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FC Bayern München: Nach dem Lazio-Sieg: Sind das schon wieder die alten Erfolgs-Bayern?

FC Bayern München

Nach dem Lazio-Sieg: Sind das schon wieder die alten Erfolgs-Bayern?

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    Sie sind wieder da: Thomas Müller und die Bayern zogen gegen Lazio Rom souverän ins Viertelfinale der Champions League ein.
    Sie sind wieder da: Thomas Müller und die Bayern zogen gegen Lazio Rom souverän ins Viertelfinale der Champions League ein. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Bevor Manuel Neuer nach Abpfiff die Fragen der Journalisten beantwortete, erinnerte er mit gespielter Strenge an die Etikette. "Erst mal – Glückwunsch an uns, oder?" sagte er, nachdem sich der Pulk um ihn versammelt hatte. Neuer löste die Situation mit einem Lächeln auf: "Das haben wir lange nicht mehr gehört." Tatsächlich war es schon eine Weile her, seit eine Münchner Mannschaft einen von Anfang bis Ende souveränen Sieg eingefahren hatte, noch dazu in einem so wichtigen Spiel wie gegen Lazio Rom. Der 3:0-Sieg im Achtelfinal-Rückspiel gegen die Italiener dürfte ein Abend nach dem Geschmack von Neuer gewesen sein: Neuer war wenig gefordert, nur fünf Versuche gaben die Italiener in Richtung seines Tores ab. Der einzig gefährliche, ein Kopfball von Ciro Immobile, klatsche ans Außennetz (37.). Neuer konnte von seinem Platz aus zusehen, wie Harry Kane per Doppelpack (38./66) und Thomas Müller (45.+1) den 3:0-Erfolg und damit den Einzug ins Viertelfinale der Champions League klarmachte.

    Auf wen der FC Bayern da trifft, wird am Freitag, 15. März ausgelost werden. Sehr wahrscheinlich wird dann ein besserer Gegner als die kriselnden Römer auf die Münchner warten. Die Bayern werden im Auswärtsspiel auf ihre Fans verzichten müssen – die Uefa hatte das Abbrennen von Pyrotechnik und das Werfen von Gegenständen im Hinspiel in Rom sanktioniert. Neuer ist es ganz in gewohnter und zuletzt verschüttet geglaubter Bayern-Manier recht egal, wer da kommt: "Unsere Gegner werden nach dieser dominanten Leistung viel Respekt haben." Diesmal sei es über 90 Minuten eine konstante Leistung und nicht wie so oft zuletzt ein Auf und Ab gewesen. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn es auch gegen Lazio eine Enttäuschung gegeben hätte. Präsident Herbert Hainer ließ anklingen, welch Horror-Vorstellung das für die sportliche Leitung gewesen wäre: "Wenn wir heute nicht weitergekommen wären, wäre ein mediales Gewitter über uns hereingebrochen. Dann hätten wir uns stärker hinterfragen müssen."

    Münchens Trainer Thomas Tuchel brach sich den Zeh.
    Münchens Trainer Thomas Tuchel brach sich den Zeh. Foto: Tom Weller, dpa

    Bayern-Trainer Thomas Tuchel trat gegen eine Tür und brach sich den Zeh

    Ob die Leistung gegen Lazio nun die Trendwende ist nach der Krise, die nach dem 0:3 in Leverkusen begann? Wenn es nach Harry Kane geht, sehr gerne: "Nächte wie diese können eine Saison verändern." Trainer Tuchel, dessen Stuhl bei einem Aus bedenklich gewackelt hätte, sagte mit Blick auf das 2:1 gegen Leipzig vor eineinhalb Wochen: "Das waren jetzt zwei gute Heimspiele nacheinander." Der Coach selbst dürfte den Abend trotzdem in schmerzhafter Erinnerung behalten: Mehr humpelnd als laufend war er am Dienstagabend in der Allianz Arena unterwegs. Die Auflösung lieferte er auf Nachfrage: Bei der Ansprache vor dem Spielbeginn habe er sich eine Verletzung am Fuß zugezogen. "Ich bin gegen eine Tür getreten, wahrscheinlich ist der Zeh gebrochen." Aus Angst, nachher nicht mehr in den Schuh hineinzukommen, ließ Tuchel ihn an und verfolgte den Großteil der Partie von der Bank aus. "Ich habe das Opfer gerne gebracht."

    Besonders viel Mitgefühl gab es von seinen Spielern dafür nicht. Thomas Müller sagte lachend: "Ein bisschen Schwund ist immer, Profisport ist immer auf Kante genäht. Nur mit Früchtetee machen wir’s nicht." Wertvoller als Genesungswünsche dürfte für Tuchel ohnehin der Kopfball sein, den Müller nahezu zum Pausenpfiff zum 2:0 in die Maschen gesetzt hatte. Dass Müller mit dem Kopf an die Vollspannhereingabe von Matthijs de Ligt rangegangen war, dürfte alleine schon Beweis für den Willen sein, der von der Bayern-Mannschaft immer wieder gefordert worden war. Müller scherzte bei der Schussflanke von "einer butterweichen Hereingabe", betonte aber auch die Bedeutung des Siegs für den Klub: "Das ist für den ganzen Verein enorm wichtig, nicht nur für uns Spieler, sondern auch für die Strahlkraft des Vereins." Zu dessen Selbstverständnis gehöre es eben, in der Königsklasse nicht schon im Achtelfinale rauszufliegen: "Wir sind und wir wollen weiter ein Topklub im europäischen Spitzenfußball sein. Und dafür musst du ins Viertelfinale, Richtung Halbfinale kommen."

    Steht vor einer Vertragsverlängerung beim FC Bayern: Mathys Tel.
    Steht vor einer Vertragsverlängerung beim FC Bayern: Mathys Tel. Foto: Tom Weller, dpa

    Mathys Tel hat seinen Vertrag beim FC Bayern verlängert

    Gute Nachrichten gab es für die Bayern auch am Tag nach dem Viertelfinal-Einzug: Mit Mathys Tel hat eines der größten Talente seinen Vertrag langfristig verlängert. Der 18-jährige Franzose verlängerte seinen bis 2027 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2029. Zuletzt war über den Abgang des Stürmers spekuliert worden. 

    Bayern München: Neuer - Kimmich, de Ligt, Dier, Guerreiro (78. Davies) - Pavlovic, Goretzka - L. Sané (89. Laimer), Müller (78. Tel), Musiala (90.+1 Gnabry) - Kane

    Lazio Rom: Provedel - Marusic, Gila, A. Romagnoli, Lu. Pellegrini - Guendouzi, Vecino (61. Cataldi), Alberto (80. Kamada) - Felipe Anderson (75. Pedro), Immobile (61. Castellanos), Zaccagni (61. Isaksen) 

    Tore: 1:0 Kane (39.), 2:0 Th. Müller (45.+2), 3:0 Kane (66.)

    Schiedsrichter: Vincic (Slowenien)

    Zuschauer: 75.000 (ausverkauft) 

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