Der Spanier Thiago bleibt eines der Sorgenkinder beim FC Bayern München: Wie Bayern-Trainer Hansi Flick auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Mönchengladbach (Samstag, 18.30 Uhr) sagte, musste der 29-Jährige eine Leisten-Operation über sich ergehen lassen und fällt etwa drei Wochen aus. Damit fehlt der Mittelfeldspieler dem FC Bayern voraussichtlich in den verbleibenden vier Bundesligaspielen.
Lediglich zum Pokalfinale gegen Leverkusen am 4. Juli kann Thiago bei optimalen Heilungsverlauf wieder mitwirken. Der Profi war gerade erst vor rund einer Woche nach vermeintlich überstandenen Leistenproblemen in den Kader des FC Bayern zurück gekehrt. Ein rüdes Foul von Frankfurts Martin Hinteregger im DFB-Pokalhalbfinale am Mittwoch sorgte nun offenbar dafür, dass Thiago erneut Zeit in der Reha verbringen wird.
Nach dem Check Hintereggers muss Thiago operiert werden
Das verriet Hansi Flick: "Nach dem durchaus rüden Check den er hinnehmen musste, war es an der Zeit zu sagen: Wir machen einen Strich und hoffen, dass er uns fit im Pokalfinale zur Verfügung steht." Es ist das neueste Kapitel in der ohnehin schon enorm langen Krankenakte des Spaniers, dessen Körper ihm in bislang fast jeder einer Saison zu langen Pausen zwang.
Mit dem Ausfall des Technikers erhöhen sich die Sorgen der Bayern vor der Partie bei Borussia Mönchengladbach. Denn die beiden Top-Scorer Robert Lewandowski und Thomas Müller fehlen jeweils infolge der fünften gelben Karte. Auf die Frage hin, wer das Duo ersetzen soll, gab sich Flick bedeckt und sprach von mehreren Möglichkeiten. Sehr wahrscheinlich ist es allerdings, dass der Niederländer Joshua Zirkzee von Beginn an auflaufen darf und bezeichnete den Angreifer als absolute Alternative.
Von Flick gab es für den 19-Jährigen ein Lob: "Joshua hat eine gute Größe für einen Stürmer, ist aber auch beweglich. Er hat einen guten Abschluss und kann den Ball vorne behaupten." Eben das sei eine der vornehmlichsten Anforderungen an einen Bayern-Stürmer.
Am Ende seines Wegs angekommen ist Zirkzee aber beileibe nicht, betont Flick. Gerade das gegen Gladbach gesperrte Duo Müller/Lewandowski solle sich der Teenager zum Vorbild nehmen: "Wenn er sich Müller und Lewandowski anschaut, weiß er, woran er zu arbeiten hat."
Wriedt gehört zum Bayern-Kader gegen Mönchengladbach
Dass die Alternativen nicht üppig gestreut sind, zeigt der Umstand, dass Kwasi Okyere Wriedt gegen Mönchengladbach zum Kader gehören wird. Der Ghanaer läuft sonst im Drittligateam der Bayern auf, wird aber am Samstag als Alternative in der Bundesliga benötigt. Ob Serge Gnabry auch ist, ist noch nicht sicher - auch wenn der Nationalspieler am Freitag, wie Wriedt, mittrainierte.
Leichte Entwarnung gibt es bei drei Langzeitverletzten: Niklas Süle und Philippe Coutinho werden in der nächsten Woche ins Mannschaftstraining "reinschnuppern", sofern sie die beiden negativen Corona-Tests vorweisen können. Corentin Tolisso startetet bereits mit Lauftraining und soll ebenso wie die beiden anderen zum Re-Start der Champions League wieder im Kader sein. (eisl)
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