Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

FC Bayern: Tuchel und die sanften Töne vor dem Freiburg-Wiedersehen

FC Bayern

Tuchel und die sanften Töne vor dem Freiburg-Wiedersehen

    • |
    Bayern-Trainer Thomas Tuchel gibt sich vor dem Wiedersehen mit Freiburg optimistisch.
    Bayern-Trainer Thomas Tuchel gibt sich vor dem Wiedersehen mit Freiburg optimistisch. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Sollte sich Thomas Tuchel in seinen immer noch ersten Tagen als neuer Trainer des FC Bayern Mühe geben, sich vom Image des leicht reizbaren Wüterichs, das ihm in Deutschland immer noch anhängt, zu lösen, klappt das bislang ganz gut. Gründe, um sich zu ärgern, lieferte die erste Niederlage von ihm als Bayern-Trainer, dem 1:2 im Pokal gegen den SC Freiburg, ja genügend: ein Spielverlauf mit nur einem Breisgauer Torschuss im zweiten Durchgang, eine Dauerpräsenz der eigenen Mannschaft in der gegnerischen Hälfte, ein wirklich dummer Fehler seines Spielers Jamal Musiala beim in der Nachspielzeit verursachten Handelfmeter. Der Spielplan will es, dass die beiden Teams schon am Samstag (15.30 Uhr, Sky) wieder aufeinandertreffen.

    Von einem Ärger will Tuchel aber nichts mehr wissen. Der sei vorbei, „da haben die Nacht und der nächste Tag geholfen“. Und ohnehin sei längst nicht alles schlecht gewesen gegen Freiburg: „Es waren, auch wenn das nicht jeder hören möchte, auch positive Dinge dabei.“ Vor allem die Spielkontrolle sei im Vergleich zum BVB-Spiel deutlich besser gewesen: „Wir haben eigentlich gar nichts zugelassen, sind mit zwei Fernschüssen ganz brutal bestraft worden und haben in den kurzen Momenten, wo sich Lücken aufgetan haben, die Präzision vermissen lassen.“ Was man brauche, sei nun eine „Reaktion“.

    Freiburgs Torschütze Höfler: „Ich bin mal gespannt, was Bayern ändern wird“

    Wie diese aussehen kann – darauf ist man auch in Freiburg gespannt. Nicolas Höfler, Mittelfeldspieler beim SC, war mit seinen Distanzschüssen Ausgangspunkt für Tor und Elfmeter und sagte angesichts des schnellen Wiedersehens: „Ich glaube, beide Mannschaften können sich so ein bisschen mehr auf den Gegner einstellen. Und ja, ich bin mal gespannt, was Bayern ändern wird, ob sie was ändern werden und wie gut wir dann darauf reagieren können.“

    Muss sich denn viel ändern? Wenn es nach Tuchel geht, nicht unbedingt. Dass es nicht ganz seinem Naturell entspricht, sich nach einer bitteren Niederlage die positiven Dinge auszusuchen, ließ der Coach ebenfalls durchblicken. Es seien aber eben keine großen Dinge, die zu einer wirklich guten Leistung gefehlt hätten. „Es fehlt uns der letzte Pass, es fehlt uns insgesamt an Vertrauen und Leichtigkeit, und damit auch an Kreativität.“ Faktoren, die zu einer einzigen Formel zusammengegossen werden könnten, so Tuchel: „Es fehlt uns an Form.“

    Freiburgs Trainer Christian Streich (links) und Bayerns Jamal Musiala.
    Freiburgs Trainer Christian Streich (links) und Bayerns Jamal Musiala. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Choupo-Moting wird ausfallen, Musiala rückt wohl in die Startelf des FC Bayern

    Anschauungsmaterial für eine Formschwäche liefern derzeit mehrere Offensivspieler beim FC Bayern. Serge Gnabry und Sadio Mané waren nach ihren Einwechslungen im Pokalspiel ein Schatten ihrer selbst. Jamal Musiala, ebenfalls von der Bank gekommen, hatte mit seinem Handspiel in der Nachspielzeit zwar einen nachhaltigen, aber nicht beabsichtigten Einfluss auf das Spiel. Tuchel hatte die Aktion direkt nach dem Spiel bereits kritisiert, stellte sich am Freitag aber vor den 20-Jährigen: „Es war nicht nur sein Fehler. Es geht auch darum, wie der Freistoß zuvor entsteht und wie wir den verteidigen.“

    Musiala wird am Samstag die Gelegenheit dazu bekommen, für Tore auf der richtigen Seite sorgen zu dürfen. Tuchel stellte ihm, der seine Muskelverletzung überwunden hat, quasi eine Startelf-Garantie aus: „Jamal hat im Training eine super Reaktion gezeigt und ist bereit zu beginnen.“ Ein anderer Offensivspieler wird dem FC Bayern aber fehlen: Eric Maxim Choupo-Moting. Dem Deutsch-Kameruner gelangen in bislang 28 Pflichtspielen 17 Tore und vier Vorlagen. Damit ist er der beste Torschütze des FC Bayern. Knieprobleme werden aber verhindern, dass gegen Freiburg weitere Tore hinzukommen.

    Erling Haaland feiert ein Tor.
    Erling Haaland feiert ein Tor. Foto: Nick Potts/Press Association, dpa

    Erling Haaland meldet sich für das Spiel gegen die Bayern fit

    Große Hoffnungen, dass sein Stürmer bis zum Spiel in der Champions League am Dienstagabend bei Manchester City wieder fit ist, hat Tuchel nicht: „Auch da wird es eng, die Zeit ist knapp.“ Choupo-Moting laborierte zuletzt immer wieder mit Verletzungen, zuletzt war der Rücken das Problem. Dazu passte es, dass City-Trainer Pep Guardiola wenig später bestätigte, dass der zuletzt mit Leistenproblemen pausierende Erling Haaland sowohl für das Wochenende in der Premier League als auch für das Spiel gegen die Bayern spielen wird: „Er wird bereit sein.“ Choupo-Motings Ausfall wird aber auch eine Chance für andere sein. Die möglichen Optionen grenzte Tuchel recht deutlich ein: „Sadio Mané und Serge Gnabry können da auch spielen, aus ihnen werden wir auswählen.“

    Musiala stand auch nach dem Spiel im Fokus, weil er den Handschlag von Freiburgs Trainer Christian Streich verweigert hatte. Für das Verhalten hatte der Nationalspieler via soziale Medien um Entschuldigung gebeten und in Richtung Streich geschrieben: „Trikot gibt es wie versprochen am Samstag.“ Der SC-Trainer äußerte Verständnis für Musiala und outete sich als Trikot-Sammler, auch wenn es ihm „fast ein bissle peinlich“ ist, nach den Shirts zu fragen. „Ich sammle keine Trikots, aber ab und zu kriege ich mal eins geschenkt.“ Die werden dann aber nicht im Schlafzimmer aufgehängt, sondern kommen zu den Fahrradklamotten oder zu seinem Sohn. „Das ist schön, denn wir sind doch alle Kollegen. Irgendwie.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden