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FC Bayern: Spieler feiern in Ibiza - ist das in Ordnung?

Pro und Contra

Die Bayern fliegen zum Feiern nach Ibiza – ist das in Ordnung?

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    Teile des Bayern-Kaders haben sich nach Ibiza verabschiedet.
    Teile des Bayern-Kaders haben sich nach Ibiza verabschiedet. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Pro: Die Bayern-Profis gönnen sich eine Auszeit – und das ist ihr gutes Recht

    Natürlich ist die Außenwirkung verheerend. Erst verliert der FC Bayern München sein Auswärtsspiel gegen Mainz 05, danach verabschiedet sich ein Teil des Star-Ensembles in den Party-Kurzurlaub auf Ibiza. Sportdirektor Salihamidzic versuchte, den Ausflug mit einer „Teambuilding-Maßnahme“ zu rechtfertigen, doch klar ist: Der Fokus der kleinen bajuwarischen Abordnung wird woanders gelegen haben. Die Bayern-Profis gönnten sich eine Auszeit – und das ist ihr gutes Recht. Kölns Baumgart weilte mit seinem Trainerteam jüngst in Amsterdam und siegte dann 4:1 in Augsburg.

    Fakt ist: Der FC Bayern ist Meister und muss weder in der Champions League noch im DFB-Pokal noch etwas leisten. Die einzige Herausforderung besteht darin, die Meisterschale ohne muskulären Schaden gen Himmel zu heben. Wenn nun einige Vereine die Befürchtung haben, die Münchner könnten die restlichen beiden Bundesligabegegnungen nicht mit entsprechender Ernsthaftigkeit angehen, so spricht aus ihnen die Verzweiflung darüber, dass sie aus eigener Kraft nichts mehr erreichen könnten. Hertha BSC oder der FC Augsburg etwa haben regelmäßig Gelegenheiten liegengelassen, durch eigenes Zutun die Liga zu halten. Nun die Münchner in die Pflicht zu nehmen, steht ihnen nicht zu.

    Natürlich verdienen Fußball-Profis Millionen Euro und sind nicht mit einem Büroangestellten oder einem Lehrer zu vergleichen. Und ja, etliche von ihnen führen ein Leben im Luxus. Doch auch Bundesligabeschäftigte sind Arbeitnehmer mit Pflichten, aber auch Rechten. Wenn ihnen also ihr Arbeitgeber freie Tage gewährt, steht ihnen grundsätzlich frei, was sie mit ihrer Freizeit anfangen. Sie können mit ihrer Familie an den Ammersee fahren – oder aber mit Kumpels nach Ibiza fliegen. Johannes Graf

    Contra: Eine professionelle Vorbereitung auf die letzten beiden Spieltage sieht anders aus

    Die Bayern sind Meister. Das ist ein Grund für Freude, auch wenn sich dank des zehnten Titels in Folge Routine bei den Feierlichkeiten einschleichen dürfte. Zumal noch drei Spieltage nach Feststehen der Meisterschaft angesetzt waren, was den Partybetrieb einbremsen sollte. Den ersten Auftritt setzten die Bayern mit einem 1:3 in Mainz schon einmal in den Sand, was passieren kann, dennoch Fragen nach der Ernsthaftigkeit des Münchner Tuns aufwarf. Erst recht, nachdem sich ein Großteil der Mannschaft nach der Blamage direkt in den Flieger nach Ibiza setzte abhob. Zu einer teambildenden Maßnahme, wie Sportdirektor Hasan Salihamidzic wenig glaubhaft verlauten ließ.

    Hätten die Bayern-Bosse eine solche Kurzreise auch nach Spieltag 20 erlaubt, als zwar die Richtung vorgegeben, die letztliche Entscheidung aber noch nicht gefallen war? Für Fußballprofis mag der Kurztrip auf eine Partyinsel Normalität sein, eine professionelle Vorbereitung auf die letzten beiden Spieltage sieht allerdings anders aus. Zu intensiven Trainingseinheiten werden die Münchner die Tage auf Ibiza nicht nutzen. Da auch Julian Nagelsmann nicht zur Reisegruppe gehörte, wird wohl auch eine taktische Schulung nicht angesetzt sein.

    Auch Fußballprofis können ihre Freizeit dort verbringen, wo es ihnen am besten gefällt. Sie müssen sich aber bewusst sein, dass ihr Tun immer eine Wirkung hat. Daher sollte sich ein Kurztrip nach Ibiza in der Endphase der Saison verbieten. Alleine schon aus der Verantwortung der Bundesliga-Konkurrenz gegenüber. Die hat den Eindruck, dass der FC Bayern den Endspurt nicht ernst nimmt. Von Wettbewerbsverzerrung ist da schnell die Rede. Es sei denn, die Bayern sind am Samstag wieder die gewohnten Bayern. Professionell und ehrgeizig. Marco Scheinhof

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