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FC Bayern München: Martínez drängt sich auf

FC Bayern München

Martínez drängt sich auf

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    Bayern-Spieler Javier Martínez.
    Bayern-Spieler Javier Martínez. Foto: Marc Müller dpa

    Es wird noch einige Wochen dauern, ehe Mario Gomez die Folgen seiner Knieoperation überwunden hat und wieder für den FC Bayern spielen kann. Das macht aber nichts. Der 27-jährige Nationalstürmer kann sich Zeit lassen. Käme er jetzt zurück, säße er sowieso nur auf der Bank.

    Seinen Platz hat er fürs Erste an einen anderen Mario verloren. Mandzukic, der 13-Millionen-Mann aus Wolfsburg, hat beim Münchner 3:1 (2:0)-Sieg gegen den FSV Mainz seinen fünften Treffer im fünften Pflichtspiel für den Rekordmeister erzielt. Einen solchen Einstand hat noch kein Stürmer beim FC Bayern gefeiert. Im Sportjargon heißt es in einem solchen Fall: „Wir haben in dieser Saison mehr Breite in der Qualität“ (Manuel Neuer).

    Fehlen von Robben und Ribéry fällt nicht auf

    Deshalb fiel es auch nicht auf, dass die Münchner ohne die angeschlagenen Arjen Robben und Franck Ribéry spielten. Das Schweizer Kraftpaket Xherdan Shaqiri und der bärenstarke Thomas Müller ließen bei den 71 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena kein Verlangen nach den beiden Ausnahmespielern aufkommen. Anders als Robben und Ribéry, die gerne von der Außenlinie ins Zentrum ziehen, um dann selbst ihre Aktionen abzuschließen, schaufeln Shaqiri und Müller die Bälle in den Strafraum. Davon profitiert vor allem Mandzukic. Schon nach 90 Sekunden drückte der Kroate eine Müller-Vorlage zum 1:0 über die Torlinie.

    Von dem, was folgte „wollten wir nichts“, räumte Thomas Tuchel ein, der in den ersten 45 Minuten an seiner Truppe verzweifelte. Mainz, das von den letzten vier Begegnungen zwei gewonnen und nur eine verloren hatte, tat alles, um den Eindruck zu zerstreuen, Münchner Angstgegner zu sein. „Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und waren nicht aggressiv. Es war enttäuschend, wie die erste Halbzeit gelaufen ist“, sagte Adam Szalai geknickt.

    72 Prozent Ballbesitz für Bayern

    72 Prozent Ballbesitz für den FC Bayern belegen den optischen Eindruck, dass die Mainzer anfangs nur ein Warmspielgegner für den Münchner Start in die Champions League am Mittwoch gegen den FC Valencia waren. Weil Schweinsteiger, der einen deutlichen Formanstieg erkennen ließ, früh das 2:0 (13.) geköpft hatte, schien die Partie auf ein bayerisches Schützenfest hinauszulaufen. Schweinsteiger, bislang nicht als Kopfballungeheuer aufgefallen, profitierte vom Kopfballpendel, jenem Relikt aus der Steinzeit der Trainingslehre, das Jupp wieder ausgegraben hatte.

    Dass aus dem Münchner Torrausch doch nichts wurde, hatten die Bayern Dante zu verdanken, dessen ungestümes Einschreiten gegen Baumgartlinger zu einem Elfmeter führte, den der eingewechselte Szalai zum Anschlusstreffer verwandelte (59.). Tuchel hatte sich schon nach 37 Minuten zu einem Doppelwechsel entschlossen. Für Caligiuri und Risse waren Soto und Szalai gekommen. Auf der Bayernbank dagegen blieb, abgesehen davon, dass Javier Martínez auf den Nägeln kaute, alles ruhig.

    Heynckes hatte die Entscheidung, wen er aus seiner Startformation für den 40-Millionen-Euro-Einkauf opfern würde, hinausgeschoben. Wahrscheinlich das letzte Mal. Als Martínez nach 76 Minuten für Shaqiri kam und in jeder Minute Argumente für einen Platz in der Anfangself sammelte, war klar, dass schon am Mittwoch ein Mittelfeldspieler wird weichen müssen.

    Zur Wahl stehen Kroos und Gustavo, obwohl sich die beiden gegen Mainz nichts haben zuschulden kommen lassen. Im Gegenteil: Kroos machte den Mainzer Hoffnungen auf ein Unentschieden in der Nachspielzeit mit einem präzisen Volleyschuss den Garaus (90.+2). „Wahrscheinlich“, fügte sich Tuchel am Ende in das Ergebnis, „ist es das Normalste auf der Welt, in München zu verlieren.“

    Am Mittwoch gegen den FC Valencia

    Beim FC Valencia, Gruppengegner des FC Bayern in der Champions League, wird man das anders sehen. Die Spanier, härtester Münchner Konkurrent um den Gruppensieg, sind von anderem Kaliber als die Mainzer, obwohl Robben, vielleicht auch Ribéry, am Mittwoch wohl wieder zur Verfügung stehen.

    „Eine Klassemannschaft“, äußert sich Lahm respektvoll über die Nummer drei im spanischen Fußball hinter Real und Barcelona, „aber eine lösbare Aufgabe.“ In jedem Fall aber die passende Bühne für die 90-Minuten-Premiere von Martinez.

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