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FC Bayerns Rekordtransfers: Warten auf den nächsten Deal

Fußball

Der heiße Transfersommer und viele Dominosteine

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    Eines der Objekte der bayerischen Begierde: Xavi Simons soll zum FC Bayern, wird den Klub aber viel Geld kosten.
    Eines der Objekte der bayerischen Begierde: Xavi Simons soll zum FC Bayern, wird den Klub aber viel Geld kosten. Foto: Bernd Thissen, dpa

    Es folgt eine wichtige Nachricht an den nationalen und europäischen Fußball, eigentlich ja sogar an die Nation. Sie lautet: Der FC Bayern München hat keinen Geldscheißer. Urheber dieser Nachricht ist Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Der 72-Jährige tätigte diesen Satz im Hinblick auf die bisherigen Transferausgaben der Münchner, die zumindest vermuten lassen, dass es irgendwo ein gut gefülltes Festgeldkonto gibt. Schon jetzt, über einen Monat vor Schließung des Transferfensters steht fest: Selten war so viel Geld im Umlauf – und einige alterende Stars stehen auch noch vor der Überlegung, wie es weitergeht.

    Die Bayern treten in diesem Transfersommer ausgabefreudig wie selten auf: Knapp 150 Millionen Euro wurden bereits in neue Spieler investiert. Etwas kurios: Nur Aston Villa, das 176 Millionen Euro ausgab, war noch spendierfreudiger. Wobei zur Wahrheit auch dazu gehört: Real Madrid, das nominell nur knapp 50 Millionen ausgegeben hat, bekam Kylian Mbappé zwar ablösefrei – bezahlte dem Franzosen für seine Unterschrift aber rund 100 Millionen Euro.

    Der FC Bayern gab vor einem Jahr 184 Millionen Euro aus

    Sei's drum: Bei den Bayern sollen die Transfers von Michael Olise (53 Millionen Euro), Joao Palinha (51 Mio.) und Hiroko Ito (23,5 Mio.) die Qualität des Kaders erhöhen – und längst nicht die letzten Investitionen sein. Nationalverteidiger Jonathan Tah und der Niederländer Xavi Simons sollen noch kommen. Vor allem Simons, der ein Preisschild von knapp 100 Millionen hat, käme richtig teuer. Sehr vieles spricht dafür, dass die im vergangenen Sommer aufgestellte interne Rekordmarke von 184 Millionen Euro Transferausgaben geknackt wird – wobei damals eben auch Einnahmen in Höhe von 173 Millionen Euro zu Buche standen.

    Die Einnahmen gestalten sich bei den Bayern bislang noch recht übersichtlich: Für den ehemaligen Jugendspieler Malik Tilmann flossen zwölf Millionen Euro von der PSV Eindhoven. Das meiste Geld spült ein Spieler in die Kasse, der seit zwei Jahren nicht mehr beim FCB spielt: Joshua Zirkzee wechselte vom FC Bologna zu Manchester – und die Münchner erhalten dank einer Klausel die Hälfte der 40 Millionen Euro Ablöse. Das reicht aber eben nicht, so Hoeneß: „Es kommt überhaupt kein Spieler mehr, wenn nicht vorher zwei, drei Spieler gehen.“ Auf andere Art formuliert: Nun müssen erst noch Dominosteine fallen, ehe die Bayern nochmals aktiv werden. Ein solcher Dominostein könnte Matthijs de Ligt sein, für den sich ebenfalls Manchester United interessiert, bislang aber offenbar bisher nicht bereit ist, die geforderten 50 Millionen Euro zu zahlen. Andere Verkaufskandidaten sind Noussair Mazraoui, Kingsley Coman und Leon Goretzka. Bei Joshua Kimmich und Leroy Sané laufen die Verträge in einem Jahr aus. Zum derzeitigen Stand könnte es nur noch jetzt eine Ablöse geben.

    Leverkusen gab „erst“ 50 Millionen aus - das könnte sich noch ändern

    Im Vergleich zu den Bayern hinken die anderen Bundesliga-Klubs zwar etwas hinterher. Meister Leverkusen hat bislang 53 Millionen Euro für neue Profis gezahlt. Auch eine stattliche Summe, mit der die Werkself auf Rang zwei des Ausgaben-Rankings landet. Die großen Namen sind es aber nicht, die gekommen sind: Martin Terrier kam für 20 Millionen Euro von Stade Rennes, für 18 Millionen landete mit Aleix Garcia der Kapitän der Überraschungsmannschaft in Spanien, dem FC Girona, am Bayerkreuz.

    Muss aber auch nichts heißen. Denn wer kannte vor einem Jahr etwa Alejandro Grimaldo? Der spanische Linksverteidiger war beim Titelgewinn einer der Faktoren für den Erfolg - und könnte dem Klub nun, wie seine international begehrten Mitspieler Jeremie Frimpong, Jonathan Tah oder Florian Wirtz, eine Ablösesumme im deutlich zweistelligen, im Fall von Wirtz sogar dreistelligen Bereich bescheren. Fällt einer dieser gewichtigen Domino-Steine, könnte auch Leverkusen nochmals mit frischem Geld auf dem Transfermarkt aktiv werden.

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    Foto: glomex

    Mats Hummels muss abwarten, bis die großen Transfers durch sind

    Einer, der darauf warten muss, dass sich etwas tut, ist Mats Hummels. Der Vertrag des ehemaligen Nationalspielers bei Borussia Dortmund ist ausgelaufen, einen neuen Verein hat der 35-Jährige noch nicht. Dessen Situation ist sinnbildlich für die Lauerstellung, in die sich Vereine, Berater und Spieler begeben haben. Interesse an Hummels, der beim BVB eine starke Schlussphase hingelegt hat, gibt es zuhauf: So soll sich Bayer Leverkusen nach Hummels erkundigt haben – für den Fall, dass Jonathan Tah den Verein verlässt. Dieser Transfer ist aber ebenso wenig abgeschlossen wie der von Riccardo Calafiori. Der Innenverteidiger war einer der besten Spieler der EM und wird wohl vom FC Bologna zum FC Arsenal wechseln. Der Ablösepoker zieht sich aber schon eine Weile. Wird der Deal spruchreif, gilt Hummels als einer der Wunschkandidaten beim letztjährigen Überraschungsteam der Serie A. Einen Beitrag zum Ablöserekord wird der ehemalige BVB-Kapitän aber nicht mehr leisten: Er wäre ablösefrei zu haben.

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