An das Hinspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern hat Yann Sommer noch beste Erinnerungen: 19 Paraden zeigte er beim 1:1 und damit so viele wie noch kein Torwart seit Beginn der Datenerfassung. Von Thomas Müller gab es damals ein großes Kompliment: "Er war immer da, hat nichts klatschen lassen - und war auch bei den großen Dingern war er immer zur Stelle." Das Problem aus Münchner Sicht: Sommer stand damals noch im Kasten der Gladbacher – und trug dazu bei, dass die Negativ-Serie von Julian Nagelsmann gegen die Mannschaft vom Niederrhein weiterging. Seit er Trainer des FC Bayern ist, konnte er noch kein Spiel gegen Gladbach gewinnen. In vier Spielen gab es je zwei Remis und Niederlagen. Die bitterste Pleite musste Nagelsmann Corona-bedingt von der eigenen Couch ansehen: Mit 0:5 ging der FCB im Oktober 2021 im Pokal unter.
Wenn beide Teams am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, Sky) aufeinander treffen, darf der mittlerweile zum FC Bayern gewechselte Sommer gerne wieder ein starkes Spiel machen. So wie in Paris unter der Woche zum Beispiel, als er einer der Faktoren dafür war, das knappe 1:0 über die Zeit zu bringen. Lob gab‘s deswegen auch von Trainer Julian Nagelsmann vor dem Wiedersehen des Keepers mit dessen ehemaligen Klub: "Er war in Paris extrem gefordert, hat da sehr gut gehalten. Er fügt sich gut ein, auch mit dem Ball." In der Liga waren "die Tore, die er bekommen hat, nicht ganz leicht".
Nagelsmann über Sommer: "Er ist jetzt auch keine 18 mehr"
Das Spiel in Gladbach sei für Sommer natürlich etwas Besonderes, zumal er vor der Partie verabschiedet werde – Gedanken müsse man sich deswegen nicht machen: "Er ist jetzt auch keine 18 mehr." Dass er als Bayern-Coach gegen Gladbach bislang mit überschaubarem Erfolg um Punkte gespielt hat, sieht Nagelsmann entspannt: "Es gab keinen speziellen Grund dafür." Mal seien es einfach schlechte Spiele gewesen. Und im Hinspiel hingegen habe man so viele Chancen gehabt, dass sich keiner beschweren hätte dürfen, "wenn wir sechs Tore machen", so Nagelsmann. Der Spieler, der damals den Unterschied gemacht hatte, trägt ja aber bekanntlich mittlerweile ein Bayern-Trikot.
Auch so spricht vieles dafür, dass es nun mal endlich klappen soll mit einem Bayern-Sieg: Die Bayern reisen mit einer Serie von vier Pflichtspielerfolgen in Folge an, während bei Gladbach aktuell der Wurm drin ist: Gegen Hertha BSC gab es zuletzt eine 1:4-Klatsche, gegen Schalke kam der Klub nicht über ein 0:0 hinaus. Lediglich gegen das an diesem Tag desaströse Hoffenheim gab es einen Sieg. Fraglich ist noch der Einsatz von Kingsley Coman, der gegen Paris mit einer Muskelverletzung raus musste. Nagelsmann stellte aber bereits klar, dass Serge Gnabry mal wieder eine Chance von Beginn an erhalten wird.