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FCB gegen BVB: Matthäus vor dem Klassiker: "Dann zweifle ich an einem Bayern-Sieg"

FCB gegen BVB

Matthäus vor dem Klassiker: "Dann zweifle ich an einem Bayern-Sieg"

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    Lothar Matthäus sieht den Ausfälle von Kimmich und das mögliche Fehlen von Goretzka als herbe Schwächungen des FC Bayern an.
    Lothar Matthäus sieht den Ausfälle von Kimmich und das mögliche Fehlen von Goretzka als herbe Schwächungen des FC Bayern an. Foto: Andreas Gora, dpa

    Im Grunde ist alles eine Frage der Perspektive. Beispiel: Als Profi des FC Bayern stand Lothar Matthäus in 21 Spielen gegen Borussia Dortmund auf dem Platz – und erweckte in diesen Partien nicht den Anschein, als ob er den Schwarz-Gelben auch nur einen Einwurf gönnen würde. Unvergessen etwa seine Heulsusen-Geste gegenüber Andreas Möller im Jahr 1997.

    Kaum vergehen 24 Jahre, haben sich die Vorzeichen geändert: Die Begegnung wird mittlerweile als "Klassiker" bezeichnet und Matthäus kommentiert für Sky das Spiel als Experte. Vor dem jüngsten Aufeinandertreffen der Teams in Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr, Sky) sagt der 60-Jährige in einer Veranstaltung seines Senders, dass er durchaus damit leben könnte, wenn "die Dortmunder die Bayern ein wenig ärgern" würden. Der Meisterschaftskampf soll ja schließlich spannend bleiben. Aktuell stehen die Bayern gerade mal einen Punkt vor den Dortmundern.

    Fiebert dem Bundesliga-Gipfel gegen die Bayern entgegen: BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
    Fiebert dem Bundesliga-Gipfel gegen die Bayern entgegen: BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Foto: Bernd Thissen, dpa

    BVB-Boss Watzke über die Bayern: "Die sollen ruhig kommen"

    Dass man bei Schwarz-Gelb durchaus seine Chance wittert, den Rivalen mit einem Sieg zu überholen, zeigte der Gruß von Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in Richtung FCB. "Die sollen ruhig kommen", sagte dieser angesichts von 17 Siegen in den jüngsten 20 Bundesligaspielen. Dazu passt auch: Bei den Bayern droht mit Leon Goretzka der zweite zentrale Mittelfeldspieler nach dem mit Corona infizierten Joshua Kimmich auszufallen.

    Eine Hüftverletzung macht Probleme. Am Donnerstag war Goretzka zwar beim Mannschaftstraining dabei, musste aber nach 30 Minuten abbrechen. Für Matthäus wäre sein Fehlen ein herber Rückschlag: "Dann zweifle ich doch an einem Bayern-Sieg. Im zentralen Mittelfeld spielt die Musik, da werden die Spiele entschieden." Das sieht auch Wolf-Christoph Fuß so, der die Partie kommentieren wird: "Die beiden bilden das Herzstück der Mannschaft vor der Abwehr. Hier müsste Nagelsmann dann schon sehr improvisieren." Corentin Tolisso und Jamal Musiala könnten die neu formierte Mittelfeldzentrale bilden – hört sich nach viel Improvisation an.

    Der BVB darf vor 15.000 Zuschauern spielen

    Bei Borussia Dortmund hingegen ist mit Erling Haaland zwar der Schlüsselspieler schlechthin zurück, dafür fehlt ein anderer Erfolgsfaktor des BVB: die Zuschauer. Dortmund musste die bereits verkauften 67.000 Tickets für das Spiel wieder stornieren, maximal 15.000 Zuschauer sind nun zugelassen. Sebastian Kehl, der Leiter der BVB-Lizenzspielerabteilung, wies im Sky-Talk auf die Bedeutung der Heimkulisse hin: "Wir hatten bei den Geisterspielen keine gute Heimstatistik. Seitdem die Fans wieder da sind, haben wir noch kein Spiel in Dortmund verloren." Die Fans betrachtet Kehl "als elementar wichtig in diesen Spielen".

    Robert Lewandowski (links) und Erling Haaland.
    Robert Lewandowski (links) und Erling Haaland. Foto: Soeren Stache/Guido Kirchner, dpa

    Das Schlüsselduell lautet Lewandowski gegen Haaland

    Ein entscheidendes Duell wird das der Top-Stürmer sein: Robert Lewandowski gegen Haaland. Hier sieht Matthäus den Bayern-Stürmer vorne – noch: "Lewandowski ist der beste Stürmer der Welt, doch Haaland gehört die Zukunft." Für Wolf-Christoph Fuß spricht für Lewandowski die Erfahrung und Reife: "Haaland kannst du durch ständiges Attackieren die Lust am Spiel nehmen. Lewandowski hat seine Emotionen dagegen viel mehr im Griff." Matthäus stellt aber einem anderen Dortmunder ein gutes Zeugnis aus: Torwart Gregor Kobel. Der Schweizer, der in der Saison 2018/19 für den FC Augsburg spielte, sei einer der Gründe für die  Dortmunder Stärke – mehr noch: "Kobel könnte der richtige Nachfolger für Manuel Neuer beim FC Bayern werden." Der Nationalkeeper ist 35 Jahre alt und beim FC Bayern noch bis 2023 unter Vertrag.

    Was kommt dann? Nach Matthäus zu urteilen, eher nicht der gerade nach Monaco ausgeliehene Alexander Nübel: "Seine Leistungen sind zu schwankend." Kobel hingegen habe das Zeug zum Neuer-Erben. Das wiederum dürfte Manuel Neuer zumindest aktuell ganz anders sehen. Ist eben alles eine Frage der jeweiligen Perspektive.

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