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FC Bayern München: "Positive Hektik": Wie sich FCB-Trainer Nagelsmann auf den FCA einstellt

FC Bayern München

"Positive Hektik": Wie sich FCB-Trainer Nagelsmann auf den FCA einstellt

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    Augsburg gegen die Bayern - die letzte Auflage in der Bundesliga gewann der FCA dank eines Tors von Mergim Berisha.
    Augsburg gegen die Bayern - die letzte Auflage in der Bundesliga gewann der FCA dank eines Tors von Mergim Berisha. Foto: Ulrich Wagner

    Am Anfang stand der Franz. Und das Wort des Franz, der auf den Nachnamen Beckenbauer hört. Der hatte zum Bundesliga-Aufstieg des FC Augsburg im Sommer 2011 gefranzelt, dass das seinem FC Bayern nur recht sein kann, denn: "Wir freuen uns auf Augsburg. Das sind sichere sechs Punkte für uns." Klassischer Beckenbauer. Fast zwölf Jahre sind seitdem vergangen und vieles ist zwar seither gleich geblieben, manches hat sich aber auch gewandelt. Den

    Doch dass ein Spiel gegen den FCA als sichere drei Punkte einzupreisen ist – diese Einschätzung dürften wohl nur wenige an der Säbener Straße teilen. Wenn die beiden Mannschaften am Samstag (15.30 Uhr/Sky) aufeinandertreffen, wird vielen Bayern-Spielern die 0:1Niederlage in der Hinrunde noch allzu präsent sein. Enrico Maaßen war sich sicher: "Wir haben gezeigt, dass wir sie schlagen können. Das ist auch bei den Bayern im Kopf." Die Pleite tat den Bayern damals weh, markierte den Höhepunkt einer Ergebniskrise.

    Die FCA-Bilanz von Julian Nagelsmann als Bayern-Trainer liest sich insgesamt recht überschaubar: In fünf Spielen gab es zwei Niederlagen für die Münchner. Warum das so ist? Kann Nagelsmann auch nicht so recht sagen und sagt mit Blick auf das 0:1 aus dem September: "Letztes Jahr waren wir nicht gut. Wir hatten über weite Strecken nicht die maximale Spannung und waren nicht gut vorbereitet."

    Einen speziellen Grund für seine Augsburg-Schwäche gebe es nicht, auch wenn Nagelsmann zugibt, dass der Spielstil des FC Augsburg den Bayern nicht zu liegen scheint: "Wir haben sowohl im Pokal als auch im Hinspiel mit der Augsburger Art Probleme gehabt." Nun gehe es darum, nach dem Highlight gegen Paris St.-Germain am Mittwoch wieder in den Bundesliga-Alltag zu kommen. Und ja, in gewisser Weise wird sich der große FC Bayern tatsächlich an diesem Verein aus der Nachbarstadt orientieren: "Wir werden unseren Spielstil etwas anpassen an die in positivem Sinn gemeinte Hektik, die Augsburg ins Spiel bringt. Sie haben sich eine Woche vorbereiten können, sind erholt."

    Der Ausfall von Eric Maxim Choupo Moting ist schmerzhaft für den FC Bayern

    Einer, der Nagelsmann beim Eindämmen dieser Hektik nicht helfen können wird, ist Eric Maxim Choupo-Moting. Der bald 34-Jährige erlebt bei den Bayern einen Goldenen Karriereherbst, traf in den vergangenen fünf Spielen jeweils einmal – darunter fiel die nicht unwichtige Führung gegen Paris am Mittwoch – und kommt in 26 Pflichtspielen auf 17 Treffer und vier Vorlagen. Unter anderem war "Choupo" beim 5:2-Sieg des FCB im Pokalspiel gegen Augsburg der entscheidende Mann mit zwei Toren und einer Vorlage. Dass es diesmal wieder so kommen könnte, scheitert am maladen Rücken des Deutsch-Kameruners. Damit nicht genug: Auch Leon Goretzka, Matthijs de Ligt, Thomas Müller und Kingsley Coman sind angeschlagen. "Wir werden paar Wechsel machen müssen, weil nicht alle bei hundert Prozent sind", so Nagelsmann.

    Nahezu eine Startelf-Garantie gab es für Benjamin Pavard, den Portugiesen Joao Cancelo, dessen Offensivdrang gegen Paris wohl als etwas zu risikoreich eingeschätzt wurde, sowie für Leroy Sané. Der musste nach seinem Zuspätkommen zum Training am Freitag etwas in die Mannschaftskasse berappen, soll aber gegen den FCA Werbung in eigener Sache betreiben. Ein Vorhaben, das ihm nach seiner Einwechslung gegen Paris nur bedingt gelang. Sané, der wie Serge Gnabry wegen seiner oftmals lustlos wirkenden Körpersprache in der Kritik steht, erhielt Unterstützung von seinem Trainer: "Er gehört zu den besten Spielern Europas, wir brauchen ihn. Gleiches gilt für Serge auch, nicht jeder Spieler ist identisch. Sie dürfen sich nicht zu sehr treiben lassen von negativen Stimmen."

    Mergim Berisha schoss im Hinspiel das 1:0 für den FC Augsburg gegen den FC Bayern. Bereits mit RB Salzburg hatte er doppelt gegen die Münchner getroffen.
    Mergim Berisha schoss im Hinspiel das 1:0 für den FC Augsburg gegen den FC Bayern. Bereits mit RB Salzburg hatte er doppelt gegen die Münchner getroffen. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Drei Spiele, drei Tore: Mergim Berisha ist ein Experte für den FC Bayern

    Stichwort Körpersprache: Dass der für seine körperliche Spielweise bekannte FCA gegen die Bayern den Infight suchen wird, dürfte einer der Ansätze von Nagelsmanns Gegenüber Enrico Maaßen sein, der in Hinblick auf das Defensivverhalten von Messi und Co. am Mittwoch betonte: "Man muss mit allen Spielern gegen den Ball arbeiten, damit man gegen Bayern etwas holen kann." Auf gewisse Weise will der FC Augsburg also Dinge besser machen als das mit unbegrenzten Mitteln zusammengestellte Starensemble aus Paris – und hat im Gegensatz zu PSG in dieser Saison auch schon mal gegen die Münchner gewonnen. Passend dazu: Mit Stürmer Mergim Berisha hat sich ein ausgewiesener Bayern-Experte wieder fit gemeldet, der 24-Jährige traf in bislang drei Spielen dreimal gegen den FCB, darunter eben bei jenem oft zitierten 1:0 im Hinspiel.

    Ein bisschen Respekt sollte also schon da sein beim Verein aus der Landeshauptstadt. Dass man sich mittlerweile auch der Expertise ehemaliger FCA-Angestellter bedient, zeigt eine Meldung vom Freitagnachmittag: Halil Altintop, ehemaliger Mittelfeldspieler des FC Augsburg und seit 2020 Mitglied im Nachwuchstrainerteam der Bayern, wurde zum neuen Sportlichen Leiter am FC Bayern Campus ernannt und soll nun federführend dabei helfen, die Talente aus dem millionenschweren Campus ins Profiteam integrieren.

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