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FCA: Der FC Augsburg stellt sich neu auf

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Der FC Augsburg stellt sich neu auf

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    Mischt künftig beim FC Augsburg im Hintergrund mit: Marcus Höfl, Manager von Franz Beckenbauer, hier mit seiner Ehefrau, der ehemaligen Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch.
    Mischt künftig beim FC Augsburg im Hintergrund mit: Marcus Höfl, Manager von Franz Beckenbauer, hier mit seiner Ehefrau, der ehemaligen Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch. Foto: Felix Hörhager/ dpa

    Der FC Augsburg pflegt sein Image. Nimmermüde betont etwa Manager Stefan Reuter, Ziel des FCA müsse fortwährend sein, drei Klubs in der Tabelle hinter sich zu lassen. Der FCA – ein kleiner Klub in Bayerisch-Schwaben, im Schatten des Weltkonzerns aus München, der jeder gesicherten Saison in der Bundesliga demütig begegnen sollte. So das Credo. Erwartungshaltungen werden gedämpft, Unaufgeregtheit ausgestrahlt, Kritik im Keim erstickt.

    Markus Kauczinski könnte neuer FCA-Trainer werden

    In dieser Spielzeit will dies Reuter und weiteren FCA-Entscheidern nicht immer gelingen. Der Europapokal mit den Höhepunkt-Spielen gegen Liverpool steigerte das öffentliche Interesse. Hinzu gesellen sich Personaldiskussionen und ein Abstiegskampf, der in den beiden Spielzeiten zuvor in Vergessenheit geraten war. Der selbstironische Ansatz „Uns kennt keine Sau“ hat sich überholt. Vielmehr entwickelt sich der FCA zu einem normalen Bundesligaverein mit branchenüblichen Begleiterscheinungen. Image hin oder her.

    Seit Wochen wird über einen Abgang von Trainer Markus Weinzierl spekuliert. Er wird wohl zu Schalke wechseln, sollten die Vereine das Monetäre klären. Beim Nachfolger scheint sich der FCA treu zu bleiben. Geholt wird wohl ein aufstrebender Trainer, der Spieler weiterentwickelt, sich einen Namen machen will und den FCA als nächsten Schritt der eigenen Karriere wahrnimmt. Die Wahl könnte auf den hochgelobten Markus Kauczinski (Karlsruher SC) fallen, den der DFB mit dem Trainerpreis 2015 ausgezeichnet hat.

    Mit welchen Spielern sich der kommende Coach beschäftigt, beeinflusst erstrangig der Ligaverbleib. Er ist entscheidendes Kriterium bei Zu- und Abgängen. Sollte der FCA absteigen, dürften tragende Säulen wie Torwart Hitz, Klavan, Koo oder Finnbogason zum Wechseln neigen. Hinzu kommen persönliche Befindlichkeiten. Weil Bobadilla seinen Stammplatz in der Rückrunde verloren hat, prüft der Berater des eigenwilligen Angreifers Interessenten.

    FCA verändert Strukturen im Verein

    Nicht nur Mannschaft und Trainer wandeln sich. Der FCA agiert weitsichtig, verändert Strukturen im Verein, trifft personelle Entscheidungen. Immer mit dem Bemühen, sich professioneller aufzustellen. Seit Roy Stapelfeld (kaufmännisch) und Manuel Baum (sportlich) im Nachwuchsleistungszentrum das Sagen haben, haben etliche Trainer den Verein verlassen. Gerechtfertigt wird dies mit einer einheitlichen Philosophie, die letztlich Eigengewächse in die Profimannschaft bringen soll.

    Deutlich erkennen lässt sich der Umbruch beim FCA an den jüngsten Entscheidungen in der GmbH & Co. KgaA, in der der Profifußball im Verein eingebettet ist. Der Aufsichtsrat wurde neu besetzt, unter anderem mit Marcus Höfl, Manager von Franz Beckenbauer und Mann von Ex-Skistar Maria Höfl-Riesch. Das weit geflochtene Netzwerk des 41-Jährigen soll helfen, dem FCA globale Märkte zu öffnen und Geldgeber anzulocken, die nicht zwingend Lokalkolorit mitbringen. Vor allem in Asien wittern Bundesligisten ihre Chance, sich zu vermarkten. Über Augsburgs Südkoreaner Koo, Ji und Hong berichten regelmäßig Medien aus Fernost.

    FCA-Chef will den Klub langfristig nach vorne bringen

    Den Aufsichtsrat, der mit dem Tagesgeschäft wenig zu tun hat, bei Entscheidungen aber zustimmen muss, komplettieren neben Höfl Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, zu denen FCA-Präsident Klaus Hofmann geschäftliche Beziehungen pflegt: Vorsitzender ist Stefan Frederking, Geschäftsführer einer Münchner Beteiligungsholding. Zudem im Gremium sitzen Detlef Dinsel, der als Partner von Investoren auftritt, und Thilo Sauter.

    Die vorherigen Aufsichtsratsmitglieder entstammten der Seinsch-Ära, bei der jüngsten Mitgliederversammlung hatten sie den Weg für eine Neuausrichtung frei gemacht. FCA-Chef Hofmann erklärt, er wolle den Klub langfristig nach vorne bringen. „Für die weitere Entwicklung ist es wichtig, dass wir uns strategisch und fachlich kompetent aufstellen.“

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