen dort seien „erdend“ gewesen, wie er hinterher erzählte. Diese Welt hat eben viel mehr zu bieten als nur Rennfahren.

    Der Nachwuchs drängt nach vorne. Erst am Freitag endete eine Posse, die selbst in der Formel-1-Glamour-Welt außergewöhnlich ist. So musste die Schiedsstelle für Vertragsdispute im Motorsport am Freitag entscheiden, für welches Team Oscar Piastri 2023 fahren wird. Alpine hatte ihn voreilig als Fahrer verkündet. Nur einen rechtskräftigen Vertrag gab es nicht. Piastri selbst möchte lieber für McLaren fahren, was er nach eigenen Angaben mehrfach den Alpine-Verantwortlichen mitgeteilt hatte und nun auch darf. Alpine steht als großer Verlierer da. Doch auch Piastri könnte das Hin und Her geschadet haben.

    „Wir müssen uns auf das Wort und den Charakter der Fahrer verlassen“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Bei Hamilton kann er das. Der Brite ist 37 Jahre alt. Sein Kumpel Sebastian Vettel hat mit 35 entschieden, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden.

    Hamilton könnte das ins Grübeln bringen. Andererseits hat der 41-jährige Fernando Alonso mit seinem Wechsel zu Aston Martin den Entschluss gefasst, noch zwei Jahre zu fahren. Was wird Hamilton tun? „Wenn ich aufhöre, muss da noch Sprit in meinem Tank sein. Ich werde nicht bis zu einem Burnout Formel 1 fahren“, hatte er kürzlich gesagt. Leicht wird die Entscheidung nicht.

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