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FC Bayern: Nagelsmann verärgert über Freiburg-Einspruch: "Hätte es nicht gemacht"

FC Bayern

Nagelsmann verärgert über Freiburg-Einspruch: "Hätte es nicht gemacht"

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    Zeigte sich verärgert über dein Einspruch des SC Freiburg: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.
    Zeigte sich verärgert über dein Einspruch des SC Freiburg: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Generell, so betonen sowohl Julian Nagelsmann als auch Christian Streich, halten der Trainer des FC Bayern und sein Gegenüber beim SC Freiburg große Stücke aufeinander. Zu hören gab es das zuletzt vor dem Aufeinandertreffen der beiden Teams am Wochenende. Aktuell dürfte zwar nicht die grundsätzliche Wertschätzung, wohl aber das Klima zwischen den beiden Übungsleitern eine Delle erhalten haben. Deutlich machte das Nagelsmann auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Villarreal (Mittwoch, 21 Uhr/DAZN) im Viertelfinale der Champions League. Tags zuvor war bekannt geworden, dass Freiburg wegen des Wechselfehlers der Münchner Einspruch gegen deren 4:1-Sieg einlegen wird. Eine Entscheidung, die der sichtlich verärgerte Nagelsmann "nicht verstehen" könne.

    Die Argumentation der Badener, wobei man seinen Mitgliedern zu Rechenschaft verpflichtet sei, sei für ihn kein Argument: "Ich weiß nicht, ob du dir auf die Schulter klopfen kannst, solltest du international spielen aufgrund von drei Punkten, die du sportlich de facto nicht gewonnen hast. Ich wäre da nicht so glücklich." Beim Stand von 3:1 für den FC Bayern in der 85. Minute beim SC Freiburg hätte eigentlich Kingsley Coman ausgewechselt werden müssen. Weil Bayerns Teammanagerin Kathleen Krüger aber dessen alte Nummer auf der Wechseltafel angezeigt hatte, fühlte sich der Franzose nicht angesprochen und Bayern spielte 18 Sekunden lang mit zwölf Mann.

    Spielentscheidendes ist in dieser Zeit nicht passiert, betonte auch Nagelsmann: "Freiburg hätte in den 18 Sekunden jetzt nicht zwei Tore gemacht oder vielleicht auch eines. Ich persönlich hätte es nicht gemacht, weil ich finde, dass du den Fehler eines Dritten ausnutzt, um vielleicht zu Punkten zu kommen, weil der Druck der Fans oder der Sponsoren so groß wird." Laut der Stellungnahme des SC Freiburg soll das DFB-Sportgericht hinsichtlich einer Grundsatzentscheidung einschreiten. Ein Wiederholungsspiel oder ein SC-Sieg am Grünen Tisch gelten jedoch als unwahrscheinlich. Deutlich entspannter als sein Trainer gab sich wohl auch deswegen Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn. Auf Anfrage der dpa sagte der Ex-Nationalkeeper: "Wir sind nicht überrascht, dass der SC Freiburg Einspruch eingelegt hat. Die Angelegenheit liegt nun in den Händen der Sportgerichtsbarkeit, der wir voll vertrauen."

    Ohnehin soll die Konzentration des FC Bayern in diesen Tagen der Königsklasse und dem FC Villarreal gelten. Die Spanier galten im Vorfeld als der vermeintlich leichteste Viertelfinalgegner. Den Fehler, die von Titelhamster Unai Emery trainierte Mannschaft zu unterschätzen, haben aber schon andere gemacht. Juventus Turin scheiterte im Achtelfinale am "Gelben U-Boot", wie die Spanier wegen ihrer durchweg gelben Spielkleidung genannt werden. Emery, der schon in Sevilla und Paris Titel sammelte und in dieser Hinsicht einer der erfolgreichsten Trainer der vergangenen Jahre ist, habe Villarreal zu einem unangenehmen Gegner geformt, so Nagelsmann: "Sie verteidigen tief und versuchen, so den Rhythmus des Gegners zu brechen."

    Alphonso Davies steht vor seinem Comeback beim FC Bayern München.
    Alphonso Davies steht vor seinem Comeback beim FC Bayern München. Foto: Tom Weller, dpa

    Alphonso Davies steht vor seinem Comeback beim FC Bayern

    Einer, der nun wieder mithelfen kann, den bajuwarischen Spieltakt zu prägen, ist der Kanadier Alphonso Davies. Nach seiner Mitte Januar erlittenen Herzmuskelentzündung steht der Außenspieler wieder zur Verfügung. Der 21-Jährige wurde am Dienstag zudem als erster Kanadier zum besten Spieler des nordamerikanischen Fußballverbandes Concacaf gewählt. Dass Kanada erstmals seit 1986 wieder an einer Weltmeisterschaft teilnimmt, liegt auch an Davies, dem in der Qualifikation fünf Tore und acht Vorlagen in 13 Spielen gelangen. Ihn von Beginn an spielen zu lassen, sei "eine Idee", so Nagelsmann.

    Allgemein werde es gegen Villarreal wohl keine großen Änderungen in der Startelf geben, schließlich konnten die Bayern-Profis relativ luxuriöse vier Tage seit dem Freiburg-Spiel nutzen, um zu regenerieren. Am nächsten Bundesligaspieltag gegen den FCA werde das anders aussehen. "Wir werden gegen Augsburg etwas mehr rotieren."

    Fällt wohl mehrere Wochen aus: Bayerns Corentin Tolisso.
    Fällt wohl mehrere Wochen aus: Bayerns Corentin Tolisso. Foto: Sven Hoppe/dpa/Archiv

    Corentin Tolisso ist erneut verletzt und "am Boden zerstört"

    Verzichten muss der FC Bayern hingegen erneut auf Corentin Tolisso. Der Franzose zog sich wieder einmal einen Muskelfaserriss zu und war einer jener Spieler, die gegen Freiburg in Minute 85 den Platz verlassen mussten. Besonders bitter: Tolisso, der ohnehin immer wieder von Verletzungen heimgesucht wird, war erst nach einer Stunde Spielzeit überhaupt eingewechselt worden. Es ist nur in dieser Saison die vierte Verletzung des Weltmeisters von 2018, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. Tolisso sei angesichts dieser Misere "am Boden zerstört", verriet Nagelsmann. "Er ist fertig mit der Welt, das ist auch verständlich, aus sportlicher Sicht." Aktuell halte sich Tolisso in seiner Heimat Frankreich auf "und versucht, da ein bisschen auf andere Gedanken zu kommen, um neue Kraft und neuen Mut zu schöpfen".

    Ob der FC Bayern das Arbeitspapier des Profis verlängert, für den er im Sommer 2017 noch die damalige Rekordablöse von 41,5 Millionen Euro zahlte, ist unsicher. Dass Tolisso in den verbleibenden Partien noch viele sportliche Argumente liefert, scheint unwahrscheinlich.

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