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Kommentar: Nach Max Eberls Ende in Leipzig bleibt ein fahler Nachgeschmack

Kommentar

Nach Max Eberls Ende in Leipzig bleibt ein fahler Nachgeschmack

Florian Eisele
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    Musste bei RB Leipzig als Sport-Geschäftsführer gehen: Max Eberl.
    Musste bei RB Leipzig als Sport-Geschäftsführer gehen: Max Eberl. Foto: Jan Woitas, dpa

    Die Klarheit, mit der RB Leipzig am frühen Freitagabend das Aus von Max Eberl verkündet hatte, ließ wenig Raum für Spekulationen. In einer Branche, in der selbst forcierte Abschiede als einvernehmlich verkauft werden, weil jetzt eben "genau der richtige Zeitpunkt" für den Wechsel sei, ist das schon etwas Besonderes. "Das fehlende Commitment zum Klub veranlasst uns zu dieser Entscheidung", war in der kurzen offiziellen Stellungnahme der Sachsen zu lesen. Eberl, der einmal so etwas wie das Gewissen und der gute Geist einer Branche war, hat sich damit zum zweiten Mal nach seinem Ende in Mönchengladbach mit Misstönen verabschiedet.

    Für Dissonanzen sorgt das Aus des Managers nach nicht mal einem Jahr offenbar auch innerhalb des eigenen Vereins. Trainer Marco Rose, der sich mit Eberl gut versteht, ließ am Rande des Bundesliga-Gipfels durchblicken, dass er nicht alles an dieser Entscheidung verstehen kann. Fehlende Identifikation mit dem Arbeitgeber vorgeworfen zu bekommen, kenne er selbst von seinem eigenen Ende in Dortmund. "Ich bin hier geboren. Ich bin Leipziger. Max kommt woanders her, ist woanders geboren. Gewisse Dinge brauchen manchmal ein bisschen Zeit."

    Der FC Bayern sucht einen Sportvorstand - das Interesse an Eberl gilt als hinterlegt

    Allerdings deutet vieles darauf hin, dass Eberl auch kein übergroßes Interesse daran hatte, sich und dem Verein die Zeit zu geben. In München, wo Eberl wohnt, gilt ein Interesse des FC Bayern an dem ehemaligen Jugendspieler als hinterlegt. Nach dem Aus von Hasan Salihamidzic ist zwar mit Christoph Freund ein neuer Sportdirektor gefunden. Der Posten als Sportvorstand ist aber bislang nicht neu besetzt. Ein klares Bekenntnis zu Leipzig hat Eberl aber vermieden und verwies, wie zuletzt geschehen, auf seinen laufenden Vertrag bei den Sachsen. Ein schwaches Argument im Profi-Fußball, in dem Verträge teilweise nur Transferwerte schützen.

    Leipzig verwies nun darauf, dass der Vertrag von Eberl eben nicht aufgelöst werden soll, sondern erst mal weiterlaufe. Auch das ist eine recht unverblümte Ansage an den FC Bayern: Wenn ihr Eberl haben wollt, müsst ihr zahlen. Es wäre keine Überraschung, wenn Eberl dennoch bald beim Rekordmeister anfängt. Falls das so wäre, bliebe mehr als ein Nachgeschmack.

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