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Fußball: FC Bayern in Manchester - von wegen bedeutungslos

Fußball

FC Bayern in Manchester - von wegen bedeutungslos

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    Leon Goretzka und der FC Bayern München haben vor der Weihnachtspause noch bedeutende Partien zu absolvieren. In Manchester möchte der Nationalspieler Wiedergutmachung betreiben.
    Leon Goretzka und der FC Bayern München haben vor der Weihnachtspause noch bedeutende Partien zu absolvieren. In Manchester möchte der Nationalspieler Wiedergutmachung betreiben. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Endlich wieder der gewohnte Rhythmus, wird sich Thomas Tuchel, 50, wohl denken. Schließlich wirkten seine Spieler völlig überfordert mit dieser absurden Situation. Hatten die Spieler des FC Bayern doch tatsächlich zehn vergnügliche Tage, in denen sich auf dem Rasen lediglich sie selbst trainierend gegenüberstanden. Bayern-Trainer Tuchel wollte dieser Trägheit entgegentreten, hatte laut eigener Ansage "den Spannungsbogen hochgehalten", hatte das Gewinnen und den Wettkampf in den Fokus gerückt. Doch nicht nur den Kampf gegen die Trägheit hatte Tuchel verloren, letztlich zugleich das Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt (1:5)

    Weil irgendwie auch immer noch das Pokal-Aus gegen Saarbrücken umher geistert, dient das finale Gruppenspiel in der Champions League plötzlich nicht mehr nur dazu, sich unter Wettkampfbedingungen Spielpraxis zu verschaffen. Sondern auch dazu, Wiedergutmachung zu betreiben. Dies bestätigte Sportdirektor Christoph Freund, ehe sich der Münchner Tross auf den Weg gen England aufmachte. 

    Mittelfeldspieler Leon Goretzka: "Solche Spiele dürfen nicht passieren"

    Während in anderen Klubs Niederlagen wiederkehrende Ereignisse einer Spielzeit sind, versetzen den FC Bayern diese sofort in Aufgeregtheit. Nicht nur das Ergebnis verstörte manchen Beteiligten, vor allem die Art und Weise. Mittelfeldspieler Leon Goretzka fasste in einem einfachen, aber nicht weniger richtigen Satz zusammen: "Solche Spiele dürfen Bayern München einfach nicht passieren."

    Nach dem desaströsen Auftritt ohne tiefergehende Analysen zur Tagesordnung überzugehen, scheint unmöglich. Weil sogleich Fragen auftauchen, die den FC Bayern stetig begleiten: Genügt die Abwehr höchsten Ansprüchen? Ist Joshua Kimmich tatsächlich der Stratege im zentralen Mittelfeld, mit dem man große Titel gewinnen kann? Kann ein Leroy Sané konstant über einen langen Zeitraum hinweg den Unterschied in der Offensive ausmachen? Und wer trifft, sollte Harry Kane sich mal eine Auszeit als Toresammler gönnen?

    Von dem Spiel in Manchester soll ein Signal ausgehen

    Nach zunächst vier Siegen in vier Spielen hatten sich die Bayern längst fürs Achtelfinale in der Champions League qualifiziert, gegen den FC Kopenhagen mühten sich die Bayern danach zu Hause zu einem torlosen Unentschieden. Bei Manchester United (Dienstag, 21 Uhr/Prime Video) sollte es eigentlich nur noch um Prestige und 2,8 Millionen Euro Siegprämie gehen. Doch unter dem Eindruck der jüngsten Enttäuschung wirkt alles wesentlich bedeutungsvoller. Goretzka unterstreicht den Stellenwert der Partie. Es werde ein "extrem spannendes Spiel im Old Trafford" betont er. "Das sind ganz große Spiele, geschichtsträchtige Duelle, und da wollen wir natürlich gleich zeigen, dass das nur ein Ausrutscher war."

    Vom Spiel in Manchester soll möglichst ein Signal ausgehen, die ganz große europäische Bühne könnten die Bayern nutzen, um ein Zeichen zu setzen. Quasi ein Auftakt für eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit. Vor allem das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (Sonntag, 19.30 Uhr/DAZN) birgt Chancen und Risiken. Tabellenführer Bayer Leverkusen hat ein Spiel mehr absolviert und vier Punkte Vorsprung auf die Bayern. Und den Stuttgartern darf man nach ihren jüngsten Auftritten gegen Dortmund (2:0 im DFB-Pokal) und Leverkusen (1:1 in der Liga) durchaus zutrauen, auch die Bayern in arge Bedrängnis zu bringen. 

    Manchester United ist nur dem Namen nach ein Schwergewicht

    Sollten die Stuttgarter die Münchner vor der kurzen Unterbrechung rund um den Jahreswechsel gar noch von Platz zwei verdrängen, hätten die Bayern nach Weihnachten ein ziemliches Päckchen zu tragen. Auch Goretzka dachte bereits am Sonntag, als er noch über Manchester sinnierte. Es gelte in England "ein anderes Gesicht zu zeigen", um sich wieder Selbstvertrauen zu holen und dann gegen Stuttgart möglichst zu gewinnen, sagte der 28-jährige Nationalspieler. Abschließend wartet eine englische Woche mit dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg. 

    Derweil scheint ManU ein geeigneter Kontrahent, um sich auf die beiden letzten Partien einzustimmen. Weiterhin dem Namen nach im europäischen Spitzenfußball verortet, zugleich aber in beständiger Unbeständigkeit verharrend. In der Premier League kassierte der Tabellensechste jüngst im eigenen Stadion ein 0:3 gegen Bournemouth, in der Champions League droht dem einst so ruhmreichen Weltverein das totale Aus im Europapokal. Um noch in die K.-o.-Phase einzuziehen, muss die Mannschaft von Trainer Erik ten Hag, 53, gewinnen und zugleich auf ein Remis im Parallelspiel zwischen Kopenhagen und Galatasaray hoffen. Bei einer Niederlage gegen die Bayern würde Manchester als Gruppenletzter nicht einmal mehr in der Europa League weiterspielen dürfen. 

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