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Kommentar: Mia san nimma mia – FC Bayern gibt ein desaströses Bild ab

Kommentar

Mia san nimma mia – FC Bayern gibt ein desaströses Bild ab

Johannes Graf
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    Kingsley Coman ist beim FC Bayern ein außergewöhnlicher Spieler, jedoch keine Führungspersönlichkeit.
    Kingsley Coman ist beim FC Bayern ein außergewöhnlicher Spieler, jedoch keine Führungspersönlichkeit. Foto: Lennart Preiss, witters

    Auch auf dem neuesten Trikot darf der Leitspruch des FC Bayern München nicht fehlen. "Mia san mia" prangt auf der Rückseite unterhalb des Kragens. Jahrelang füllten die Spieler auf dem Rasen dieses Motto mit Leben, vor Selbstbewusstsein strotzend, drückten sie dem Gegner ihr Spiel auf. Inzwischen müsste es heißen: "Mia san nimma mia."

    Einst undenkbar, verspielt das Starensemble regelmäßig Vorsprünge. Den Münchnern droht eine titellose Saison, die Verantwortung dafür tragen der Vorstandsvorsitzende Kahn und Sportvorstand Salihamidzic. Ihnen ist nicht gelungen, den Trainern, erst Nagelsmann, dann Tuchel, einen Kader zur Verfügung zu stellen, der höchsten Ansprüchen genügt. Offensichtlich ist ein Vakuum an Führungsspielern mit Strahlkraft. Gegen ein solides Leipzig gab der FC Bayern in der zweiten Spielhälfte ein desaströses Bild ab.

    Probleme übertragen sich vom FC Bayern auf die Nationalmannschaft

    Noch immer verfügt der Kader über außergewöhnliche Einzelkönner, es mangelt aber an Persönlichkeiten, die sich Widerständen entgegensetzen und gierig nach Erfolgen sind. Wenige Spielzeiten ist es her, als Neuer, Boateng, Alaba, Thiago und Lewandowski dem FC Bayern Willen, Wucht und Struktur gaben, flankiert von Ribéry und Robben. Sie einten spielerische Qualität mit unbändiger Mentalität. National mögen Kimmich, Gnabry, Goretzka oder Sané den Kollegen in den meisten Begegnungen überlegen sein. Dass sie jedoch internationales Top-Niveau vermissen lassen, zeigen sie wiederholt in der deutschen Nationalmannschaft. Das mäßige Abschneiden bei großen Turnieren entspringt keinem Zufall, eine Ursache liegt im beschäftigten Personal des FC Bayern. 

    Klar ist: Hoeneß und Rummenigge, die weiterhin im Hintergrund Strippen ziehen, werden schlussfolgern und einen radikalen Schnitt forcieren. Selbst im Falle der Meisterschaft wird kein Stein auf dem anderen liegen bleiben. Die für Kahn und Salihamidzic schicksalsträchtige Aufsichtsratsitzung hat der FC Bayern auf Dienstag nach der Saison verlegt. Tuchel wird Trainer bleiben, darüber hinaus scheint nichts unmöglich. 

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