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FC Bayern München: Tuchel stützt Führungsebene um Kahn: "Sachlich und zielorientiert"

FC Bayern München

Tuchel stützt Führungsebene um Kahn: "Sachlich und zielorientiert"

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    Bayern-Trainer Thomas Tuchel springt dem kritisierten Vorstandschef Oliver Kahn zur Seite.
    Bayern-Trainer Thomas Tuchel springt dem kritisierten Vorstandschef Oliver Kahn zur Seite. Foto: Lennart Preiss, Witters

    Die gute Nachricht für den FC Bayern und seine Fans: Das Meisterrennen in der Bundesliga ist entschieden. So hat es der Landesvater Bayerns, Ministerpräsident Markus Söder, bestimmt. Am Rande des Tennisturniers BMW Open in München teilte der Nürnberg-Fan der Weltöffentlichkeit sein Urteil mit. Meister wird demnach der

    Denn vor dem Spiel des FC Bayern bei Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) wird alles hinterfragt, was in den Wochen zuvor noch internationale Klasse zu besitzen schien. Von der ineffizienten Offensive über die fehleranfällige Defensive gibt es wenig, was nicht beäugt wird. Auf einmal scheint selbst die vor dessen Verpflichtung bekannte Körpergröße von Torwart Yann Sommer von 1,83 Meter ein Problem zu sein. Die Kritik am Führungsduo, Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic, wächst. Dass über eine Ablösung von Kahn diskutiert worden sei, bestritt Präsident Herbert Hainer zwar.

    Bayerns Vorstandschef Kahn: "Es geht immer um den FC Bayern"

    Die sportliche Bilanz des FC Bayern mit seinem ehemaligen Torwart an der Spitze ist aber tatsächlich ausbaufähig: Seit der Übernahme der Geschäfte von Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge im Sommer 2021 war zweimal früh im Pokal Schluss, zweimal kam das Aus im Viertelfinale der Champions League. Bislang steht also "nur" ein Meistertitel zu Buche. Zu wenig für die Ansprüche der Bayern. Kahn selbst gab sich zuletzt kämpferisch, sagte gegenüber der Bild: "Ich verschwende im Moment nicht eine Sekunde daran, mir über meinen Vertrag Gedanken zu machen, es geht immer um den FC Bayern." Wichtig sei jetzt nur die Bundesliga.

    Sollte es am Ende auch nichts mit dem Meistertitel werden, dürften es wohl wirklich äußerst ungemütliche Zeiten für den FC Bayern und seine Chefetage werden. Ein echter Prüfstein in Richtung Meisterschale ist das Spiel beim FSV Mainz 05. Wie oft schon Bayern-Teams bei den Rheinhessen gestolpert sind, weiß nicht zuletzt der aktuelle Coach der Bayern. Thomas Tuchel stand von 2009 bis 2014 an der Seitenlinie der 05er und gewann in dieser Zeit drei Spiele gegen den Rekordmeister. Dass es gegen das drittbeste Team der Rückrunde auch diesmal nicht einfach wird, davon geht Tuchel aus: "Sie haben ihren eigenen Stil, ihre Ruhe gefunden, und das auf einem extrem hohen Level."

    Thomas Tuchel: "Wir dürfen uns nicht dafür schämen, dass es jetzt eng ist"

    Das Spiel in Mainz wird eine "brutal schwere Aufgabe". Das sagt zwar so gut wie jeder Bundesligatrainer auf der Spieltags-Pressekonferenz über den jeweiligen Gegner. Für Tuchel markiert der Auftritt am Samstag aber auch, die neue Situation anzunehmen, in der es "nur" noch um die deutsche Meisterschaft geht. Dieser Titel dürfe nicht gering geschätzt werden: "Ich habe es in Paris erlebt, wie schade es ist, wenn der Meistertitel als selbstverständlich angesehen wird." Nun gehe es darum, Lust auf die aktuelle Situation zu verspüren und mit aller Macht dieses letzte Ziel zu erreichen: "Wir dürfen uns nicht dafür schämen, dass es jetzt eng ist und dass wir vielleicht mal einen knappen Sieg mit nach Hause nehmen."

    Die fundamentale Kritik nach dem Königsklassen-Aus kann Tuchel ohnehin nicht verstehen: "Ich halte es für unangebracht, ein Ausscheiden im Viertelfinale der Champions League pauschal als Krise anzusehen, in der alles hinterfragt werden muss." Manchester City sei die aktuell wohl formstärkste Mannschaft Europas, ein Aus keine Schande. Ein generelles, zentrales Problem könne er innerhalb des Klubs nicht erkennen – weder innerhalb des Kaders noch in der Führungsebene. Kahn und Salihamidzic hätten den Verein als Spieler geprägt und hätten auch jetzt den Siegeswillen in sich. "Meine Zusammenarbeit mit Brazzo und Olli ist ruhig und ist zielorientiert."

    So zielorientiert, dass die Bayern Tuchel nun einen sehnlichen Wunsch erfüllten. Anthony Barry, mit dem er bereits beim FC Chelsea zusammenarbeitete, wird künftig als Co-Trainer des FC Bayern arbeiten. Tuchel hatte den 36-jährigen Engländer bereits bei seiner Vorstellung Ende März als Wunschpersonalie bezeichnet: "Wir haben lange um ihn gekämpft und gewartet und wollten ihn unbedingt haben."

    Barry bringe ein herausragendes Gesamtpaket aus Persönlichkeit, Kompetenz und Hingabe zum Beruf mit, betonte Tuchel und fügte scherzhaft hinzu: "Endlich ist ein guter Trainer da." Übrigens: Sollte das Trainerteam des FC Bayern doch mal einen Rat brauchen, stünde wohl auch Markus Söder zur Stelle. Einen ersten Hinweis gab es von ihm schon jetzt, sozusagen präventiv: "Weniger Frisur, weniger Fashion, weniger Drumherum. Mehr: 'Geht raus und spielt Fußball!'" So sei es.

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