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FC Bayern: So hat sich Hasan Salihamidzic selbst unter Druck gesetzt

FC Bayern

So hat sich Hasan Salihamidzic selbst unter Druck gesetzt

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    Augen zu und durch: Vor Hasan Salihamidzic steht eine anstrengende Woche.
    Augen zu und durch: Vor Hasan Salihamidzic steht eine anstrengende Woche. Foto: Thorsten Wagner

    Eine Woche bleibt Hasan Salihamidzic noch, um Spieler und Trainer zufriedenzustellen. Bislang trauen sich Hansi Flick und die Mannschaft des FC Bayern noch nicht, ein allzu strenges Urteil bezüglich dessen Arbeitsleistung zu fällen. Allmählich aber werden die Angestellten ungeduldig. "Wir brauchen noch ein bisschen Qualität in der Breite, um dem einen oder anderen Spieler noch eine Pause zu geben", sagte Flick kurz nachdem sein Team mit 1:4 bei der TSG 1899 Hoffenheim verloren hatte.

    Zur Beweisführung bei Salihamidzic kann Flick schlicht auf die erste Niederlage seit Dezember verweisen. Schon gegen Hoffenheim versuchte Flick, einigen Spielern eine Verschnaufpause zu geben. Leon Goretzka und Robert Lewandowski saßen anfangs auf der Bank. Corentin Tolisso und Joshua Zirkzee konnten sie nicht gleichwertig ersetzen. In der Defensive machten David Alaba, Jerome Boateng und Benjamin Pavard im erst dritten Pflichtspiel dieser Saison einen bereits müden Eindruck. Weil Kingsley Coman zudem erst kurz vor dem Anpfiff seine 14-tägige Quarantäne beenden durfte, fehlte es Flick auf sämtlichen Positionen an adäquatem Ersatz.

    Viele Abgänge beim FC Bayern - aber kaum Zugänge

    Ein kurzer Blick auf die Transferbilanz der Münchner genügt, um des Problems habhaft zu werden. Mit Philippe Coutinho, Ivan Perisic, Thiago und Alvaro Odriozola haben vier Spieler den Triple-Sieger verlassen. Als Verstärkung gekommen aber ist lediglich Leroy Sané, der zuvor rund ein Jahr wegen eines Kreuzbandrisses nicht gespielt hat. Der 18-jährige französische Innenverteidiger Tanguy Nianzou gilt als Perspektivspieler, wird aber wohl nur sporadisch zum Einsatz kommen und fehlt derzeit verletzt.

    Javi Martinez strebt einen Wechsel zu Athletic Bilbao an. Ihm diesen Transfer zu versagen, nachdem zuvor der ungleich wichtigere Thiago bereitwillig nach Liverpool ziehen gelassen wurde, würde die missliche Situation nur verdeutlichen.

    Eine Situation, die bereits vor Monaten absehbar war. Die Taktung sieht bis zum kommenden Mai beinahe nur noch Englische Wochen vor. Sollten die Bayern ihr Triple wiederholen, stünden am Ende 55 Spiele zu Buche, dazu noch einige Abstellungen zu Länderspielen, die der Klub als eher lästig ansieht.

    Etliche der Münchner wirken jetzt schon müde

    Den Münchnern kommt es noch nicht in den Sinn, über die Belastung zu klagen – dafür ist die Saison zu jung. Am Mittwoch streben sie nach dem europäischen Supercup auch den deutschen an, wenn sie zu Hause Borussia Dortmund empfangen (20.30 Uhr, ZDF und DAZN). Es ist der Titel, der am wenigsten Prestige verspricht. Mit einer Rotationsorgie, die allerhand Nachwuchsspielern in der Startelf spült, ist allerdings nicht zu rechnen. Das Spiel biete "die schöne Möglichkeit zurückzuschlagen", freut sich Thomas Müller auf die Chance, die Hoffenheim-Niederlage in den Hintergrund rücken zu lassen. Aber auch er hoffe "natürlich, dass wir noch Verstärkung dazu bekommen".

    Bis zum 5. Oktober kann Salihamidzic auf Einkaufstour gehen. Die Münchner benötigen eine Alternative zu Benjamin Pavard auf der rechten Abwehrseite, im zentralen Mittelfeld tut Entlastung zu Joshua Kimmich und Leon Goretzka Not und auf den offensiven Flügeln wäre ein weiterer Spieler aus Sicht der Bayern äußerst erstrebenswert. „Wir halten uns viele Optionen offen. Lassen wir uns überraschen, was bis Ende der Transferperiode passiert“, bleibt Salihamidzic im Ungefähren.

    Eine Woche wird sich Flick möglicherweise noch mit derlei nebligen Ankündigungen zufriedengeben. Wenn sich der Transferschleier dann aber lichtet und dahinter verstecken sich keine hochkarätigen Neuzugänge, wird über die Ziele des FC Bayern in dieser Saison nochmals zu sprechen sein.

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