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Kommentar: Warum der FC Bayern der Sieger im Lewandowski-Transfer ist

Kommentar

Warum der FC Bayern der Sieger im Lewandowski-Transfer ist

Florian Eisele
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    Geht zum FC Barcelona: Robert Lewandowski.
    Geht zum FC Barcelona: Robert Lewandowski. Foto: Swen Pförtner, dpa

    In der Nacht auf Samstag erfolgte die Einigung für das, was sich seit Wochen abzeichnet, aber doch so zäh wie Kaugummi gezogen hatte: Robert Lewandowski wechselt vom FC Bayern München zum FC Barcelona. Am Samstagvormittag hatte sich der Pole noch nach seinem letzten Mannschaftstraining von seinen ehemaligen Mitspielern verabschiedet - am Nachmittag fehlte er bereits bei der Mannschaftspräsentation in der Allianz Arena.

    Damit bekommt der zweimalige Weltfußballer seinen Willen. Trotz eines Vertrags bis 2023 darf der Pole zu seinem Wunschverein FC Barcelona gehen, trotz des Basta-Wortes von Vorstandschef Oliver Kahn am Ende der vergangenen Saison. Der FC Bayern verliert einen der besten Spieler, der jemals in der Bundesliga auflief und der in 375 Pflichtspielen für die Münchner 344 Tore erzielte. Und trotzdem geht der FC Bayern als Gewinner aus diesem Transferpoker hervor.

    Barcelona zahlt 50 Millionen Euro für den bald 34-jährigen Lewandowski

    Zum einen mal deswegen, weil der mit 1,35 Milliarden Euro verschuldete FC Barcelona eine stattliche Ablösesumme für Lewandowski überweist: 50 Millionen Euro inklusive Boni werden für den Stürmer fällig, der Ende August seinen 34. Geburtstag feiert und offensichtlich nicht gewillt war, seinen im Sommer 2023 auslaufenden Vertrag nochmals zu verlängern.

    Der FC Bayern hat die Chance, sein Offensivspiel nach acht Jahren, in denen es auf Lewandowski zugeschnitten war, neu zu formieren. Das erklärte Ziel von Trainer Julian Nagelsmann war es ohnehin, mehr Tempo ins Spiel zu bringen, sowohl bei der Defensive als auch der Offensive. Und Lewandowski mag vieles sein - ein Sprinter wird aus ihm nicht mehr.

    Das sieht auch Trainer Julian Nagelsmann so, der den Abgang des Stürmers als "große Herausforderung, aber auch als eine große Chance sieht: "Wir haben die Möglichkeit, einen FC Bayern zu bauen ohne einen Stürmer, der verlässlich 40 Tore schießt." Dass der FC Bayern einen neuen Stoßstürmer verpflichtet, scheint eher unwahrscheinlich, wie Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Samstag durchblicken ließen. Abgänge von großen Spielern hat es zu allen Zeiten bei den Bayern gegeben - und dennoch hat der FC Bayern es stets geschafft, adäquaten Ersatz zu besorgen. Sehr wahrscheinlich wird das auch diesmal der Fall sein.

    Serge Gnabry (2.v.l.) gibt mit den Bayern-Verantwortlichen seine Vertragsverlängerung bekannt.
    Serge Gnabry (2.v.l.) gibt mit den Bayern-Verantwortlichen seine Vertragsverlängerung bekannt. Foto: Matthias Balk, dpa

    Serge Gnabry verlängert beim FC Bayern bis 2026

    Ein anderer Offensivspieler im Kader hat seinen Vertrag bei den Bayern zudem verlängert: Bei der Teamvorstellung gab Serge Gnabry bekannt, seinen 2023 auslaufenden Kontrakt vorzeitig bis 2026 verlängert zu haben.

    Robert Lewandowski wurde bei den Bayern bejubelt, aber nie geliebt

    Passend dazu war die Stimmung, die nach dem feststehenden Abgang Lewandowskis bei den Bayern-Fans herrschte: Trotz seiner vielen Tore und der Titelflut war der zweifache Weltfußballer immer geachtet und wurde für seine Tore bejubelt - geliebt wurden andere. Einen ähnlich langer Abschiedsschmerz wie es ihn bei den Abgängen der emotionalen Franck Ribéry und Arjen Robben gegeben hatte (und es ihn irgendwann bei Thomas Müller geben wird), wird bei Lewandowski ausbleiben.

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