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FC Bayern: Partie gegen Union Berlin: Der FC Bayern will einen Wadlbeißer abschütteln

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Partie gegen Union Berlin: Der FC Bayern will einen Wadlbeißer abschütteln

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    Thomas Müller (links) hatte es zuletzt unter Julian Nagelsmann nicht leicht. Doch gegen Union Berlin baut der Bayern-Trainer auf seinen erfahrenen Offensiv-Spieler.
    Thomas Müller (links) hatte es zuletzt unter Julian Nagelsmann nicht leicht. Doch gegen Union Berlin baut der Bayern-Trainer auf seinen erfahrenen Offensiv-Spieler. Foto: Tim Groothuis, Witters

    Als der FC Bayern München sich am 3. September mit einem 1:1 in der Alten Försterei zufriedengeben und sich somit nach dem fünften Spieltag punktgleich mit Gastgeber Union Berlin als Dritter hinter Tabellenführer SC Freiburg und Borussia Dortmund einreihen musste, da war überall von einer Überraschung zu lesen. Damals waren sich viele Beobachter einig, es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Bayern wieder alleine ihre Kreise als Tabellenführer in der Bundesliga ziehen würden.

    FC Bayern, Borussia Dortmund und Union Berlin punktgleich an der Spitze

    Sechs Monate später ist der FC Bayern Spitzenreiter mit 43 Punkten. Dass aber Union am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) immer noch punktgleich als Verfolger in die Allianz-Arena anreist, ahnte damals niemand. Und da sich auch Dortmund wie ein Bullterrier in die Wadln der Münchner verbissen hat, erlebt Fußball-Deutschland derzeit einen Wettlauf um die Meisterkrone, der an Spannung kaum zu überbieten ist. Bayern, Dortmund und Union im Gleichschritt, dahinter folgt Freiburg mit nur drei Punkten Abstand.

    In das Selbstverständnis des FC Bayern München passt so etwas gar nicht. Und so könnte die Gemütslage vor dem Top-Spiel des 22. Spieltages unterschiedlicher nicht sein. Auf der eine Seite die Berliner, die eindrucksvoll zeigen, dass man auch in der Hauptstadt durchaus noch Erfolgsgeschichten schreiben kann. Bisher tanzen die Eisernen ganz im Gegensatz zu ihrem etwas hölzern wirkenden Maskottchen "Ritter Keule" elegant auf den drei Hochzeiten Pokal, Meisterschaft und Europa League. In München hingegen herrscht fast schon ungläubiges Staunen ob der Aufmüpfigkeit aus den Niederungen der Bundesliga.

    FC Bayern gewinnt gegen Paris Saint-Germain und verliert dann gegen Gladbach

    Auf internationaler Ebene hat der FC Bayern mit dem 1:0-Hinspielsieg bei Paris Saint-Germain im Achtelfinalhinspiel der Champions League ein sportliches Ausrufezeichen gesetzt. Im Alltag der Bundesliga stottert der Bayern-Motor gewaltig. So holten die Münchner nach der Winterpause gerade mal neun Punkte, während Dortmund (18 Punkte) und Union (16) ihren Rückstand in nicht einmal einem Monat aufholen konnten.

    Achterbahnfahren ist für den FC Bayern keine Attraktion mehr

    Bayern-Trainer Julian Nagelsmann erläuterte die Wankelmütigkeit der Bayern-Stars im Liga-Alltag nach zehn Meistertiteln in Folge mit einem Vergleich: "Wenn man im Freizeitpark eine Achterbahn das erste Mal fährt, ist das sehr spektakulär. Beim neunten Mal macht es auch noch Spaß, aber es ist nicht mehr so spektakulär wie beim ersten Mal." Und doch hätten es die Münchner Profis in der Vergangenheit am Ende immer wieder hingekriegt.

    Das wäre auch für ihn gut, wenn Nagelsmann als Trainer in München eine Ära prägen möchte. Titel sind dafür die Währung, nicht pubertäres Verhalten nach Niederlagen. Wie nach dem 2:3 bei Borussia Mönchengladbach. Der Trainer hatte das Schiedsrichterteam um Tobias Welz als "weichgespültes Pack" bezeichnet. Dafür war er vom DFB zu einer Geldstrafe von 50.000 Euro verurteilt worden.

    Nach dem Ende seiner selbst verordneten öffentlichen Redepause, zeigte er sich am Freitag einsichtig, groß ändern will er sich aber nicht: "Ich ärgere mich schon, dass mir das passiert. Dass ich emotional bin, werde ich nicht ändern. So bin ich einfach. Aber ich muss es in andere Bahnen lenken."

    Thomas Müller in der Startelf, Sadio Mané als Joker

    Am Sonntag werden er und seine Mannschaft beweisen müssen, dass sie mit dieser ungewohnten Drucksituation im Ligaalltag umgehen können. Um die lästigen preußischen Wadlbeißer erst einmal abzuschütteln, setzt er wieder auf Thomas Müller.

    Der 33-Jährige kennt als Ur-Bayer Drucksituationen aus dem Effeff. "Thomas wird am Sonntag beginnen", kündigte Nagelsmann nach "einem langen Gespräch" mit dem Kapitän an, den er beim 2:3 in Gladbach nach der frühen Roten Karte für den nun gesperrten Dayot Upamecano geopfert hatte. Müller sei natürlich "nicht glücklich" gewesen, bleibe aber eine "Vertrauensperson" für ihn.

    Sadio Mané kehrt nach seiner Verletzung vom 8. November wieder zurück.
    Sadio Mané kehrt nach seiner Verletzung vom 8. November wieder zurück. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Als Joker kehrt zudem Stürmerstar Sadio Mané in den Kader zurück, mehr als drei Monate nach der schweren Verletzung am Wadenbeinköpfchen. Ob das reicht?

    Nagelsmann fehlt noch die Souveränität der großen Bayern-Trainer

    Auch wenn Julian Nagelsmann die Souveränität noch abgeht, die große Bayern-Trainer in der Vergangenheit ausgezeichnet hatte, weiß er genau, was in München zählt: "Die Formel bei Bayern ist so einfach wie komplex: Wenn du gewinnst, ist Ruhe. Wenn du nicht gewinnst, ist keine Ruhe. Also sollten wir gewinnen gegen Union Berlin."

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