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Kommentar: Die Misere des FC Bayern hat mit Pech nichts zu tun

Kommentar

Die Misere des FC Bayern hat mit Pech nichts zu tun

Florian Eisele
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    Die Führung des FC Bayern:  Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn, Trainer Thomas Tuchel und Sportdirektor Hasan Salihamidzic.
    Die Führung des FC Bayern: Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn, Trainer Thomas Tuchel und Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Foto: Lennart Preiss, Witters

    Der FC Bayern hat gegen Manchester City zwei herausragende Spiele gemacht, über 180 Minuten alles im Griff und nur Pech gehabt – zumindest dann, wenn man den Ausführungen von Thomas Tuchel zuhört. Auch ein sichtlich geknickter die englischen Medien nicht beeindruckt. Im Guardian etwa ist zu lesen, wie „gelassen“ Manchester die Bayern ausschaltete.

    Mangelndes Spielglück hatte Tuchel auch schon bei der Pokalpleite gegen Freiburg ins Feld geführt. Auf ein einzelnes Spiel bezogen, mag das vielleicht sogar noch stimmen. In der Summe ist es aber kein Pech, immer wieder dasselbe Pech zu haben. Vielmehr sind die Bayern sowohl gegen Freiburg im Pokal als auch gegen Manchester City an ihrem Unvermögen gescheitert, die optische Überlegenheit in Chancen und vor allem Tore umzumünzen. Dazu kommen immer wieder haarsträubende Abwehrfehler.

    Der Kader des FC Bayern ist der drittwertvollste der Welt

    Ob das wirklich an der mangelnden Qualität der Spieler liegt, ist fraglich. Der Kader des FC Bayern mag zwar nicht, wie zwischenzeitlich vollmundig getönt wurde, der beste aller Zeiten sein. Eine der wertvollsten Mannschaften der Welt ist es aber sehr wohl, die der FC Bayern beschäftigt: Der Marktwert aller Profis liegt bei 980 Millionen Euro. Nur das dem Einkaufsrausch verfallene Chelsea (1,02 Milliarden) und eben Manchester City (1,05 Milliarden) liegen noch über den Bayern. Und doch fehlt der Mannschaft ein entscheidender Spieler, der im Sturmzentrum die Tore garantiert – die klassische Neun, von der es nur noch wenige Exemplare gibt. Der Versuch vor der Saison, mit einer Systemumstellung Lewandowskis Abgang vergessen zu machen, darf als gescheitert gelten. Sehr wahrscheinlich wird im Sommer ein Mittelstürmer seine Arbeit in München aufnehmen.

    Ob dann die jetzige Führungsriege noch im Amt ist? Der Druck auf Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic wächst – und das längst nicht nur wegen der sportlichen Situation. Auch die Außendarstellung des Vereins ist schlecht. Bayern wirkt kalt, emotionslos. Kahn sagte, dass er weiß, auf was es im Klub ankommt, schließlich habe er 14 Jahre hier gespielt. Titel alleine sind zwar wichtig, aber selbst beim FC Bayern nicht alles. Und die Außendarstellung hat mit Pech recht wenig zu tun.

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