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FC Bayern: Münchner gehen mit Rückenwind in den Saisonendspurt

FC Bayern

Münchner gehen mit Rückenwind in den Saisonendspurt

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    Bayern-Trainer Julian Nagelsmann sieht seine Mannschaft im Viertelfinale in der Favoritenrolle.
    Bayern-Trainer Julian Nagelsmann sieht seine Mannschaft im Viertelfinale in der Favoritenrolle. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Die Bedeutung erschließt sich nicht immer auf den ersten Blick. Als Günter Schabowski am 9. November 1989 irgendwas von wegen "Nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich" stammelte, war beispielsweise nicht sofort klar, dass der SED-Mann damit die Mauer zwischen Ost- und West-Berlin einreißen würde. Nun sind die Auswirkungen eines Heimspiels des FC Bayern gegen Union Berlin freilich nicht in Gänze mit den Folgen der Maueröffnung zu vergleichen.

    Und doch kommt der Spielplan der Münchner verhältnismäßig harmlos daher, ist allerdings gleichbedeutend mit dem Start der entscheidenden Wochen. So losten die Uefa-Granden den Münchnern etwa den spanischen Tabellensiebten Villarreal zu. Klingt eher nach Gruppenphase Europa League, denn nach Viertelfinale der Champions League, in dem die Spanier tatsächlich auf den FC Bayern treffen.

    Erst im Halbfinale würde dann ein herausragender Gegner auf den FC Bayern warten

    Villarreal und Union Berlin: Klingt harmlos und bestimmt doch möglicherweise zu großen Teilen die Sichtweise auf die erste Saison unter Trainer Julian Nagelsmann. Sollten die Bayern ins Halbfinale der Champions League einziehen, darf die erste Spielzeit international als gelungen gelten, auch wenn die Gegner in der K.o.-Phase nicht den höchsten Qualitätsansprüchen genügen. "In allererster Linie sollten wir den Anspruch haben, weiterzukommen. Vom Namen her hätte es härtere Lose werden können", schätzt Nagelsmann die Situation wohl realistisch ein. Allerdings haben die Münchner auch schon in der Gruppenphase bewiesen, dass sie mit dem FC Barcelona und Benfica Lissabon eben auch jene namhafteren Teams filettieren können. Im Halbfinale würde dann wohl mit dem FC Liverpool (der im Viertelfinale auf Lissabon trifft) eine Mannschaft warten, die unverdächtig des bajuwarischen Losglücks ist.

    Ehe es aber Anfang April nach Spanien geht, stehen in heimischen Gefilden Hausaufgaben an. Weil vom einst stattlichen Neun-Punkte-Vorsprung auf den Tabellenzweiten nur noch vier übrig geblieben sind, kommt der Partie gegen Union Berlin am Samstag (18.30 Uhr, Sky) eine Bedeutung zu, die vor wenigen Wochen noch nicht abzusehen war. Nagelsmann meint sogar, den Atem der Dortmunder "mehr als die letzten fünf Wochen" zu spüren. Größtenteils liegt das daran, dass sein Team sowohl gegen Hoffenheim wie auch gegen Leverkusen beste Chancen ausließ, während die Dortmunder schnöde Siege gegen Bielefeld und Mainz feierten.

    Beim FC Bayern kehrt Leon Goretzka zurück

    Immerhin aber scheinen die Münchner pünktlich zum Endspurt ihr bestes Personal aufbieten zu können. Gegen Union fallen zwar noch Niklas Süle (Muskelfaserriss) und Benjamin Pavard (Corona) aus, dafür kehrt Leon Goretzka nach drei Monaten und überstandenen Knieproblemen zurück in den Kader. Er werde zwar "im Normalfall keine Alternative sein", so Nagelsmann, allerdings habe er "gerne seine Energie auf der Bank dabei". Da auch Corentin Tolisso wieder einsatzbereit ist, gibt es demnächst im zentralen Mittelfeld wohl erstmals in dieser Saison einen richtigen Konkurrenzkampf. In der Defensive fällt der vorerst aus, Nagelsmann aber war froh, dass sich Süle seine Verletzung zu einem verhältnismäßig günstigen Zeitpunkt zugezogen hat. Er sollte nach der Länderspielpause wieder ebenso einsatzbereit sein wie auch Pavard. Zum Champions-League-Rückspiel schließlich erwartet Nagelsmann auch noch Alphonso Davies zurück, der derzeit noch wegen den Folgen einer Herzbeutelentzündung pausieren muss, aber sukzessive die Belastung steigern darf.

    Gegen Berlin aber werden voraussichtlich noch Tanguy Nianzou und Dayot Upamecano und Lucas Hernandez eine rein französische Abwehr bilden. Da ja funktionierende Defensiven gemeinhin als titelentscheidend gelten, dürfte ihr eine besondere Bedeutung bekommen. „Es ist ein sehr wichtiges Spiel für uns nach den beiden Dortmunder Siegen“, so Nagelsmann. Auch, wenn es auf den ersten Blick gar nicht so wirkt.

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