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FC Bayern: Nur Meister: Nun wird es ungemütlich beim FC Bayern

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Nur Meister: Nun wird es ungemütlich beim FC Bayern

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    Bayern-Trainer Julian Nagelsmann wirkte nach dem Aus in der Champions League geknickt.
    Bayern-Trainer Julian Nagelsmann wirkte nach dem Aus in der Champions League geknickt. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Als Spieler und Trainer des FC Villarreal ihr Weiterkommen vor ihren Fans feierten, waren die Spieler des FC Bayern schon im Bauch der Allianz Arena verschwunden. Die Stadionregie in der Münchner Arena fand die passende musikalische Untermalung für die Situation, in der sich der 1:1 im Rückspiel gegen Villreal zu verdauen. Um weitere Titel außer dem in der Bundesliga geht es nicht mehr.

    Letztlich dürften dann viele an der Säbener Straße froh sein, wenn Mitte Mai Schluss ist mit dieser Spielzeit, die für den FC Bayern "nur" mit der Meisterschaft zu Ende gehen wird. Mehr nicht. Dass das zu wenig ist für die Ansprüche des Vereins, hatte Trainer Julian Nagelsmann vor der Partie selbst zugegeben: "Das Halbfinale ist für den FC Bayern immer das Minimalziel." Nun ist wie schon im Vorjahr im Viertelfinale Schluss. Damals aber gegen das ebenbürtige Paris St. Germain und ohne den verletzten Lewandowski. Heute gegen den FC Villarreal, das sich aller Voraussicht nach über das Ligageschäft in Spanien nicht für den Europacup qualifizieren wird.

    Seine erste Saison als Bayern-Trainer wird für Nagelsmann einen Makel haben

    Im Pokal früh raus, in der Champions League im Viertelfinale raus, die Meisterschaft ist angesichts von neun Punkten und einem dauerschwächelnden Zweiten aus Dortmund zwar noch nicht rechnerisch, aber doch faktisch entschieden. Für Julian Nagelsmann wird es der erste Meistertitel seiner Karriere sein - und dennoch sind Zweifel angebracht, ob er diesen Titel genießen kann. Auf die Frage, ob er nun Angst habe vor dem, was medial und intern auf ihn zukomme, sagte Nagelsmann: "Wenn man ausscheidet, dann ist das so. Aber Angst habe ich nicht, da gibt es Schlimmeres."

    Denn seine Premierensaison beim FC Bayern wird bestenfalls als ok gewertet werden - mehr nicht. Der Gewinn der nationalen Liga gehört zum Grundanspruch des FCB. Und dass der Klub tatsächlich gegen den Underdog, den Siebten der spanischen Liga, ausscheiden würde, hätte wohl niemand für möglich gehalten. Thomas Müller, der sonst nie um eine Erklärung verlegen ist, sagte am Mikro von Prime Videosichtlich frustriert: "Es ist extrem bitter, dass wir trotz dieser Leistung ein Gegentor kassieren. Die Niederlage heute zu akzeptieren … weiß ich auch nicht genau, was ich sagen soll."

    Der FC Bayern hatte die Spielkontrolle, biss sich an Villarreal die Zähne aus

    Tatsächlich hatte der FC Bayern die Partie unter Kontrolle, sammelte bis zum Abpfiff fast 70 Prozent Ballbesitz. Die Spielkontrolle lag nahezu über 90 Minuten beim deutschen Klub. Bezeichnend war aber die erste Halbzeit: Trotz permanenten Ballbesitzes kamen die Bayern kaum gegen das Defensivbollwerk von Villarreal an. Die großen Chancen kamen zwar nach der Pause, bis auf den Treffer von Lewandowski (52.) sprang nichts Zählbares heraus. Der Ausgleich des eingewechselten Nigerianers Samu Chukwueze traf die Bayern dann mitten ins Herz. In Spanien mit dem 0:1 gut bedient, in München nur 1:1 - nimmt man beide Partien als Maßstab, wird der FC Bayern seinem Antritt als internationales Spitzenteam nicht gerecht.

    Julian Nagelsmann bezeichnete auf der Pressekonferenz das Ausscheiden gegen die Spanier zwar nicht als bitterste Niederlage seiner bisherigen Trainerkarriere, doch "in den Top drei kommt sie vor". Nagelsmann wirkte auf der Pressekonferenz geknickt und wortkarg. Für den FC Bayern ist das Ausscheiden sportlich eine große Enttäuschung, finanziell in Zeiten von Corona-Einbußen ein millionenschwerer Rückschlag. In den kommenden Wochen könnte es ungemütlich werden beim FC Bayern - vor allem dann, wenn die Diskussion um die auslaufenden Verträge von Lewandowski, Neuer und Müller das ohnehin sportlich überschaubar spannende Geschehen noch weiter überlagert.

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