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Kommentar: Abschied vom FC Bayern: Das hätte Hansi Flick eleganter lösen müssen

Kommentar

Abschied vom FC Bayern: Das hätte Hansi Flick eleganter lösen müssen

Tilmann Mehl
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    Will den FC Bayern München verlassen: Hansi Flick.
    Will den FC Bayern München verlassen: Hansi Flick. Foto: Matthias Balk, dpa

    Hansi Flick ist nicht das Opfer dunkler Ränkespiele beim FC Bayern. Er kam im Sommer 2019 als Co-Trainer von Niko Kovac zum FC Bayern und übernahm die Mannschaft nur wenig später als Cheftrainer. Es brauchte im April 2020 keine Waffengewalt, um ihn davon zu überzeugen, einen Vertrag bis 2023 zu unterschreiben. Dass Hasan Salihamidzic es nicht geschafft hat, mit Flick ein Arbeitsklima zu schaffen, in dem beide vertrauensvoll und konstruktiv zusammenarbeiten, fällt aber eher auf den Sportvorstand denn auf den Trainer zurück. Flick hat sich durch die sensationell erfolgreiche Arbeit mit seiner Mannschaft beinahe unantastbar gemacht.

    Sein Vorhaben, den FC Bayern nun zu verlassen, ist verständlich. Stress mit Vorgesetzten nervt. Bei der Wahl der Mittel allerdings hat Flick danebengegriffen. Spieler, die zwei Jahre vor Vertragsende in der Öffentlichkeit auf einen Wechsel pochen, werden nicht selten als Söldner bezeichnet. Von ihnen wird erwartet, sich durchzubeißen und gefälligst ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen.

    Hasan Salihamidzic trägt keine Schuld am Champions-League-Aus

    Flicks Verhalten wird gemeinhin goutiert. Dabei war es auch Salihamidzic, der einen Kader komponiert hatte, der im vergangenen Jahr auf dem Weg zum Triumph in der Champions League Fußball-Europa beeindruckte. Ein Kader, der diese Saison unter anderem an einer Corona-Erkrankung Serge Gnabrys und den Verletzungen von Robert Lewandowski und Leon Goretzka am Vorhaben der Titelverteidigung scheiterte. Salihamidzic ist dafür nicht die Schuld zu geben.

    Flick hätte sich mehr Mitspracherecht bei Personalentscheidungen gewünscht. Auch das ist verständlich. Letztlich aber hat Salihamidzic in den vergangenen Jahren bewiesen, Mannschaften zusammenstellen zu können, die in Deutschland der Konkurrenz weit überlegen sind und mit jedem europäischen Spitzenteam mithalten können.

    Sportvorstand Hasan Salihamidzic gelang es noch nicht, langfristig mit einem Trainer zusammenzuarbeiten.
    Sportvorstand Hasan Salihamidzic gelang es noch nicht, langfristig mit einem Trainer zusammenzuarbeiten. Foto: Tom Weller, dpa

    Allerdings hat es Salihamidzic aus unterschiedlichsten Gründen nicht geschafft, mit Carlo Ancelotti, Jupp Heynckes, Niko Kovac und Hansi Flick zwei volle Spielzeiten zu bestreiten. Genauso wenig gelang es ihm, Thiago oder David Alaba von einer Vertragsverlängerung in München zu überzeugen. Der Umgang mit Jérôme Boateng und die damit einhergehende Trennung am Ende der Saison sprechen auch nicht für den Sportvorstand. Flick hätte gerne mit jedem der drei Spieler weitergearbeitet.

    Nun wird er aller Wahrscheinlichkeit Bundestrainer. Es gibt keinen besseren Kandidaten. Es hätte allerdings einige elegantere Wege gegeben, sich den Weg dorthin zu bahnen.

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