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FC Bayern: Spektakuläres aus München: Bayern und Leverkusen spielen 2:2

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Spektakuläres aus München: Bayern und Leverkusen spielen 2:2

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    Rein ins Glück: Exequiel Palacios (links) traf für Leverkusen zum späten 2:2.
    Rein ins Glück: Exequiel Palacios (links) traf für Leverkusen zum späten 2:2. Foto: Leonie Horky, Witters

    Eines der vielen ungeschriebenen Gesetze beim FC Bayern lautet: Während das Oktoberfest läuft, ist der Rekordmeister unschlagbar. Ein anderes lautet: Leverkusen hat noch immer gegen den FCB versagt, wenn es drauf angekommen ist. Beide Gesetze wurden am Wiesn-Vorabend nur teilweise bestätigt: Nach dem spektakulären 2:2 mit zwei Toren in der Schlussphase ist Bayern zwar weiter ohne Niederlage, bleibt aber in der Tabelle hinter Bayer.

    Bayern-Trainer Thomas Tuchel konnte Jamal Musiala wieder begrüßen. Der 20-Jährige hatte zuvor zwei Ligaspiele für die Münchner ebenso verpasst wie die jüngsten Länderspieler. Ein Thema für die Startelf war der Nationalspieler aber noch nicht, so Tuchel: "Er kommt von der Bank und spielt maximal eine Halbzeit." Joshua Kimmich hatte seine muskulären Probleme hingegen überstanden und war wieder im defensiven Mittelfeld der Münchner zu finden und bildete mit Leon Goretza wieder die Schaltzentrale. Konrad Laimer verteidigte rechts in der Viererkette, dafür wechselte Mazraoui auf die Bank. Gnabry ersetzte Coman, der mit muskulären Problemen von der Länderspielreise gekommen war. Bayern begann druckvoll, setzte den Tabellenführer aus Leverkusen unter Druck – und ging in Führung. Nach einer Ecke von Leroy Sané verlängerte Tapsoba den Ball in den Strafraum, anstatt ihn zu klären. Am langen Pfosten wartete Harry Kane und köpfte zum 1:0 ein (7.). Vier Tore in den ersten vier FCB-Spielen – das war zuletzt 2007 Miroslav Klose als Neuzugang gelungen.

    Der Preis für das schönste Tor der Partie geht nach Leverkusen: Hier erzielt Alejandro Grimaldo den Ausgleich zum 1:1.
    Der Preis für das schönste Tor der Partie geht nach Leverkusen: Hier erzielt Alejandro Grimaldo den Ausgleich zum 1:1. Foto: Leonie Horky, Witters

    Ein Tor des Monats führte zum 1:1 von Leverkusen

    Doch damit gab sich Bayern nicht zufrieden. Sané hatte kurze Zeit später von der Strafraumkante eine gute Schussposition, verzog aber (11.). Bayern lief Leverkusen hoch an, setzte die Bayer-Elf damit sichtlich unter Druck. Deren Trainer Xabi Alonso gestikulierte viel, stand fast auf dem Feld und versuchtes sein Team neu zu orden. "Wenn wir unser bestes Niveau erreichen, haben wir eine gute Chance", hatte der Spanier vor der Partie noch gesagt. Davon war Bayern zu Beginn weit entfernt.

    Ermeut war es eine Standardsituation, die das nächste Tor besorgte: Thomas Müller traf Alejandro Grimaldo kurz außerhalb des Strafraums mit einem hohen Bein. Der Neuzugang von Benfica Lissabon übernahm den Freistoß aus zentraler Position – und versenkte den Ball mit einem strammen Schuss über die Mauer, unhaltbar für Sven Ulreich. Ein Treffer der Marke "Tor des Monats" (24.). Tuchel beschwerte sich über den Freistoßpfiff derart, dass er per gelber Karte verwarnt wurde.

    Es war ein Tor, das die Lebensgeister ins bis dahin dröge Bayern-Spiel brachte. Victor Boniface tanzte Upamecano aus, zwang Ulreich zur Fußabwehr (31.), hatte kurz darauf die große Chance nach einem Wirtz-Pass (32.). Wieder eine Minute später hatte der Nigerianer den Ball sogar im Tor untergebracht, stand aber im Abseits. Nach einem Kimmich-Freistoß zeigte die Gäste-Defensive aber wieder ihre Anfälligkeit: Zuerst Müller, dann Gnabry hatten die große Chance, scheiterten aber an Lukas Hradecky (35.). Chancen gab es nun fast im Minutentakt, Goretzka etwa scheiterte mit seinem Kopfball aber an Hradecky (44.). Gnabrys Versuch landete knapp neben dem Pfosten (45.). Die Halbzeitbilanz sprach Bände: Nach Torschüssen stand es zwölf zu sechs für die Bayern.

    In der Schlussphase wog das Spiel hin und her

    Und spektakulär ging es zununächst auch weiter: Zuerst wäre Boniface fast ein Tor von der Mittellinie gelungen, als Ulreich zu weit vor dem Kasten stand, (52.), dann scheiterte Kane freistehend an Hradecky (57.). Tuchel brachte Mazrauoi für Kimmich und Musiala für Müller, der starke Laimer wechselte dafür auf seine Lieblingsposition ins defensive Mittelfeld. Kimmich schien mit seiner Herausnahme nicht gänzlich einverstanden zu sein. Das Spiel verflachte nun etwas, beide Teams gingen sichtlich deutlich weniger Risiko als noch im ersten Durchgang. Gefährlich blieb es dennoch, was beide Angriffsreihen anstellten: Florian Wirtz traf nach einem Solo nur den Pfosten des FCB-Tores (78.).

    Pfiffe gab es danach in Arena, als Schiedsrichter Daniel Schlager den Bayern zurecht einen Elfmeter verweigerte (Tapsoba an Musiala, 79.). Tel kam für Kane – und brachte beinahe den späten Sieg. Der Franzose, setzte sich im Dribbling durch, legte den Ball auf Goretzka – und der schob zum 2:1 ein (87.). Als jeder schon mit einem Sieg der Bayern rechnete, drückte Alphonso Davies im Strafraum Jonas Hofmann zu Boden. Den zumindest fragwürdigen Elfmeter verwandelte Exequiel Palacios (90.+4) zum späten Ausgleich. Es passte zu diesem irren Spiel, dass Upamecano sogar noch das vermeintliche 3:2 erzielte (90.+8), aber dabei im Abseits stand. Nach Abpfiff sah Tuchels Co-Trainer Zsolt Löw noch Rot. Dann war Schluss.

    Ärger gab es aber auch nach Schlusspfiff über den Elfmeter. Thomas Müller sprach von einem "sehr soften" Elfmeter, der in England "nie gepfiffen" worden wäre. Schiedsrichter Schlager sprach davon, dass er einen eindeutigen Treffer am Fuß erkannte und deswegen auf Elfmeter gepfiffen hatte.

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