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Formel 1: Das verrückte Jahr des Max Verstappen

Formel 1

Das verrückte Jahr des Max Verstappen

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    Max Verstappen kommt häufig in den Genuss, nach Siegen Champagner verspritzen zu dürfen.
    Max Verstappen kommt häufig in den Genuss, nach Siegen Champagner verspritzen zu dürfen. Foto: Darron Cummings, dpa

    Champions denken oft schon voraus. Einen Schritt weiter als die Konkurrenz. Ausruhen und genießen gibt es nicht. Und falls doch, nur ganz kurz. Max Verstappen ist erneut Weltmeister der Formel 1. Das steht längst fest, beim letzten Saisonrennen am Sonntag in Abu Dhabi geht es darum, ob der Niederländer einen weiteren Rekord einfährt. Sollte er wieder gewinnen, wäre es sein 19. Saisonsieg bei 22 Rennen und sein 54. Erfolg insgesamt. Damit hätte er Sebastian Vettel überholt.

    Verstappen beschäftigt sich natürlich mit dem Abschlusswochenende in der Wüste. Damit, dass die vergangenen Tage für alle im Formel-1-Zirkus anstrengend waren. Vor einer Woche fand das Rennen in Las Vegas statt, zwischen Nevada in den USA und Abu Dhabi liegt ein Zeitunterschied von zwölf Stunden. Fast 20 Stunden Flug haben die meisten in den Knochen, ein Irrsinn. Das sieht auch Verstappen so: "Es ist ein bisschen hart zu verstehen, in welcher Zeitzone man gerade ist. Und es ist auch nicht besonders nachhaltig. Auch nicht für den Körper." Dennoch wird er am Wochenende wieder siegessicher im Auto sitzen. Wie immer.

    Verstappen aber denkt längst über Abu Dhabi und die aktuelle Saison hinaus. Er ist nicht damit zufrieden, dreimaliger Weltmeister zu sein. Der 26-Jährige plant bereits die neue Saison, er redet davon, an den bekannten Schwächen seines Red-Bull-Rennwagens zu arbeiten. Daran, dass sein Dienstwagen auf Stadtkursen wie Singapur Probleme habe. Dass hohe Randsteine und Bodenwellen Herausforderungen sind. Aber eben auch davon, dass "wir den Schwung mitnehmen und weiterhin gewinnen wollen".

    Max Verstappen hat eine Wandlung hinter sich

    An Verstappens Ehrgeiz gibt es keinen Zweifel. Natürlich kommt er in den Genuss des besten Autos im Formel-1-Feld. Dass das alleine aber nicht Siege garantiert, zeigt sein Teamkollege Sergio Pérez. Der Mexikaner wird zwar Vizeweltmeister, ein echter Konkurrent von Verstappen aber ist auch er nicht. Weil ihm die Hartnäckigkeit seiner Kollegen fehlt, dieser unbedingte Wille, gewinnen zu wollen. Verstappen hat sich verändert. War er in seinen ersten Jahren in der Formel 1 noch ungestüm und zeitweise ein Flegel auf der Strecke, nimmt er sich mittlerweile häufiger zurück. Er muss nicht mit letzter Vehemenz ein Überholmanöver riskieren, ein kühler Kopf hilft in einem hitzigen Rennen. 

    Ein verrücktes Jahr sei das gewesen, bilanzierte Verstappen am Donnerstag in Abu Dhabi. Er holte Rekord um Rekord. Noch nie war ein Fahrer mit so großem Vorsprung Weltmeister geworden. Verstappen hat zehn Mal in Folge gewonnen, das gelang keinem Piloten vor ihm. Seine Siegesserie ging von Miami bis Italien. Noch nie hat ein Fahrer in einer Saison so viele Siege eingefahren. Dabei hat er seinen eigenen Rekord aus dem Vorjahr überboten, als ihm bereits 15 Erfolge gelungen waren. 2023 sind es mindestens 18, am Sonntag kann ein weiterer hinzukommen. 

    Lewis Hamilton träumt von seinem achten WM-Titel

    Bei einer solchen Überlegenheit ist schnell von Langeweile die Rede. Das haben auch Sebastian Vettel und Lewis Hamilton erlebt. Vettel hatte lange Zeit mit Red Bull die Königsklasse dominiert, Hamilton später mit Mercedes. Der Brite ist zusammen mit Michael Schumacher Rekordweltmeister, je sieben Titel haben die beiden.

    Derzeit scheinen der Niederländer und Red Bull weit enteilt, während Mercedes hauptsächlich mit der eigenen Leistung hadert. Natürlich richtet sich auch bei den Silberpfeilen der Blick längst ins neue Jahr. Vor allem bei Hamilton, der seinen Vertrag verlängert hat, wenngleich sich sein Management auch nach freien Stellen bei Red Bull oder Ferrari erkundigt haben soll. Hamilton dementierte das umgehend, vielmehr sei der Kontakt von Red Bulls Teamchef Christian Horner ausgegangen. Verstappen und Hamilton in einem Team? Nicht vorstellbar. Andererseits wäre es spannend zu sehen, wer unter gleichen Voraussetzungen tatsächlich der schnellere Fahrer wäre.

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