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Formel 1: Druck? Für Lando Norris kein Problem

Formel 1

Druck? Für Lando Norris kein Problem

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    Beliebt bei den Fans in Australien: Lando Norris gibt in Melbourne Autogramme.
    Beliebt bei den Fans in Australien: Lando Norris gibt in Melbourne Autogramme. Foto: Asanka Brendon Ratnayake, dpa

    Formel-1-Fahrer kennen das. Gerne werden sie zu Werbezwecken eingespannt und müssen Dinge tun, die nicht zwangsläufig zu ihrem Alltag gehören. Sebastian Vettel musste zu seinen Zeiten bei Red Bull vor dem Rennen in Australien zusammen mit seinem damaligen Teamkollegen Mark Webber Cricket spielen. Oder die beiden standen hinter dem Grill, um die Gäste mit deftigen Gerichten zu versorgen. Öffentlichkeitsarbeit im besten Sinne.

    Die Zeiten haben sich verändert, Werbefiguren aber sind auch die aktuellen Fahrer noch. Als Lando Norris kurz vor dem Abflug zum ersten Rennen (Sonntag, 5 Uhr) nach Melbourne in der McLaren-Fabrik im englischen Woking auftauchte, stand gleich ein ganzer Tag im Zeichen des Marketings. Norris musste mehrere Videos drehen. In einem warb er für die Netflix-Serie „Drive to Survive“, die bereits in ihre siebte Staffel geht. In einem anderen musste er Pfannkuchen backen.

    Ablenkung ist für Lando Norris ganz wichtig

    Norris spielt das Spiel mit. Weil er weiß, dass es nicht nur seinem Arbeitgeber McLaren nutzt, sondern auch ihm selbst. Die Formel 1 möchte verstärkt ein jüngeres Publikum ansprechen, was vor allem durch auf Social-Media-Kanälen verbreitete Videos gelingt. Also steht Norris eben auch mal am Herd und rührt in einem Topf Pfannkuchenteig. Der 25-Jährige lacht dabei. Es scheint ihm Spaß zu machen. Zumal es auch eine Ablenkung ist.

    Norris betont immer wieder, wie wichtig es sei, den Kopf mal freizukriegen. Und nicht ständig an die Formel 1 denken zu müssen. Im Winter war er in den französischen Alpen und Finnland zum Skifahren. In Dubai lag er zur Entspannung in der Sonne. „Ich habe die Pause sehr genossen“, betont der 25-Jährige.,

    Das vergangene Jahr hätte der Brite beinahe als Weltmeister beendet, was angesichts der Überlegenheit seines Rennwagens in der zweiten Saisonhälfte machbar war. Letztlich aber setzte sich ein weiteres Mal Max Verstappen durch. In die am Sonntag beginnende Saison aber startet Norris als Favorit. Das sehen zumindest viele Experten so.

    Auf Norris erhöht diese Erwartungshaltung den Druck. Der 25-Jährige aber ist überzeugt, damit umgehen zu können. „Jeder spricht über Druck und Nerven als negative Dinge. Aber für mich ist es genau das Gegenteil. Ich bin zwar auch nervös, aber das macht mich noch fokussierter“, sagt er. Ihm helfe das sogar, seinen Job noch besser zu erledigen. Den Beweis allerdings konnte er nicht immer liefern. Zumindest unterliefen ihm im vergangenen Jahr einige Fehler, die auch ursächlich für das Scheitern im Titelkampf waren.

    Norris sieht McLaren nicht in der Favoritenrolle

    In diesem Jahr soll das nicht passieren, wenngleich Norris die Favoritenrolle abwehrt. „Ich glaube nicht, dass wir einem unserer Hauptkonkurrenten in irgendeiner Weise überlegen sind“, sagte er. Und: „Ich bin ziemlich überrascht, dass die Leute so kurzsichtig sind. Aber sie wollen alle Spielchen spielen und den Außenseiter geben.“ Red Bull etwa. Beim Weltmeisterteam sprach Verstappen davon, nicht zu wissen, wie stark sein Auto sei. Der Freitag lieferte erste Hinweise, als er nur Siebter wurde. Ferrari dagegen überzeugte gleich mit der Trainingsbestzeit von Charles Leclerc.

    Norris fährt bereits in seinem sechsten Jahr bei McLaren. Das einstige Spitzenteam hatte lange Zeit den Anschluss nach oben verloren gehabt, im vergangenen Jahr aber gelang ein eindrucksvolles Comeback im Kreis der Besten. Am Ende reichte es zum Konstrukteurs-Titel, was den Hersteller McLaren freut. In dieser Saison soll es aber auch der Fahrertitel werden.

    128 Rennen ist Norris schon in der Formel 1 gefahren, vier hat er davon gewonnen. Es ist noch nicht die Bilanz eines Weltmeisters. Er betont aber auch, dass er sich noch einmal weiterentwickelt habe. „Es ist keine gewaltige Veränderung, ich fühle mich aber noch besser vorbereitet und als einen kompletteren Fahrer“, sagt er. Den Beweis muss er nun auf der Strecke erbringen.

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