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Glosse: Das ist der optimale Trainer für den FC Bayern

Glosse

Das ist der optimale Trainer für den FC Bayern

Tilmann Mehl
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    Ihn hätten sie gern in München als Trainer. Er wird es aber nicht: Jürgen Klopp.
    Ihn hätten sie gern in München als Trainer. Er wird es aber nicht: Jürgen Klopp. Foto: Jon Super, AP

    Es ist ja schon mal ganz gut zu wissen, was einem nicht gefällt. Wer beispielsweise keinen Schinken mag, weiß, dass er keine Pizza Prosciutto bestellen sollte. Die Speisekarte gibt noch so viel mehr her. Da sollte jeder fündig werden. Außer aber, das eigene Stellenprofil bringt es mit sich, einen Trainer für den FC Bayern München zu finden.

    Da verbietet sich der Gang in eine gut geführte Pizzeria an der Straßenecke. Andernfalls steht plötzlich Niko Kovac an der Seitenlinie. Ist eher was für den Hunger zwischendurch. Die Münchner sind ein Fall für die Sterneküche. Mit der Nachhaltigkeit aber mag es nicht klappen. Dabei haben sie in den vergangenen Jahren schon viele Versuche gestartet. 

    Tuchel, Ancelotti, Nagelsmann – alle nicht nach Bayerns Geschmack

    Den hippen Julian Nagelsmann haben sie etwa in einer klinisch reinen sächsischen Systemgastronomie aufgegabelt. Der war dann aber ein bisschen zu hip für die gediegenen Bayern. Ein paar Jahre zuvor versuchten sie sich an hochwertiger italienischer Küche. Carlo Ancelottis Umgang mit dem Personal war ihnen dann aber doch zu lasch. Thomas Tuchel kochte schon in Paris und London. Sehr erfolgreich. Aber nicht wirklich lang. In München scheiterte er auch an der fehlenden Identifikation mit dem Klub. Den gutbürgerlichen Hansi Flick fanden sie in München beinahe zwei Jahre äußerst deliziös, als er aber mehr Mitspracherecht bei Personalangelegenheiten verlangte, trennten sich die Wege.

    Nicht einmal mit dem wohl besten Trainer der vergangenen 15 Jahre zeigten sich die Bayern vollumfänglich zufrieden. Zwar durfte Pep Guardiola volle drei Jahre sein eigenes exquisites spanisches Süppchen kochen – weil es aber für den Champions-League-Sieg nicht reichte, gilt seine Zeit als unvollendet. 

    Über welche Fähigkeiten aber müsste der perfekte Trainer des FC Bayern verfügen? Die Gelassenheit eines Ancelotti, weltläufig wie Guardiola, aber doch auch bodenständig wie Jupp Heynckes und Flick. Dazu dann noch Tuchels taktisches Wissen und eine Prise von Nagelsmanns jugendlichem Draufgängertum. Nicht schaden würde auch der Stallgeruch von Sebastian Hoeneß. Dazu noch das hollywoodeske Aussehen eines Niko Kovac – und schon hätten die Münchner einen Trainer nach ihrem Geschmack. Wenn nicht vielleicht eine Winzigkeit fehlen würde: Er ist weder Jürgen Klopp noch Xabi Alonso. Wahrscheinlich wird keiner der beiden im Sommer nach München ziehen. Bleibt dann doch wieder nur Hausmannskost übrig.

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