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FC Bayern: Salzburg-Remis zeigt: Die Kunst hat vorerst Pause beim FC Bayern

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Salzburg-Remis zeigt: Die Kunst hat vorerst Pause beim FC Bayern

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    Serge Gnabry setzt artistisch zum Fallrückzieher an, Leroy Sané staunt. Derzeit überwiegt ansonsten Arbeit die Akrobatik.
    Serge Gnabry setzt artistisch zum Fallrückzieher an, Leroy Sané staunt. Derzeit überwiegt ansonsten Arbeit die Akrobatik. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Wenn sich wahre Könner gegenüberstehen, die Besten der Besten, entscheidet wahlweise die Tagesform, das Spielglück oder ein Detail über den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage. Das 1:1 des FC Bayern am Mittwochabend in Salzburg ließe sich dementsprechend auf derartige Kleinigkeiten reduzieren, die nur schwer zu beeinflussen sind. Kleinigkeiten, wie den fahrlässigen Pfiff des Schiedsrichters Michael Oliver, der in der Nachspielzeit den einschussbereiten Leroy Sané zurückpfiff, weil er unmittelbar davor der exklusiven Meinung war, ein Foulspiel von Thomas Müller an Keeper Philipp Köhn gesehen zu haben. "Das ist eine hundertprozentige Torchance und eine unfassbar schlechte Entscheidung", meckerte Julian Nagelsmann nach der Partie.

    Die Bayern hätten bei einem 2:1 selbstverständlich noch viel bessere Möglichkeiten, ins Viertelfinale einzuziehen. So aber blieb es nach dem Tor von Kingsley Coman in der 90. Minute beim 1:1. Es hätte freilich auch in die andere Richtung laufen können, wenn in der 81. Minute Karim Adeyemi nicht an der Fußspitze Sven Ulreichs gescheitert wäre oder der Nachschuss Junior Adamus nicht den grätschenden Benjamin Pavard getroffen hätte. Details.

    FC Bayern will es nicht auf Kleinigkeiten ankommen lassen

    So können die Münchner nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang darauf verweisen, doch eigentlich die bessere Mannschaft gewesen zu sein und den Salzburgern nach und nach jene Wildheit ausgetrieben zu haben, mit der die Österreicher den deutschen Meister piesacken wollten.

    Aber selbstverständlich ist es nicht der Anspruch des FC Bayern, es in einem Spiel gegen Salzburg auf Kleinigkeiten ankommen zu lassen. Der österreichische Serienmeister gastiert erstmals im Achtelfinale der Champions League und ist trotz des großzügigen Sponsorings der hiesigen Brausefirma ein Leichtgewicht des internationalen Fußballs. Wenn der FC Bayern und Salzburg aufeinandertreffen, kann es sich nicht um ein Duell auf höchstem Niveau handeln.

    Unter der harten Arbeit leidet die bajuwarische Kunst

    Den Münchnern aber gehen derartige Partien derzeit schwer vom Fuß. Gegen Bochum war man phasenweise nicht bereit, seine Künstlerseele mit harter Arbeit zu belasten. Das immerhin hatte sich in Salzburg vor 29.520 lärmenden Zuschauern geändert. Darunter aber litt die künstlerische Darbietung. Den Bayern ist die Arbeit anzusehen. Bälle verspringen, Laufwege finden ihr Ende im Nirwana und wenn sich dann noch Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit einschleichen wie beim 1:0 der Salzburger durch Adamu (21.), wird es eben auch für die lange Zeit durch die Saison rauschenden Münchner herausfordernd. Schließlich ist nichts schwieriger, als Schwieriges leicht aussehen zu lassen. Die Kunst hat vorerst Pause im Spiel der Münchner. Bis zum Rückspiel am 8. März kann sich das allerdings geändert haben. Ansonsten werden auch dann Kleinigkeiten den Ausschlag geben.

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