Der Gesamtumsatz der 20 Top-Klubs im europäischen Fußball hat in der vergangenen Saison erstmals die Marke von zehn Milliarden Euro überschritten. Das geht aus der 27. Auflage des Reports "Football Money League" hervor, den die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte nun veröffentlichte. An der Spitze gab es einen Wechsel und auch drei Bundesligisten schafften es unter die Top 20.
Umsatzrekord im Fußball: 10,5 Milliarden Euro Einnahmen in der Saison 2022/23
Die Gesamteinnahmen in der Saison 2022/23 stiegen demnach um 14 Prozent im Vergleich zur Vorsaison (9,2 Milliarden) auf 10,5 Milliarden Euro. Nicht berücksichtigt wurden dabei Transfererlöse. Die bisherige Rekordmarke lag bei 9,3 Milliarden Euro und wurde in der Saison 2018/19 vor der Coronakrise erzielt.
Gründe für die deutlichen Umsatzsteigerungen waren die Anstiege bei Spieltagerlösen und kommerziellen Einnahmen – beide erreichten Bestmarken. "Die Klubs konnten wieder die volle Kapazität ihrer Stadien ausschöpfen, und wir haben eine große Nachfrage vonseiten der Fans gesehen. Auch in der Bundesliga gab es Rekordeinnahmen aus Spieltagerlösen", sagte Stefan Ludwig, Leiter der deutschen Sport-Business-Gruppe von Deloitte. Die Stadien seien teilweise höher ausgelastet gewesen als vor der Pandemie. "Der Wunsch, Fußball live zu erleben, ist aktuell auf einem Allzeithoch. Viele Klubs versuchen den Fans noch mehr zusätzliche Erlebnisse zu bieten, um so weiteres Wachstum zu fördern", so Ludwig.
Die Spieltagerlöse von Europas 20 Top-Vereinen stiegen auf 1,9 Milliarden Euro (2021/22: 1,4 Milliarden), die kommerziellen Einnahmen von 3,8 auf 4,4 Milliarden Euro. Zum ersten Mal seit der Saison 2015/16 stellten sie die größte Einkommensquelle dar. 17 der Top-20-Klubs konnten in diesem Bereich eine Zunahme verzeichnen. Bei den Einnahmen aus den Übertragungsrechten hingegen gab es mit fünf Prozent nur einen geringen Anstieg.
"Football Money League": Drei Bundesligisten unter Top 20
In der vergangenen Saison verdrängte Real Madrid den Champions-League-Sieger Manchester City von der Spitze der "Football Money League". Auf Platz drei landete Paris Saint-Germain – der größte Gewinner des Rankings. Den größten Einbruch erlitt der FC Liverpool, der von Platz drei auf sieben zurückfiel.
Auch drei Bundesligisten schafften es in die Top 20: Bayern München als Sechster, Borussia Dortmund als Zwölfter und Eintracht Frankfurt auf Rang 16. In der vergangenen Saison steigerte der FC Bayern seine Einnahmen auf 744 Millionen Euro (2021/22: 653,6 Millionen), der BVB kam auf 420 Millionen Euro (357 Millionen), Eintracht Frankfurt auf 293,5 Millionen Euro (208,3 Millionen). Das ist die Top 20 im Überblick:
- Real Madrid: 831,4 Millionen Euro
- Manchester City: 825,9 Millionen Euro
- Paris Saint-Germain: 801,8 Millionen Euro
- FC Barcelona: 800,1 Millionen Euro
- Manchester United: 745,8 Millionen Euro
- FC Bayern München: 744 Millionen Euro
- FC Liverpool: 682,9 Millionen Euro
- Tottenham Hotspur: 631,5 Millionen Euro
- FC Chelsea: 589,4 Millionen Euro
- FC Arsenal: 532,6 Millionen Euro
- Juventus Turin: 432,4 Millionen Euro
- Borussia Dortmund: 420 Millionen Euro
- AC Milan: 385,3 Millionen Euro
- Inter Mailand: 378,9 Millionen Euro
- Atlético Madrid: 364,1 Millionen Euro
- Eintracht Frankfurt: 293,5 Millionen Euro
- Newcastle United: 287,8 Millionen Euro
- West Ham United: 275,1 Millionen Euro
- SSC Neapel: 267,7 Millionen Euro
- Olympique Marseille: 258,4 Millionen Euro
Auch Umsatz im Frauenfußball wächst laut "Football Money League"
Auch der Frauenfußball in Europa wächst. Laut der "Football Money League" stiegen die durchschnittlichen Einnahmen der 15 umsatzstärksten Frauen-Klubs um 61 Prozent auf 4,3 Millionen Euro. An der Spitze liegt der FC Barcelona mit 13,4 Millionen Euro. Eintracht Frankfurt kommt als Achter auf 3,6 Millionen Euro. Deutschlands Meister FC Bayern ist mit 3,1 Millionen Euro auf Platz neun. (mit dpa)